Polit-Ticker
Schlagabtausch um "Abendskilauf"-Einsparungsmaßnahme

Aus für "Abendskilauf" am Heiligwasserlift sorgt für Politdiskussion. | Foto: skiressort.at
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Die geplante Einsparungsmaßnahme des "Abendskilaufs" des Heiligwasserliftes am Patscherkofel sorgt für einen politischen Schlagabtausch. Die von Bgm. Willi und dem Patscherkofelbahn-Aufsichtsrat präsentierte Überlegung sorgt für einen politischen Schlagabtausch. Die Teuerungsstudie soll den Gemeinderäten vor der GR-Sitzung übermitteln. 

INNSBRUCK. Aufgrund der Energiekrise hat der Patscherkofelbahn-Aufsichtsrat mit Geschäftsführer Adrian Egger einen Verzicht auf den Nachtskilauf des 356,24 m langen Heiligwasserliftes empfohlen. Die Stadt Innsbruck will dieser Empfehlung nachkommen. Der Heiligwasserlift wurde 2007 als Schlepplift in Betrieb genommen. Höhenunterschied 115 m, Höhe Bergstation 1.125 m, Förderleistung 1.200 Personen / Stunde, Fahrzeit ca. 2 Minuten. Von der Bergstation verläuft sowohl eine leichte als auch eine mittelschwere Übungspiste bis zurück zur Talstation. Rund 12.000 Euro soll der Verzicht am Dienstag und Donnerstag zwischen 16 und 18.30 Uhr bringen.

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Widerstand

Das angekündigte Aus für den traditionellen „Nachtskilaufs‘ am Patscherkofel stößt bei der Innsbrucker FPÖ auf massiven Widerstand.

„Für mich ist es völlig unverständlich, dass hunderte Kinder und Vereine nun den Kürzeren ziehen, weil der grüne Bürgermeister Georg Willi den Nachtskilauf beerdigen will“, erörtert Vizebgm. Markus Lassenberger.

Iin einer Stellungnahme, der anfügt, dass die Innsbrucker FPÖ-Fraktion im Gemeinderat einen diesbezüglichen Antrag der Fraktion Gerechtes Innsbruck unterstützen wird. Die Argumentation bzgl. dem Stromkostenverbrauch lässt StR Rudi Federspiel so nicht gelten: „Viel wichtiger wäre doch abzuwägen, welche Dinge trotz hoher Strompreise gebraucht werden, weil sie der sportlichen Betätigung dienen und die Jugend fördert, als, dass man einfach mit dem Rotstift alles streicht.“

„Bürgermeister Willi soll sich lieber mal konkrete Gedanken machen, wo man magistratsintern mit dem Sparstift ansetzen kann, und nicht, wie man der Bevölkerung alles nimmt, was in diesen schweren Zeiten Freude macht. Die notwendigen 12.000 Euro, die am Patscherkofel notwendig seien, um den Nachtskilauf aufrecht zu halten, dürften dabei nicht das wirklich große Problem sein“, stellen Lassenberger und Federspiel unisono fest.

Der Lichstpaziergang mit angestrahlten Häuserfassaden wird in Frage gestellt. | Foto: Herfleisch
  • Der Lichstpaziergang mit angestrahlten Häuserfassaden wird in Frage gestellt.
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Lichtshow-Diskussion

„Wenn Bürgermeister Georg Willi davon spricht, dass es beim Ende des Nachtskilaufs am Patscherkofel um Symbolpolitik gehe, jede Kilowattstunde zähle, und es hinzukomme, dass nicht nur die Energie für den Lichtbetrieb und die Beleuchtung eingespart wird, sondern auch jene, die bei der Anreise ins Skigebiet verbraucht wird, dann wirft das Fragen auf“, erklärt GR Gerald Depaoli in einer Aussendung .„Einerseits stellt sich die Frage, ob auch weitere abendliche Freizeitangebote der Stadt Innsbruck im kommenden Winter vom Innsbrucker Bürgermeister verboten werden sollen, und wenn ja, um welche handelt es sich?

Andererseits stellt sich natürlich aktuell die Frage, ob Bürgermeister Georg Willi auch plant die Weihnachtsbeleuchtung in Innsbruck zu verbieten“, will Depaoli wissen.

„Bürgermeister Georg Willi ist aufgefordert endlich die grünen Karten auf den Tisch zu legen. Vorallem wenn es um Georg Willis Lichtshow beim Bergsilvester geht!

Ich will wissen, ob Bürgermeister Georg Willi nach dem Ende des Nachtskilaufs am Patscherkofel auch seine von ihm seit Jahren propagierte Lichtshow beim Bergsilvester aus symbolpolitischen Gründen verbieten will!“,

fordert der Gemeinderat Antworten. „Falls nicht, dann wird Innsbrucks grüner Bürgermeister Georg Willi den betroffenen Skiclubs, Kindern und Jugendlichen erklären müssen, warum er den Nachtskilauf am Patscherkofel verbietet, hingegen seine Lichtshow beim Bergsilvester, welche nicht nur viel Energie sondern auch Unsummen an Steuergeldern verschlingt, nicht!“, schließt Depaoli.

Teuerungsstudie vorlegen

Das Thema der „Aktuellen Stunde“ für den kommenden Innsbrucker Gemeinderat am Dienstag, den 25. Oktober hat den Titel „Entlastung für die Bevölkerung erreichen - eine gemeinsam zu bewältigende Aufgabe“. Die Themenauswahl fand durch die Fraktion der Grünen statt. „Ich halte eine ausführliche Debatte im Gemeinderat zur aktuellen Teuerungswelle und zur Frage, welche Hilfen Innsbrucks Bürgerinnen und Bürger noch bekommen sollen, für grundsätzlich richtig und sinnvoll.

Dann aber soll Georg Willi bitte endlich die beauftragte Maßnahmen-Studie von Leonhard Dobusch vom Institut für Wirtschaftswissenschaften der Uni Innsbruck auf den Tisch des Hauses legen und diese allen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten vor der Sitzung am Dienstag als Diskussionsgrundlage übermitteln.

Die Uni-Studie wurde wahrscheinlich nicht von Willi privat bezahlt, sondern aus städtischen Mitteln, daher haben alle Gemeinderäte auch das Anrecht diese Studie rechtzeitig zur Vorbereitung lesen zu können“, fordert GR Christoph Appler von Bgm. Georg Willi jetzt diese Studie als Diskussionsgrundlage ein. Zu Erinnerung: Kurz vor seinem Sommerurlaub im August verabschiedete sich Georg Willi mit einer Pressekonferenz zum Thema Teuerung. Nachdem er dort eine Zusammenfassung aller bisherigen Unterstützungen auf Bundes- Landes- und Gemeindeebene präsentierte, kündigte er anschließend an, eine Studie von der Uni Innsbruck beauftragen zu wollen, welche weitere Hilfen notwendig seien.

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