Bezahlkarte für Asylwerber
Tirol sieht keinen akuten Änderungsbedarf

- In Tirol erhalten Asylwerber eine Karte auf der monatlich Monat 245 Euro für Verpflegung, zwölf Euro für Bekleidung und 40 Euro Taschengeld über die Hypo Landesbank überwiesen werden.
- Foto: Die Fotografen
- hochgeladen von Georg Herrmann
Das Innenministerium möchte eine Sachleistungskarte für Asylwerber bundesweit ausrollen. Aktuell gibt es in Österreich unterschiedliche Vorgangsweisen. Niederösterreich will 1.120 Personen mit einer Karte ausstatten, in Tirol setzt man seit Jahren auf ein effizientes Kartensystem.
INNSBRUCK. In Tirol habe man bereits 2017 ein "effizientes Kartensystem" eingeführt, hieß es aus dem Büro des zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Georg Dornauer gegenüber der APA. Daher sehe man "keinen akuten Änderungsbedarf, bis die Pilotversuche ausreichend erprobt sind und das Ergebnis der Bundesweiten Ausschreibung vorliegt".
Das Tiroler System
In Tirol erhalten Asylwerber eine Karte auf der monatlich Monat 245 Euro für Verpflegung, zwölf Euro für Bekleidung und 40 Euro Taschengeld über die Hypo Landesbank überwiesen werden. Mit der Karte kann jeder Bankomaten benützt und Geld behoben werden. Internationale Überweisungen lässt die Karte nicht zu. Verstößt ein Asylwerber gegen Auflagen oder befindet sich beispielsweise nicht mehr in Tirol, wird die Karte deaktiviert.
Grundversorgung ohne Bargeld
Das Innenministerium hat seinen Testlauf in Oberösterreich zu einer eigenen Sachleistungskarte für Asylwerber positiv bewertet und angekündigt, diese nun bundesweit ausrollen zu wollen. Mit Oktober soll die Ausschreibung für das Projekt erfolgen, ab 2025 soll die Karte überall zum Einsatz kommen können. Für die Bundeseinrichtungen ist das praktisch fix, die Länder können autonom entscheiden, ob sie das vom Innenressort entwickelte Modell übernehmen. Ziel ist, die Grundversorgung möglichst ohne Bargeld abzuwickeln.
Mehr zum Thema Asyl auf MeinBezirk finden Sie hier
Niederösterreich stellt um
Man wolle Bargeldtransfers an Schlepper und ins Heimatland sowie den Zugang zu Alkohol und Tabak unterbinden. Zudem soll das Bundesland als Asylstandort so unattraktiv wie möglich werden, betonten Landeshauptmannstellvertreter Udo Landbauer und der ressortzuständige Landesrat Christoph Luisser (beide FPÖ) in einer Pressekonferenz in St. Pölten. Grundversorgung sei "kein Shopping-Erlebnis", sagte Landbauer. Landbauer und Luisser verwiesen auch darauf, dass den Asylwerbern der Einkauf in Sozialläden verwehrt bleibe. Bei den Vertragspartnern gebe es ausreichend Möglichkeit, um sich mit Lebensmittel zu versorgen, so die Argumentation. In der ersten Phase ab Anfang September werden 85 Quartiere mit 420 Asylwerbern umgestellt. Die weiteren 92 Standorte würden am 1. Oktober und 1. November folgen. 1.120 Personen erhielten somit "in etwas mehr als zwei Monaten" Sachleistungen.

- Georg Dornauer, 1. Landeshauptmann-Stellvertreter und Integrationslandesrat sieht "keinen akuten Änderungsbedarf, bis die Pilotversuche ausreichend erprobt sind und das Ergebnis der Bundesweiten Ausschreibung vorliegt".
- Foto: MecGreenie
- hochgeladen von Lucia Königer


Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.