Markus Koschuh
Was stinkt in Innsbruck zum Himmel? Die Antwort.

Markus Koschuh im BezirksBlätter-Innsbruck Interview. | Foto: Koschuh
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INNS' STINKTS: Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen?

INNSBRUCK. Im BezirksBlätter-Interview geht Markus Koschuh auf sein neues Kabarettprogramm ein. Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem richtigen Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.

BEZIRKSBLÄTTER: Markus Koschuh mit neuem Programm, bewusst einen etwas provokanteren Titel gewählt?
MARKUS KOSCHUH:
Ich finde den Titel gar nicht so provokant, sondern sehr treffend. Wenn man sich in Innsbruck umhört, stinkt es tatsächlich vielen zum Himmel, was in Innsbruck die letzten 5 Jahre passiert. In INNS' STINKTS können die Leute endlich einmal über diesen Irrsinn herzhaft lachen. Anders ist das alles ja kaum mehr zu ertragen.

Ohne Lachen ist so Vieles so unerträglich. Und Lachen hilft - wir haben ja auch gar keine andere Wahl.
 | Foto: Koschuh
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Wie sind die Reaktionen auf "Inns` stinkts"?
 Die Grünen sind offenbar zur humorfreien Zone mutiert. Einige Grüne haben das Programm gesehen, sind aber mucksmäuschenstill. Vielleicht schämen sie sich ja für ihre Performance. Die Reaktionen aus der Politik sind mir in diesem Fall aber eher wurscht - da lasse ich lieber das bisherige Publikum sprechen: "Mega gute Vorstellung, es gab trotz der Wahrheit über das politische Hickhack sehr, sehr viel zu lachen, danke!", "Einfach genial, besser geht's nicht!". Und bei der Premiere gabs sogar Standing Ovations. Wenn ich mir denke, durch wie viele Gemeinderatsprotokolle ich mich durchackern musste, ist das Balsam auf die Seele.

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Eigentlich sollte ja der Gemeinderat nicht zum Lachen sein?
Ganz im Gegenteil: Im Gemeinderat, also während der Gemeinderatssitzungen, sollten die Damen und Herren viel, viel mehr lachen. Miteinander und herzhaft. Sie können aber offenbar nur mehr aus Schadenfreude lachen oder grinsen zynisch, wenn sie einer anderen Partei "eine reinwürgen" können. Wenn's nach mir geht: Ich stelle gerne 40 rote Nasen für die 40 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bereit. Komik hat schon viele Knoten gelöst.

Abgesehen von der Unterhaltung, mit welchen Überlegungen geht ein Kabarettist in eine Programmzusammenstellung. Will er aufrütteln, aufmerksam machen, etwas verändern?
Ich mache Kabarett, das nicht nur lustig, sondern auch witzig ist. Und es kann ganz schön witzig sein, mit allen Mitteln eines Kabarettisten aufzurütteln und auf etwas aufmerksam zu machen. Und ja, das sind auch meine beiden Ansätze. Ok, ich gebe zu: Für manche Politiker ist es nicht witzig, wenn ich mich - faktenbasiert - über sie lustig mache. Aber was soll ich machen, wenn mir Pointen auf dem Silbertablett serviert werden? In INNS' STINKTS lese ich auch zehn Minuten 1:1 aus einem Gemeinderatsprotokoll - die Zuschauer fassen es nicht.

Gefühlt haben wir ja schon länger einen Dauerwahlkampf in Innsbruck, aber die intensive Phase erwartet uns ja erst noch. Neuer Stoff für ein Kabarettprogramm für Dich?
Der frühere Wiener Bürgermeister Michael Häupl meinte einmal: Wahlkampf ist die Zeit fokussierter Unintelligenz. Auch wenn man darauf hoffen möchte, dass die letzten 5 Jahre nicht mehr zu toppen sind, fürchte ich, dass tatsächlich weiter munter Stoff geliefert wird. Ob es dann noch ein Kabarettprogramm geben wird, weiß ich nicht. Vielleicht mache ich es mir leichter und buche die Innsbrucker Gemeinderatssitzungen auf oeticket unter der Rubrik "Comedy" ein und kassiere Länge mal Breite. Bis dorthin muss man im Juni ins Treibhaus kommen. Quasi zur Lachtherapie.

Abschließend, warum ist das Lachen wichtig?
Ohne Lachen ist so Vieles so unerträglich. Und Lachen hilft - wir haben ja auch gar keine andere Wahl.

Das Kabarett
INNS' STINKTS: Vorstellungen am 8., 12., 17., 18., 19. Juni im Treibhaus. Tickets: treibhaus.at

Das neue Programm | Foto: Koschuh

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