Tirol bekennt sich zur Gentechnikfreiheit

v.li.: Christian Partl, Fachbereich Versuchswesen und Genbank des Landes, LHStv Josef Geisler und Klaus Wallnöfer, Abteilungsvorstand landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei | Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
  • v.li.: Christian Partl, Fachbereich Versuchswesen und Genbank des Landes, LHStv Josef Geisler und Klaus Wallnöfer, Abteilungsvorstand landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei
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„Wir bekennen uns in Tirol zu unverfälschten, natürlichen Lebensmitteln und damit zur gentechnikfreien Produktion. Die Tiroler Landwirtschaft geht sogar noch einen Schritt weiter und setzt stark auf alte Landsorten, also Saatgut und Pflanzen, die seit jeher bei uns heimisch sind“, bekräftigt LHStv Josef Geisler den Tiroler Weg im Bereich der Lebensmittelproduktion.

Zuwachs bei Anbauflächen

Dass der Weg der gentechnikfreien Produktion bei den KonsumentInnen gut ankommt, zeigt die steigende Nachfrage nach regionalen Produkten. So wurde zum Beispiel die Anbaufläche im Vergleich zum Jahr 2014 von 600 Hektar um 100 Hektar vergrößert. Die Anbaufläche der Gerste ist im letzten Jahr sogar um 20% vergrößert worden. Zurückzuführen ist dies auf die Gerstenarten, die zum Bierbrauen benötigt werden, aber auch heimisches Brotgetreide ist stark gefragt.

Alte Landsorten für die Allgemeinheit

Das Saatgut für die heute in Tirol angebauten Landsorten stammt aus der Genbank. Dort werden rund 1000 verschiedene Landsorten keimfrei gelagert, 700 davon sind verschiedene Getreidesorten. Sie dient zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. „Die Genbank ist aber auch eine Zukunftsaktie für die Landwirtschaft und die regionale Wirtschaft. Das in der Genbank des Landes lagernde Saatgut gehört keinem Konzern, sondern der Allgemeinheit“ verweist Geisler auf das Potenzial und auch auf die Verfügbarkeit der in der Genbank gelagerten Sorten.
"Wir betreiben seitens des Landes Erhaltungszüchtung und haben gutes, kontrolliertes Vorstufenmaterial für die Saatgutproduktion“, erklärt Klaus Wallnöfer, Vorstand der Abteilung landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei.

Mehr Möglichkeiten für die Zukunft

Die lagernden Sorten, die aktuell auf der Genbank lagernd sind, wurden zum Teil bereits züchterisch bearbeitet. Das Bearbeiten soll für die Zukunft viele neue Möglichkeiten bieten. „Der Mensch greift seit langem in das Erbgut von Pflanzen ein. Das ist an sich nichts Schlechtes“, wissen Christian Partl und Andreas Tschöll vom Fachbereich Versuchswesen und Genbank. Die Vielfalt und das Potenzial der verschieden Sorten, kann durch klassische Züchtungsmethoden nutzbar gemacht werden.
"Einige Sorten trotzen der Trockenheit, andere sind resistent gegen gewisse Pflanzenkrankheiten“, verweisen die Fachleute auf die verschiedenen Stärken der Pflanzen. Einige Schwächen haben die alten Landsorten aber auch, zum Beispiel der Etrag.

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