Zum Thema Hitze und Grillen in Innsbruck
Viele Regeln und viele Tipps

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (m.), Brandadjunkt Engelbert Stern (l.) und Oberbrandmeister Bernhard Egger (r.) mit bekannten Löschmitteln: klassische Feuerlöscher, Löschdecken oder auch ein Gartenschlauch. | Foto: IKM
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  • Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (m.), Brandadjunkt Engelbert Stern (l.) und Oberbrandmeister Bernhard Egger (r.) mit bekannten Löschmitteln: klassische Feuerlöscher, Löschdecken oder auch ein Gartenschlauch.
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Grillen in Innsbruck. ? Die Nutzung der Grillstellen auf der Rimmlwiese, der Saurweinwiese in Kranebitten, der Rossaupromenade und am Gramartboden ist nur nach vorheriger Online-Buchung unter www.innsbruck.gv.at/grillen erlaubt. Die BezirksBlätter-Redaktion mit Tipps zur Sicherheit beim Grillen und der Kampagne "Einen kühlen Kopf bewahren" des Landes und der tirol kliniken mit Tipps gegen die Hitze.

INNSBRUCK. Die Brand- und Verletzungsgefahr ist insbesondere im Zusammenhang mit Grillfeiern stark erhöht. Vizebgm. Johannes Anzengruber und Branddirektor Helmut Hager betonen die Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen beim Grillen. „Ein Brand kann sich innerhalb weniger Sekunden entwickeln und ausbreiten. Beim Grillen ist die Gefahr besonders groß, dass – etwa durch Funkenflug – rasch Brandherde gebildet werden können. Sorgsamer Umgang mit offenem Feuer, das Vermeiden von Brandbeschleunigern und steter Zugang zu Löschhilfen ist hier im Ernstfall überlebenswichtig. Wenn entsprechende Warnhinweise beachtet und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, steht dem gemütlichen und sicheren Grillvergnügen nichts mehr im Weg“, erklärt der ressortzuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.

Anmeldung zum Grillen notwenig, Diskussion um Standort

Sicheres Grillen

Sicheres Grillen erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit auf potenzielle Brandherde. Durch Funkenflug können sich schnell unkontrollierte Feuer bilden. Durch den Einsatz von brandbeschleunigenden Mitteln wie Benzin oder Kerosin erhöht sich die Gefahr eines Brandes stark, weshalb sie vermieden werden sollten. Starke Rauchentwicklung stellt ebenfalls eine mögliche Gefahrenquelle beim Grillen dar. „Grillgeräte sollten nur auf festem und waagrechten Untergrund stehen und sich außerhalb der Reichweite von Kindern, sowie fernab brennbarer Materialen befinden“, führt Branddirektor Helmut Hager von der Berufsfeuerwehr aus. Auf Terrassen oder Balkonen wird von Seiten der Berufsfeuerwehr empfohlen, elektrische Grillgeräte zu verwenden. In jedem Fall besteht eine erhöhte Verbrennungsgefahr durch unsachgemäße Handhabung von Grillgeräten, heiße Gegenstände und Geräte sollten stets nur mit Handschuhen berührt werden.

Löschmittel sollten bei jeder Grillfeier griffbereit zur Stelle sein. Bekannte Löschmittel sind etwa der klassische Feuerlöscher, Löschdecken oder auch ein Gartenschlauch. Im Ernstfall ist die Feuerwehr jederzeit einsatzbereit – bricht ein Feuer aus, sofort den Notruf mit der Nummer 122 wählen.

Foto: Land Tirol

Hitzeschutz: Praktische Tipps gegen Hitze

Gemeinsame Hitzeschutz-Kampagne der tirol kliniken und des Landes startet: Die Zahl der Hitzetage in der Landeshauptstadt hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Starke Hitzewellen können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Die Kampagne soll Bewusstsein für richtiges Verhalten während Hitzeperioden fördern.

Kampagne

Länger andauernde Hitzeperioden können körperlich sehr anstrengend sein und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen. Bereits einfache Maßnahmen können jedoch helfen, gesund durch die Hitzewelle zu kommen. Gemeinsam mit den tirol kliniken startet eine breitgefächerte Hitzeschutz-Kampagne des Landes, die mit fünf praktischen Tipps auf das richtige Verhalten während Hitzeperioden aufmerksam macht.

Gesundheitliche Auswirkungen

Als Hitzewelle wird meist eine Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad definiert. Dadurch geben die Bäume und Pflanzen weniger Wasser ab und kühlen nicht mehr. Die Zahl der Hitzetage hat sich in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Allein in Innsbruck hat sich die Zahl der Hitzetage von durchschnittlich neun Tagen im Zeitraum von 1981 bis 1990 auf über 20 Tage im Jahr 2022 verdoppelt. Extreme Hitze wirkt sich zudem auf den gesamten Organismus aus und belastet vor allem Lunge, Herz und Nieren. Menschen über 65 Jahre, Personen mit Vorerkrankungen, Säuglinge und Kinder, Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Übergewicht, Personen, die körperlich schwer und im Freien arbeiten sowie Personen, die Unterstützung benötigen und alleine leben sind für hitzebedingte Gesundheitsprobleme besonders gefährdet.


„Hohe Temperaturen und Hitzewellen können bestehende Erkrankungen verschlimmern und zu Hitzeerschöpfung, Dehydrierung und Hitzschlag führen. Durch langanhaltende Hitze steigt auch das Risiko für Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem nimmt durch die erhöhte UV-Strahlung die Gefahr von Augen- und Hauterkrankungen wie Hautkrebs zu“, weiß Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele. Bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz wird deshalb bei extremen Hitzewellen empfohlen, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Ein ausreichender Sonnenschutz und eine regelmäßige Kontrolle von Muttermalen hilft, das Risiko von Hauterkrankungen zu minimieren.

„Einen kühlen Kopf bewahren“

So lautet der Titel der gemeinsamen Kampagne. Diese soll einen Mehrwert auf verschiedenen Ebenen bieten: Einerseits soll das Bewusstsein der Bevölkerung für zunehmende Hitzeperioden und das richtige Verhalten im Alltag sowie in Notfällen vermittelt werden. Andererseits stelle die Kampagne auch Teil eines umfassenden Hitzeschutzplans der tirol kliniken dar, so Geschäftsführer Stefan Deflorian. „Als tirol kliniken befinden wir uns in einer Dreifach-Rolle: Als größter Arbeitgeber Tirols haben wir eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir wollen und müssen dafür Sorge tragen, dass diese bestmöglich auf die steigende Zahl von Hitzetagen vorbereitet sind. Wir sind aber vor allem auch ein Gesundheitsunternehmen, das sich darauf vorbereitet, dass Klimaerwärmung mit hitzeassoziierten Erkrankungen und sich nach Norden ausbreitenden Tropenkrankheiten einhergeht.“ Als einer der größten Energieverbraucher in Tirol spielt der Hitzeschutz auch in der nachhaltigen Entwicklung der tirol kliniken künftig eine wesentliche Rolle. „Bei zukünftigen Bau- und Sanierungsvorhaben wird der Hitzeschutz bereits bei der Planung mitgedacht, wie etwa mit Sonnenschutzkonzepten sowie Bepflanzungen mit Fassaden- und Dachbegrünungen.“

Fünf einfache Tipps gegen Hitze

Während länger andauernden Hitzewellen kann es schneller zu einer Dehydrierung des Körpers durch verstärktes Schwitzen kommen. An heißen Tagen steigt daher auch der Wasserbedarf auf mindestens zwei Liter täglich. Zudem sollte auch in der Ernährung vermehrt auf eine leicht verdauliche Kost geachtet werden, betont Gesundheitsdirektorin Theresa Geley. „Schwindelgefühle, Herzrasen oder Schwächegefühl sind erste Anzeichen für einen Flüssigkeitsengpass im Körper. An heißen Tagen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausschlaggebend, damit Herzkreislauferkrankungen abgewendet und wichtige Stoffwechselprozesse aufrecht erhalten bleiben können. Schweres und fettiges Essen belastet unseren Körper zusätzlich.“ Um die Sommerhitze gut zu bewältigen, wurden in der Hitzeschutz-Kampagne der tirol kliniken und des Landes Tirol folgende fünf Maßnahmen zusammengestellt:

  • Gesunder Wasserhaushalt: Trinken Sie ausreichend, regelmäßig und abwechslungsreich. Getränke wie Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte eignen sich besonders gut.
  • Leichter Sommerspeiseplan: Essen Sie viel wasserreiches Obst und leichte Kost wie gedünstetes Gemüse.
  • Kurzfristige Kühlung: Kühlen Sie Kopf, Nacken, Hände und Füße mit feuchten Umschlägen, einer kalten Dusche oder kühlenden Wassersprays.
  • Vorsicht statt Nachsicht: Bleiben Sie aufmerksam und achten Sie auf Symptome wie Schwindel, Benommenheit, Schwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen, Erschöpfung oder verschwommenes Sehen. Diese deuten auf eine Überhitzung hin und können auch lange nach dem Aufenthalt in der Hitze auftreten. Bei Medikamenten sollte auf die richtige Lagerung geachtet werden. Starke Temperaturschwankungen können die Wirksamkeit einzelner Medikamente beeinflussen.
  • Erste Hilfe im Ernstfall: Bei allen hitzebedingten Notfällen ist Erste Hilfe wesentlich: Begeben Sie sich in den Schatten, kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern und trinken Sie ausreichend! Wenn notwendig setzen Sie auch einen Notruf ab!

Weitere Informationen zu Hitzewellen, Hitzeschutz und der Kampagne finden Sie auf www.tirol.gv.at/hitze

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Foto: Land Tirol
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