Erinnerungskultur
Ausstellung zur NS-Geschichte des Landhauses ab Oktober

Spatenstich durch Gauleiter Franz Hofer, 1.9.38 | Foto: Horst Scheiber; https://www.eduard-wallnoefer-platz.at
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  • Spatenstich durch Gauleiter Franz Hofer, 1.9.38
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Die NS-Geschichte und das bauliche Erbe des Landhauses werden im Festsaal des Neuen Landhauses und den ehemaligen Büroräumlichkeiten des Gauleiters thematisiert. Die Umsetzung erfolgt als Kooperation zwischen dem Land Tirol und den Tiroler Landesmuseen.

INNSBRUCK. „‚Geschichte lehrt‘ und umso wichtiger ist es, auch die Geschichte des Landhauses einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Während das ‚Neue Landhaus‘ heute ein offener, bürgernaher und moderner Verwaltungsort ist, war er damals der Sitz der nationalsozialistischen Verwaltung. Eine dunkle Seite unserer Geschichte, die ebenso zu uns gehört wie Gegenwart und Zukunft. Es ist mir ein Anliegen, dass die Geschichte dieses Ortes begleitet von Expertinnen und Experten aufgearbeitet und dokumentiert wird – wider das Vergessen, wider das Schweigen und im Sinne der Erinnerungskultur“, betont Kulturreferent LH Anton Mattle. Auf seinen Antrag beschloss die Tiroler Landesregierung, dass von Oktober dieses bis Ende April nächsten Jahres eine Ausstellung im Festsaal und dem angrenzenden ehemaligen Gauleiterzimmer kuratiert wird. Ebenfalls beschlossen wurde heute die dahingehende Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen.

Vom Gauhaus zum Sitz der Tiroler Landesregierung

NS-Geschichte

Ziel der Ausstellung ist es, die Bevölkerung und insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses über die NS-Geschichte des Tiroler Landhauses zu informieren und sie für einen kritischen und reflektierten Umgang mit der Vergangenheit zu sensibilisieren. Thematisiert werden die NS-Geschichte des Gebäudes und der Umgang mit dem baulichen Erbe. Vorträge, Diskussionen und Führungen ergänzen die Ausstellung. „Diese Aufarbeitung und Dokumentation richtet sich an die gesamte Bevölkerung. Ich freue mich, dass wir mit den Tiroler Landesmuseen einen starken Partner für die Umsetzung dieses Projekts haben“, sagt Mattle. Inhaltlich wird die Ausstellung von Hilde Strobl und Christian Mathies gestaltet. Sie haben die zugrundeliegende Publikation „Vom Gauhaus zum Landhaus. Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte“ verfasst. An der Umsetzung sind neben den Tiroler Landesmuseen die Abteilungen Liegenschaft, Repräsentation, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit des Landes beteiligt.

Das Landhaus 1939 | Foto: Horst Scheiber; https://www.eduard-wallnoefer-platz.at
  • Das Landhaus 1939
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Expertenkommission

Die Geschichtsaufarbeitung fußt auf einem Bericht einer Expertenkommission aus dem Jahr 2020: Im Auftrag der Tiroler Landesregierung hatte sie den Auftrag, die Geschichte des „Neuen Landhauses“ zu dokumentieren und aufzuarbeiten. Der Bericht stellte die Bau-, Nutzungs- und Bedeutungsgeschichte des Gebäudes dar. Darauf aufbauend legte die Kommission einen Maßnahmenkatalog für wissensbezogene, pädagogische, erinnerungspolitische und künstlerische Auseinandersetzungen mit der Landhaus-Geschichte vor. Die ab Oktober öffentlich zugängliche Ausstellung ist Teil der Umsetzung dieses Maßnahmenkatalogs.

Aufarbeitung der NS-Geschichte des Landhauses

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Das Landhaus 1939 | Foto: Horst Scheiber; https://www.eduard-wallnoefer-platz.at
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