Igler Straße
Vorrang für Verkehrssicherheit, Radfahrverbot gefordert

Enorme Gefahrensituationen für alle Verkehrsteilnehmer zwischen Innsbruck und Igls. | Foto: Privat
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  • Enorme Gefahrensituationen für alle Verkehrsteilnehmer zwischen Innsbruck und Igls.
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Seit Jahren bewegt das Thema Igler Straße und Fahrräder die Bevölkerung und die Politik. Immer wieder werden Maßnahmen und die Umsetzung konkreter Projekte gefordert. Jetzt wird neuerliche aus Gründen der Verkehrssicherheit ein Radfahrverbot auf der Igler Straße und eine rasche Umsetzung der vorhandenen Alternativprojekte gefordert.

INNSBRUCK. Ein Dauerthema ist die fehlende Radwegverbindung zwischen Innsbruck und Igls. "Bei dem groß vermarkteten Radweg zwischen München und Verona gibt es nur ein schwarzes Loch - die Verbindung zwischen Innsbruck und Brenner", erklärt der begeisterte Igler Radfahrer Arthur Bellutti. Die Euphorie nach den schönen Bildern der Rad-WM ist längst vorbei, die Zusagen bei der Eröffnung des Vital-Radweges schon wieder vergessen. Dabei gibt es einfache und rasche Lösungen, um eine verkehrssichere und touristisch ausgewogene Radwegverbindung umzusetzen. 

"Es reicht. Die Verkehrssicherheit alle Verkehrsteilnehmer muss im Mittelpunkt stehen. Auf der Igler Straße ist diese aber einfach nicht gegeben", fordert StR Rudi Federspiel ein Radfahrverbot auf der Igler Straße.

Mehrfach hat Federspiel gemeinsam mit der FPÖ entsprechende Anträge im Gemeinderat eingebracht, bisher ohne Erfolg. Eine rasche Verbesserung wird auch von den Bewohnerinnen und Bewohner in Igls gefordert. ""Wir wollen einen Radweg" – erklärt der Unterausschuss Vill und Igls und fordert eine Verbesserung der Anbindung Richtung Innsbruck. Verärgert ist Federspiel vor allem über die Untätigkeit der "grünen" Verantwortlichen. Sowohl die Verkehrsstadträtin als auch die ehemalige Verkehrslandesrätin hätte die Probleme längst lösen können, jetzt steht die Verkehrssicherheit weiter auf der Warteliste.

Die Frage der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer wird in den Mittelpunkt gestellt. | Foto: Privat
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Die Straße

Die Igler Straße ist ein Teil der L 9: Mittelgebirgsstraße von Innsbruck/Eisstadion (B 174 Innsbrucker Straße) – Igls – Lans – Sistrans – Aldrans/Wiesenhöfe – Rinn – Tulfes - Ampass/Autobahnanschlußstelle, Rampe Hall in Tirol bis nach Wattens (B 171a Tiroler Straße, Abzweigung Hall in Tirol). 2019 feierte man die Eröffnung des „Vital-Radweg“. Ein 23 km langer, in beide Richtungen beschilderter Rundkurs (Verlauf: Igls/alte Patscherkofelbahn, entlang der Tramlinie 6 nach Lans, über Vogelhütte, Aldrans, Rans, Herzsee, Aste, Wiesenhöfe und Rinn/Dorf bis Judenstein, zurück über Wiesenhöfe und Sistrans nach Igls). Großteils führt der Weg über Asphalt, 4 km an Waldstrecken sind geschottert. Die Gesamtinvestitionssumme betrug ca. 2,6 Mio. Euro. Das wichtigste Element fehlt jedoch immer noch – eine Radanbindung der Mittelgebirgsgemeinden an Innsbruck.

Mögliche Alternativen für den Radweg liegen auf dem Tisch | Foto: BezirksBlätter
  • Mögliche Alternativen für den Radweg liegen auf dem Tisch
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Radwegplan

„Der Rad-Routen-Vorschlag der FPÖ aus dem Jahr 2019 zur Anbindung von Vill und Igls an das Radwegenetz kam nicht zur Umsetzung. Bereits im Jahr 2019 brachte die FPÖ einen Prüf-Antrag ein, welcher einen detaillierten Radwegeplan nach Vill und Igls beinhaltete“, erklärt Vizebgm. Markus Lassenberger. „Die vorliegenden Stellungnahmen der städtischen Ämter verwiesen jedoch darauf, dass diese Verbindung im Aufgabenbereich des Landes liege, das Baubezirksamt bereits in Ausarbeitung einer solchen Verbindung sei und eine diesbezügliche Vorlage bald dem Stadtsenat vorliegen würde.“ StR Rudi Federspiel hat eine konkrete Alternativlösung an der Hand: "Eine sehr einfache und kostensparende Lösung wäre der Ausbau der Strecke Tantegert bis zur Vogelhütte nach Lans. Hier müsste nur der letzte Streckenabschnitt, der bereits breit genug für einen Radweg wäre, nur baulich minimal verändert werden. Bei einem Lokalaugenschein wurde dieses Problem sichtbar. Der letzte Teil ist nämlich nicht mit dem Rad befahrbar, da er von Wurzeln durchquert wird. Radfahrer und Mountainbiker sind deshalb gezwungen ihr Rad rund 200 m zu tragen bzw. zu schieben. Diese bauliche Veränderung würde nicht nur für eine Radanbindung zwischen Innsbruck – Igls sorgen, sondern das vielbesagte Naherholungsgebiet auch für Familien und Pendler erschließen."

Seit Jahren werden Projekte für eine Radwegverbindung zwischen Igls und Innsbruck diskutiert. | Foto: Privat
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Mehrere Alternativen

Es gibt Varianten, die durch den Wald führen – hier hat man mit einigen wenigen Eigentümern keinen Konsens finden können –, ein anderer Weg führt durch die Sillschlucht und an der Igler Straße entlang. Sowohl das Land als auch die Stadt prüfen in Zusammenschau zwei Varianten, eine davon durch den Wald, eine in Straßennähe. Eine Realisierung ist nicht absehbar: "Beide Varianten sind mit erheblichem finanziellen und planerischen Aufwand verbunden, aber wir arbeiten dran", wurde von der Stadt schon 2019 mitgeteilt.

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