Busausfälle
Große Personalprobleme – Land will Berufsbild attraktivieren

Busausfälle auf den Linien A, R, F, und den Dörferlinien (Subunternehmer Ledermair) werden von GR Buchacher auf die Arbeitsbedingungen zurückgeführt. | Foto: IVB
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Busausfälle auf den Linien A, R, F, und den Dörferlinien (Subunternehmer Ledermair) nimmt GR Helmut Buchacher zum Anlass, um auf den bedrohlichen Personalmangel bei den IVB hinzuweisen und fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

INNSBRUCK. "Heute erreichten mich zahlreiche Anrufe von Fahrgästen und IVB-Beschäftigten, dass es zu massiven Busausfällen auf den Linien A, R, F, und den Dörferlinien (Subunternehmer Ledermair) gekommen ist" informiert GR Helmut Buchacher in einer Presseaussendung. "Die Gründe sind extremer Fahrermangel, Krankenstände weil die verbliebenen Fahrerinnen und Fahrer nicht mehr können und viele, die an Kündigung denken", hält Buchacher weiter fest.

Informationen zu den IVB auf MeinBezirk finden Sie hier

Schlechte Arbeitsplatzsituation

"Ich habe oft darauf aufmerksam gemacht, doch die entscheidenden Herren in der Politik, bei der IVB ignorieren dies und bewerben nach wie vor den ÖPNV als Alternative zum Auto. Der Spaß hört sich aber dort auf, wenn Kunden nicht mehr pünktlich zur Arbeit, in die Schulen kommen oder Fahrerinnen und Fahrer resignieren und ihren Dienst quittieren", lautet die Bilanz von Buchacher: "Ohne faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen wird sich die Situation noch verschärfen und der sinnvolle Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zur Farce. Mit der Gründung der INNBUS begann der vorhersehbare Abstieg, weil öffentlicher Nahverkehr auf Kosten der Beschäftigten keine Zukunft haben kann." Daher fordere ich sofortige Verhandlungen mit allen Beteiligten, um weiteren Schaden von den ÖPNV-Kunden abzuwenden, meint der unabhängige Gemeinderat Helmut Buchacher abschließend.

Buchacher fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Verhandlungen. | Foto: IVB
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SPÖ fordert attraktivere Arbeitsbedingungen

SPÖ-Verkehrssprecher Philip Wohlgemuth setzt sich derweil für eine Attraktvierung des Berufsbilds Busfahrer ein:

„Bessere Arbeitsbedingungen hinter dem Steuer unserer Busse sind das Gebot der Stunde. Dafür müssen Land, VVT und nicht zuletzt auch die Verkehrsunternehmen an allen Stellschrauben drehen: Wir sind gemeinsam gefordert.“ 

Geteilte Dienste würden einen langen Arbeitstag noch weiter in die Länge ziehen und wären eine große Belastung, gibt Wohlgemuth die Aussagen von vielen MitarbeiterInnen weiter. Doch diese Sorgen würden nicht auf taube Ohren stoßen. Betriebsrat und Landesregierung haben die Probleme mitbekommen. Das Land wird künftig bei ausgewählten Ausschreibungen vorerst die geteilten Dienste explizit ausschließen.
Besser werden soll auch das Angebot in den Pausen.

„Besonders bei den Endhaltestellen müssen Fahrerinnen und Fahrer eine bessere Infrastruktur mit Pausenräumen und Sanitäranlagen vorfinden. Auch hier sind alle Beteiligten gefordert, Lösungen zu entwickeln."

Einen weiteren Anreiz für den Job als Busfahrer möchte das Land mit einem Jobticket geben, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das öffentliche Verkehrsnetz auch in der Freizeit eröffnet – und das kostengünstig. 

Die Abschaffung der geteilten Dienste bei Bus- und BahnfahrerInnen soll am besten auch umgehend bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben umgesetzt werden, fordert SPÖ-Innsbruck Vorsitzender GR Benjamin Plach.

„Die Situation bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben ist derart katastrophal sodass es inzwischen zu großflächigen Ausfällen bei Bussen und Bahnen kommt. Grund für diese Situation ist eine seit Monaten bestehende Kündigungswelle aufgrund der Arbeitsbedingungen was die Situation für die Verbliebenen weiter verschärft. Wird hier nicht bald gegengesteuert drohen weitere Abgänge und der komplette Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrs in Innsbruck.“,

warnt Plach.

Täglich würde man bei der Innsbrucker SPÖ Meldungen von verärgerten Fahrgästen über ständige Ausfälle von Bahnen und Bussen bekommen. Diese würden auch nicht angekündigt, sonder verschwinden einfach aus dem Infoscreen. Die Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs wäre einfach nicht mehr gegeben, Frühverstärker fallen seit Tagen fast zur Gänze aus. 

Plach erwartet sich von Bürgermeister Willi und Stadträtin Schwarzl Maßnahmen gegen diese Missstände. 

"Die Abschaffung der geteilten Dienste und daraus resultierend eine durchgehende Bezahlung von Bus- und Bahnfahrer:innen für die gesamte Dauer ihrer Einsatzzeit ist ein erster wichtiger Schritt um die Abgangswelle einzubremsen. Es sind jedoch dringend weitere Maßnahmen nötig, ich erwarte mir ein Krisenkonzept um das Vertrauen der Fahrgäste zurück zu gewinnen“,

schließt Plach.

Kritik aus den Reihen der FPÖ

Für die FPÖ kommt der Fahrermangel nicht überraschend. Dieser wäre hausgemacht und unter anderem verantwortlich dafür wäre die "ideologisch bedingte Abneigung [...] gegen das Autofahren" der früheren Verkehrslandesrätin Felipe, wenn es nach FPÖ-Achhorner geht. 
Die Landesregierung solle den Führerscheinerwerb nicht als unmodern hinstellen, sondern im Gegensatz dazu fördern.

„Es braucht Anreize, damit möglichst früh ein leistbarer Führerscheinerwerb ermöglicht wird, damit man ihn hat, wenn man ihn braucht. Ob im Zivildienst oder beim Bundesheer, ein Führerschein ist eine zusätzliche Ausbildung fürs Leben.“

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