Nominiert für die Krise
Die missglückte Kür des Spitzenkandidaten bringt die Stadt-VP noch weiter unter Druck.
Ein Befreiungsschlag hätte es wohl werden sollen – im besten Fall ein Friedensangebot an die Schwesterpartei "FI". Geworden ist die Kür von Herwig van Staa zum Spitzenkandidaten der Innsbrucker ÖVP für die Landtagswahl ein Fiasko. Der ehemalige Bürgermeister der Landeshauptstadt, ehemalige Landeshauptmann von Tirol und langjährige Landtagspräsident musste sich im Stadtparteipräsidium buchstäblich "abwatschen" lassen. Lediglich neun Deligierte stimmten für den Schwiegersohn von Eduard Wallnöfer als Spitzenkandidaten. Neun weitere enthielten sich der Stimme, einer votierte sogar gegen "Herwig". Somit muss die ÖVP also einen Kandidaten ins Rennen schicken, der nicht einmal in den eigenen Reihen eine Zustimmung von über 50 Prozent erreichen konnte.
Zerrissene Partei
Dieses Ergebnis spiegelt auf tragische Weise den Zustand der Innsbrucker VP wider, die sich seit den gescheiterten Regierungsverhandlungen in einer Schockstarre befindet. Zum einen hängt die Stadt-VP wie selten zuvor am Gängelband der Landespartei – die "Lösung", van Staa zum Spitzenkandidaten zu machen, wurde von Platter angeordnet – zum anderen mehren sich die Stimmen, die sich wieder bei der Bürgermeisterin andienen möchten, um wenigstens ein paar Brotkrumen der Macht abzubekommen.
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