Grüne Tirol
Mair und Wohlfahrtstätter sind das Spitzenduo

Das Spitzenduo für die Landtagswahlen ist gewählt. | Foto: Twitter/Mingler
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  • Das Spitzenduo für die Landtagswahlen ist gewählt.
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Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter sind das Spitzenteam der Tiroler Grünen für die Landtagswahl. Sie haben sich gegen das Duo Gabriele Fischer und Georg Kaltschmid klar durchgesetzt.

KUFSTEIN. Die Grüne Basis hatte die Wahl: In einem Online-Wahl-Verfahren hatten alle Mitglieder der Tiroler Grünen die Chance, die grünen Spitzenkandidatinnen und -kandidaten für die Landtagswahl 2023 in Tirol zu wählen. Angetreten sind die Duos an Gabriele Fischer und Georg Kaltschmid sowie Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter. Das Duo Mair und Wohlfahrtstätter setzte sich schließlich mit 56 Prozent der Stimmen durch. Von den stimmberechtigten Mitgliedern haben 75 Prozent an der Wahl teilgenommen.

Gratulationen

Der Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler, gratuliert herzlich: „Ich gratuliere Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter zur Wahl. Sie sind ein starkes Duo, das mit geballter Kompetenz und viel Engagement die Grünen in die Wahl führen werden. Herausforderungen wie die Energiewende, die Teuerung und der soziale Ausgleich benötigen grüne Antworten, die auf allen Ebenen durch überzeugende Persönlichkeiten kommuniziert werden. Ich wünsche den beiden viel Erfolg und Tatendrang.“ Die Grüne Bundesgeschäftsführerin Angela Stoytchev sieht die Grünen für die kommende Landtagswahl bestens aufgestellt. „Die Grünen in Tirol sind als gestaltende Kraft in Regierungsverantwortung nicht mehr wegzudenken. Vom Lufthunderter über die Tarifreform über den Ausbau der Naturschutzgebiete bis zur Ausweitung der sozialen Absicherung haben die Tiroler Grünen bisher viel für die Menschen erreicht. Und mit dem neuen Duo werden werden sie weiterhin am Status Quo rütteln und Reformen vorantreiben“, so Stoytchev.

Reaktionen

Der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann LA Markus Abwerzger gratuliert in einer Aussendung dem neuen Spitzenkandidaten der Tiroler Grünen, Gebi Mair. „Nun ist der Weg frei für rasche Neuwahlen, denn die Grünen haben in der Regierung nichts verloren, höchsten auf der Oppositionsbank“, hält Abwerzger fest, der die Regierung nicht mehr für handlungsfähig hält.

Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter erhielten 56 Prozent der abgegebenen Stimmen. | Foto: Grüne
  • Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter erhielten 56 Prozent der abgegebenen Stimmen.
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Das neue Spitzenduo

Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter sind mit folgender Bewerbung angetreten: Es fühlt sich nach langen Diskussionen für uns beide richtig an, als Doppelspitze anzutreten. Im Angesicht der Krisen wollen wir beide gemeinsam die Tiroler Grünen stabil in die kommenden Jahre führen und dabei aus der Basis heraus erneuern. Gebi steht für Erfahrung und die Bereitschaft, mit Unvorhergesehenem umzugehen. Er weiß, wie man Grüne Anliegen gegenüber Stärkeren durchsetzt. Petra weiß aus ihrer Erfahrung als Gemeinderätin und ehrenamtliche stellvertretende Grüne Landessprecherin um den Wunsch nach Erneuerung aus der Basis heraus. Sie ist bestens vernetzt und wir verbinden gemeinsam berufliche, private und politische Erfahrung als paritätische Pole. Wir trauen es uns zu, jede*r für sich und vor allem wir beide gemeinsam.

Grüne Vision für Energie, Umwelt, Gesundheit, Frauen

In den kommenden elf Monaten und darüber hinaus wollen wir die Energiewende endlich voranbringen, den Naturschutz mit einem neuen Schutzgebiet absichern und Baumschutz durchsetzen. Nach dem Agieren von 14 Jahren Landesrat Tilg mit einem schwarzen Verständnis von Politik gilt es, ein Gesundheitswesen fit für den demografischen Wandel zu machen. Welches Drama wurde in der Pflege angerichtet! Und wie wird ein Gesundheitswesen immer noch auf Kosten der Frauen gebaut! Ein Grünes Verständnis von Gesundheitsförderung bedeutet, dass Gesundheit mehr als nur Krankenhaus sieht und dass zum gesunden Menschen untrennbar auch die intakte Natur gehört. Nach zwei Jahren Pandemie, die uns als Individuen, als Gesellschaft und auch als Aktive in unserer Partei auseinander gebracht hat, wollen wir zusammenführen. Wir wollen Menschen mitnehmen, die das rasende Tempo der Gesellschaft nicht von alleine mithalten können. Wir wollen das Potential von Schutzsuchenden auf dem Arbeitsmarkt ebenso entfalten wie von Migrant*innen. Den Weg in die Zukunft wird uns eine humanistische Wissenschaft weisen und unsere Mobilität muss klimaneutral sein. Auf dieser klimaneutralen Reise sollen alle Menschen mitkönnen, gleich welchen Geschlechts, welcher Sexualität, welchen Alters, welcher sozialen Herkunft oder in welchem Teil von Tirol sie leben.

Grüne Vision für Zugewinn und Gestalten
Wir bewerben uns um die Doppelspitze mit Gebi auf Platz 1 und Petra auf Platz 2, um zu gewinnen. Wir wollen gewinnen, um Tirol weiter grün zu gestalten. Das ist umso wichtiger, als die VP derzeit ein Wackelkandidat ist, der Prozente verliert und zwischen rot und blau hin- und herschielt. Wir bewerben uns bewusst als Team von Erfahrung und Erneuerung. Wir wollen über die reine Tagespolitik hinaus unsere Visionen gemeinsam mit dem gesamten Grünen Klub-Team und der Partei lebendig werden lassen. Petra kommt aus der Basis und bringt Wissen über die Entwicklung von Teams und Strukturen mit. Umwelt und Gesundheit gehören zusammen. Wir wollen, dass alle Menschen in einem lebenswerten und leistbaren Tirol gut und gerne leben, mit vielfältigen Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten. Mit Drive und Beharrlichkeit, auf in fünf wunderbar starke Grüne Jahre! Wir vertrauen uns und trauen uns!
Trausch di a?

Lebensläufe

Gebi Mair

  • wurde am 15.1.1984 in Fulpmes als Sohn von Elfriede und Florian und Bruder von Marianne geboren, die 2019 bei einem Zimmerbrand ums Leben kam. Seither wird er von vier Nichten und Neffen zwischen inzwischen drei und zehn Jahren mehr gebraucht als früher. An seine Seite hat er sich den wunderbaren Jonas geholt, der der tollste Mann überhaupt ist und sich nicht nur als Deutscher und Betriebswirt über das eine oder andere bei den Grünen wundert.
  • ging ins Paulinum Schwaz ins Internat, in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg und schließlich nach Innsbruck, um im Chill Out mit wohnungslosen Kids zu arbeiten und Pädagogik und Politikwissenschaft zu studieren, wobei aus dem letzten auch ein Magisterabschluss wurde.
  • wurde 2006 in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt, 2008 in den Landtag und hat 2013 und 2018 in Innsbruck ein Direktmandat für den Landtag gewonnen. Seit der Grünen Regierungsbeteiligung darf er Lust und Frust des Klubobmann-Daseins ausleben. Er und Sigi Maurer können sich seither gut in den/die andereN versetzen. Für die Grünen Ideale gekämpft hat er in vielen Gremien, beginnend mit dem Landesschulrats-Kollegium als Mitglied der Landesschüler*nnenvertretung. Uschi Schwarzl hat ihn für den Gemeinderat motiviert und Georg Willi für den erweiterten Bundesvorstand der Grünen. Das war eine gute Idee, nur Alexander Van der Bellen hat das manchmal anders gesehen, nervlich bedingt. Beide sind darüber hinweg gekommen und verstehen sich inzwischen gut.
  • war über mehr Routen am Montblanc als er Finger an einer Hand hat, über etwas weniger Routen am Eiger und ganz oft in den Kalkkögeln, deren bekannte Brüchigkeit zu einer langwierigen Bekanntschaft mit dem Rollstuhl, Krücken und Fragen der Barrierefreiheit sowie zu einem herausfordernden Knie geführt hat. Für den Schutz der Kalkkögel ist er trotzdem nun umso mehr. Und nicht nur von denen. Der Schutz unserer Bergwelt ist nicht nur Hobby, sondern auch innerer Antrieb.
  • braucht kein eigenes Auto, kein Fleisch zum Essen und keine heteronormative Beziehung, ja überhaupt kein Patriarchat und geniert sich im Geheimen manchmal ein bisschen, wenn Grüne Politiker*innen in der Stadt mit dem Dienstwagen statt mit Öffis oder dem Fahrrad unterwegs sind. Ganz ohne Auto hat er übrigens auch alle – damals 279 – Tiroler Gemeinden am Rennrad kennengelernt, um für die Klimawende zu werben.
  • ist nach seiner Wahl auf Listenplatz 2 bei den vergangenen Landtagswahlen als Klubobmann ungern aber doch eine Reihe hinter den Landesrätinnen geblieben; hat es als Klubobmann als seine Aufgabe gesehen, das Grüne Programm in der Koalition weiterzutreiben und dann auch anderen Menschen in der Präsentation den Vortritt zu lassen und nicht darin, sich um Beifall innerhalb der Partei für starke Aussagen am Stammtisch zu bemühen. Außerdem muss er sich massiv oft aus diplomatischen Gründen auf die Zunge beißen, weil er das Scharnier zum Koalitionspartner ist, das auch in Krisensituationen funktionieren soll. Die Funktion als Klubobmann würde er in der nächsten Periode gerne in jüngere Hände legen. Er fände es fair, wenn er es einmal in der ersten Reihe probieren dürfte.
  • hat als erste „Landtagsschwuchtel“ manchen Weg für andere ausgetreten, schwule Mandatare ebenso wie lesbische Mandatarinnen. Paritätisch gedacht wäre seine Kandidatur am ersten Platz nach drei Grünen Frauen als Landesrätinnen auch und er lernt von Petra unter anderem, was feministische Ernährungsberatung bedeutet.
  • hat als Einsatzleiter in der Bergrettung Innsbruck in vielen langen Einsätzen bei Tag und Nacht in Teams, bei denen sich alle 100-prozentig vertrauen müssen, Menschen in Bergnot oder im Vollsuff geholfen und ist aus dem Fürsorglichkeitsgedanken, wenn nach tragischen Unfällen keine Hilfe mehr möglich war, dazu gekommen, in der Bergrettung Tirol das Projekt „Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen“ zu initiieren.
  • erfährt im Roten Kreuz Innsbruck als Rettungssanitäter in vielen Nachtdiensten nicht nur, wie sich Menschen ehrenamtlich für die Gesundheit ihrer Mitmenschen engagieren, sondern sieht auch viele Situationen, die Ansporn dafür sind für medizinische, vor allem aber auch für psychosoziale Unterstützung zu kämpfen. Gegen die eine oder andere unglücklich machende Sucht, gegen häusliche und sonstige Gewalt, gegen Suizidversuche als Lösungsversuch bei Jugendlichen und besonders dafür, dass alle Menschen so viel Geld zum Leben haben, dass sie nicht in den Löchern hausen müssen, in denen sie es tun.
  • wirkt manchmal etwas mürrisch wie das bei introvertierten Menschen eben so ist, ist aber eigentlich ein ganz feiner Hegel. Bei unbekannten Menschen ist er manchmal etwas schüchtern.
  • bemüht sich für alle via Handy, gebi.mair@gruene.at, instagram.com/gebimair oder twitter.com/gebimair erreichbar zu sein. Er drängt sich nicht auf, geht aber keiner Diskussion aus dem Weg, die jemand mit ihm führen will.
  • Trausch di mit mir?
Gebi Mair | Foto: Grüne

Petra Wohlfahrtstätter

  • Geboren am 5. September 1969 in Innsbruck als Tochter einer finnischen Krankenschwester und eines Tiroler Eisenbahners, mit zwei jüngeren Brüdern in Schwaz aufgewachsen, wobei der mittlere, ausgestattet mit ein paar kognitiven Handicaps, dafür mit doppelt so viel Herz, 2016 verstarb. 2012 mit ihrem Lebenspartner nach Trins gezogen.
  • Seit dem 10. Lebensjahr mit dem ÖPNV nach Innsbruck unterwegs, um dort im Ursulinengymnasium 1987 zu maturieren und anschließend am Landeskrankenhaus Innsbruck die Ausbildung zur Diätologin (vormals Dipl. Diätassistentin) zu absolvieren. Dieser Beruf war als Kombination der Interessen für Medizin, Ernährungswissenschaft und psychologische Aspekte eine ideale Wahl. Nach einem Jahr im Krankenhaus Bludenz nach Wörgl gewechselt und dort als erste Diätologin die Ernährungstherapie im multiprofessionellen Team vorangetrieben
  • 1994 kam ihre Tochter zur Welt und nach der Babypause ging es mit einem Beratungsprojekt im Arbeitskreis für Vorsorgemedizin weiter, wo sie nach zwei Jahren die Agenden der Tiroler Diabetesschulung als Projektkoordinatorin übernahm und seither etliche Projekte mit und weiter entwickelt hat, in erster Linie für mehr- und hochgewichtige Kinder und Jugendliche sowie in der Ernährungsprävention von Anfang an.
  • Zwischenzeitlich stieg das Interesse an Psychologie signifikant und es gab von 2004 bis 2011 noch ein berufsbegleitendes Studium an der LFU Innsbruck mit einer Diplomarbeit zu den genannten Themen. Seither ist sie auch als Lektorin an verschiedenen Bildungseinrichtungen tätig und erklärt den Studis, was es mit Gesundheitsverhalten und sozialen Bedingungen so auf sich hat, und Essverhalten und Frauenbildern und warum herkömmliche Gesundheitskommunikation nicht funktioniert.
  • Ehrenamtlich war sie auch Beirätin der TGKK in Sachen Frauengesundheit, Sachverständige für Qualitätssicherung fachhochschulischer Ausbildungen für Gesundheitsberufe und hat 2016 an der letzten Nationalen Diabetesstrategie mitgearbeitet (die jetzt bitte einmal umzusetzen wäre). Derzeit ist sie noch Mitglied des MTD-Beirats des Gesundheitsministeriums.
  • Sie kommt aus einer politisch streitbaren Familie und wurde in ihrer Schulzeit in den 80ern, als der kalte Krieg noch im Gange war und Tschernobyl in die Luft flog, auf Grün geprägt. 2004 ging sie als stadtbekannt engagierte Frau zu den Schwazer Grünen, wo sie eine Periode Ersatz-Gemeinderätin war und in dieser Zeit gemeinsam mit einer „Frauen AG“ die Umsetzung des Tiroler Gleichbehandlungsgesetzes für Gemeindebedienstete zur positiven Abstimmung im GR brachte und gemeinsam mit einem Redaktionsteam die Zeitschrift der Schwazer Grünen zum „Gesunden Schwaz“ transformierte.
  • Nach dem Umzug nach Trins wurde sie 2016 Gemeinderätin auf einer offenen Liste und konnte dort zumindest ein Stückchen Grüne Handschrift einbringen. In Ermangelung einer Grünen Gemeindegruppe brachte sie sich in den Bezirksausschuss Innsbruck-Land ein und wurde zur Landesausschuss-Delegierten gewählt, später auch zur BUKO-Delegierten. 2019 hat es dann eine stellvertretende Landessprecherin gebraucht und seither engagiert sie sich in verschiedenen Arbeitsgruppen des innerparteilichen Strukturprozesses.
  • Sie hat eine Moderationsausbildung absolviert, hat Basiskenntnisse in BWL und eine langjährige Erfahrung in Projektentwicklung in der Gesundheitsförderung.
  • Wer in Beruf und Ehrenamt in vielen verschiedenen Feldern tätig ist, mag es privat meist gern ruhig und entspannt und so ist sie in ihrer Freizeit gern in der Natur des Gschnitztals unterwegs, liest und verbringt Zeit mit Freund*innen und Familie, für die sie auch gerne kocht. Die Mentalität einer halben Finnin ist insofern nicht zu leugnen.
  • Petra ist am Handy sowie unter petra.wohlfahrtstaetter@gruene.at zu erreichen. Sie hat keinen Instagram-Account hat, lebt ihren Mitteilungsdrang aber gelegentlich auf Facebook aus.
Petra Wohlfahrtstätter | Foto: Grüne

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