Tivoli Visionen
Georg Willi: "Einen Verkauf des Areals kann ich jedenfalls ausschließen"

Alles neu und aus Holz am Areal des Tivolistadions? | Foto: innsbruck.info
  • Alles neu und aus Holz am Areal des Tivolistadions?
  • Foto: innsbruck.info
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Visionen und Ideen rund um das Tivoli. FC Wacker Innsbruck-Investor Matthias Siems hat mit seinen Zukunftsplänen durchaus für Aufsehen gesorgt. Zum Beispiel mit einem komplett neugestalteten Tivoli-Komplex. Wir haben bei Bürgermeister Georg Willi nachgefragt. Und der FC Wacker nimmt zu den Vision Stellung und informiert über das eigenständige Infrastrukturprojekt  des Investors.

Interview

Herr Bürgermeister, Matthias Siems hat der Öffentlichkeit einige Visionen für den FC Wacker in Innsbruck vorgestellt, sind Ihnen diese im Detail bekannt?
Georg Willi:
 Ich kenne die Pläne, es hat zu dieser Vision des Investors bis dato zwei Termine in der Stadt gegeben. Aus meiner Sicht stehen wir hier aber ganz am Anfang und es gibt noch sehr viele Fragen zu klären – denn es gibt im besagten Areal viele verschiedene Begehrlichkeiten, an der Entwicklung hängen sehr viele, auch kleinere Sportvereine – die müssen unbedingt unterstützt und miteinbezogen werden – und auch die OSVI hat einen Entwicklungsplan für dieses Gebiet in Ausarbeitung.

Gibt es konkrete Gespräche zwischen Ihnen und dem FC Wacker über die Neuerrichtung am Tivoli Standort?
Auch hier gilt: Das Ansinnen ist mir bekannt, aber konkret wurde hier noch nicht gesprochen. Einen Verkauf des Areals kann ich jedenfalls ausschließen, diese Fläche ist für Innsbruck zu wertvoll.

Bei der Visualisierung der neuen Tivoli-Welt ist die Verbauung durch die IIG und NHT von Pradl Süd - Sillhöfe nicht berücksichtigt, kann eine derartige Sportwelt umgegeben von Wohnraum in Interesse der Stadt sein?
Das ist einer der Knackpunkte für mich – ist es im Sinne der Innsbruckerinnen und Innsbrucker? Mehr noch: Wir sprechen hier von einer der letzten Freiflächen in der Stadt, auch diese Tatsache wiegt für mich schwer. Am Ende gilt wie bei allen großen Projekten: wir müssen den Nutzen für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker gut gegen den Aufwand und den Flächenverbrauch abwägen. Ich sehe mich hier als Bürgermeister in der Verantwortung, sorgsam mit den Ressourcen der Stadt zu wirtschaften.

Die Vision

Der Investor des FC Wacker Innsbruck denkt eine neue Aufteilung des derzeitigen, von der Olympiaworld angemieteten, Tivoliareals an. Nach den Plänen eines Hamburger Architekten würden an der jetzigen Stadionstraße vier Wohnblöcke mit 1.000 Studentenappartements sowie Abenteuerland, Arztpraxen, Shopping und anschließend ein neues Stadion entstehen, alles inHolzbauweise. Daher zeigt sich der Investor auch an einem Kauf des Areals rund um das Stadion interessiert und hat durchaus konkrete Überlegungen zur weiteren Nutzung: 9 Euro pro Quadratmeter Mietpreis könne er sich für die Studentenwohnungen vorstellen. Zeitlich sieht der Investor den Dezember dieses Jahres für den Beginn des Bau des Trainingszentrums, über dessen genauen Standort (u.a . ist Mieming angedacht) in den nächsten Wochen entschieden wird. Bereits im Oktober 2020 sorgten die Neubaupläne des Stadions für internationales Aufsehen: "The second division Austrian association football club Wacker Innsbruck wants to build a new stadium on the area where their present residence sits – Tivoli Stadium in Innsbruck (Austria). The plans for the new venue was revealed at an event held recently not open to the public. The whole concept was presented before club legends and the ‘Black and Green’ is keen on building “Europe’s most modern arena”. (Coliseum News)  

Stellungnahme des FC Wacker

Der FC Wacker Innsbruck hat die wichtigsten Punkte rund um die Präsentation seines Investors zusammengefasst und erklärt, warum es keine Vorabinformation an Mitglieder und Fans gab.
Warum gab es diese Interviews?
In Absprache mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat entschied sich unser finanzstarker Partner dazu, nach einem Jahr Zusammenarbeit, vor die Presse zu treten und im Zuge von Kennenlerngesprächen seine Visionen, Ideen und Beweggründe zu erläutern.
Wer ist der finanzstarker Partner?
Unser Kernmitglied heißt Matthias Siems und entstammt einer Hamburger Unternehmerfamilie. Herr Siems bevorzugt ein Leben abseits der (medialen) Öffentlichkeit. Aus diesem Grund gibt es kaum bzw. keine öffentlichen Auftritte seinerseits.
Was ist sein Geschäftsmodell und warum Innsbruck/Tirol?
Unser finanzstarker Partner hat zwei Kernvisionen. Zum einen tritt er an, um zu beweisen, dass andere Geschäftsfelder (wie z.B. E-Sports) einen Fußball-Bundesligisten finanzieren können. Zum anderen existiert die Idee für ein großes Infrastruktur-Projekt rund um das Tivoli Areal, bei dem neben einer E-Sports Akademie, auch leistbare Wohnräume für Studenten, Räumlichkeiten für Start-Ups und eine Art Veranstaltungszentrum entstehen sollen. Innsbruck/Tirol bietet hierfür optimale Bedingungen.
Projekt Stadion?
Die vorgestellten Pläne existieren unabhängig vom FC Wacker Innsbruck und gehen weit über ein klassisches Stadionprojekt hinaus. Das Stadion ist Teil einer großen Infrastruktur-Vision, die unser Kernmitglied entwickelt hat und gerade auf Machbarkeit prüft. Unser Verein kann und wird bei einer möglichen Umsetzung profitieren.
Warum wurden Mitglieder und Fans nicht vorab informiert?
Die Interviews der letzten Tage waren persönliche Hintergrundgespräche zwischen unserem Kernmitglied und den Tiroler Journalisten. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem die Beweggründe für sein Engagement und seine Visionen. Natürlich überschneiden sich die Wünsche unseres Kernmitglieds mit jenen unseres Vereins. Eine Vorabinformation zu einem persönlichen Termin ist jedoch nicht möglich. Insbesondere, da das Infrastrukturprojekt eigenständig zu betrachten ist.
Können sich Wackerianer über die vorgestellten Pläne freuen?
JA, natürlich! Unser finanzstarker Partner hat sich klar positioniert, den oft kritischen Journalisten die Ernsthaftigkeit hinter dem Engagement verdeutlicht und aufgezeigt, welche Ideen er hat. Sollten sich diese Visionen umsetzen lassen wird auch der FC Wacker Innsbruck enorm davon profitieren.
Existieren diese „atmosphärischen Spannungen“ nun eigentlich?
Nein! Die „atmosphärischen Spannungen“, die zwischen dem operativen Vorstand und dem finanzstarken Partner existieren sollen, wurden in den Interviews angesprochen und ganz klar dementiert. Wir gehen zusammen in die Zukunft – mit spannenden Projekten, Visionen und Aufgaben!

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.