Inn Piraten Akademie: Pandemistische Buchbesprechung von Ernst Jüngers "Aladins Problem"
(M)Ein Lebensbuch im Kontext des lokalen & globalen Bestattungswesens. Eine Idealismus-Parabel

Schon in Zeiten der Ersterscheinung des im Winter 1981/82 verfassten Essays in Romanform stand die hohe Idee, dem weltbeherrschenden Nihilismus der Eliten & deren Gefolgschaft dürfe kein neuer Idealismus folgen, denn dann führte uns der Weg in die Zukunft bestenfalls in eine romantische Sackgasse.

Das sehen wir vom Stande des/der tätigen Polit-Aktivisten anders & soll diese Besprechung als lokaler wie potentiell weltidealistischer Beitrag auch dazu dienen, Perspektiven & Motive von uns selbst + unseresgleichen aufzuzeigen, weniger um irgendwen zu überzeugen, sondern unser Problem, als Problem aller Aladins in Sendung zu einer Auftrags-Vorsehung kraft der eigenen Anschauung für eine mitreisende Leserschaft darzulegen.

Wir setzen uns hier in bewußte Antithese zur Inhaltskurzangabe der Einbandhülle der uns vorliegenden Ausgabe, obwohl die Paralellen zur vita des Ich-Erzählers von ALADINS PROBLEM mit unseren eigenen Lebensläufen uns selbst immer wieder verblüffen.

Hier wird gleich eingangs beklagt, dass der Kapitalismus der Moderne selbst die Totenruhe nicht mehr zu gewährleisten imstande sei, weil sich der Boden hin zum Kapital bewege, dass Hochhäuser & Parkplätze den alten Grund für sich in Anspruch nähmen, eine Annahme die wohl durch die exponentielle Explosion der Volksmilliarden an Natives - Migranten + Asylanten eine stetige Bestätigung finden mag.

Nur der Vorsicht halber gilt es hier klarzustellen, dass mit IDEALISMUS das GEISTIGE KONZEPT seit Platon zu dessen Zersetzer Nietzsche, von Hegel zu dessen Verwertern im Kommunismus & nationalem Sozialismus, also deutsch-philosophischer Europa-Dominanz einer imperialen römischen Reichsidee für "Euroland" zum Verständnis vorausgesetzt wird.

Wem das zu elitär entgegenschreitet, der teilt gegebenenfalls unseren inneren Vorbehalt gegen all jene, die meinen schon durch bloße Geburt, Geld & Erbstatus auf der "Butter"-Seite gelandet zu sein, so finden wir es natürlich seltsam, dass der Bürgerssohn Jünger seinen Ich-Helden als Angehörigen eines schlesischen Adelsgeschlechtes vorstellt.

Wir sind dazu nach unserem Geburtsrecht, sowohl von der mütterlichen, wie auch der väterlichen Seite genetisch tradierte reinrassige Bauern, die sich zwar väterlich zum Volks-Schuldirektor & mütterlich zur Chefsekretärin umständehalber hochgearbeitet haben, denn der Bauer hat nur einen Sohn, wie man bei uns sprichwörtlich sagt, & ein Verkehrsunfall kann zur Spezial-Schulung nötigen...jedenfalls blieben beide im Herzen zeitlebens mit Scholle & der lieben Nutz-Tierwelt verbunden, wiewohl auch Haus- & Wildkatzen wie die Waldis vieler Generationen immer auch ihr Auskommen an unseren Höfen fanden.

Ernst Jüngers Lebensbericht eines Mannes mittleren Alters gibt deutliche Einblicke in das Karrierefeld der polnischen Volksarmee auf Offiziersebene mit den dort militär-typischen herrischen Qual-Geistern, Drill-Knechten, die zwar an die (Selbst)-Mordgrenzen treiben, sich aber in weiteren Lebensbewährungsproben nachhaltig alls kuriose Gönner oder Glücksfälle erweisen.

So haben wir auch unserer 8-jährigen Härte-Zeit des katholischen Elite-Internats in Salzburg bei den Missionaren zum Herzen Jesu den Jüngerschen Unteroffizier "Stellmann" als sehr baujuwarischen Pater Habersetzer dulden & fürchten gelernt, welcher einmal als wir in Folge eines Turn-Trampolinsprunges mit zerbrochem Knochen im Schmerze lagen durchaus anerkennend meinte: " Ah, ha...sieht nicht so aus als ob er simulieren würde."

Angst vor Schmerzen ist das eherne Gesetz auch pandemistischer Ausnahmezustände.

"Nun wir die flüchtige Sorge zur ständigen; sie wird zur Hauptsorge." So heisst es im ersten Gedankengang der Ziffer 1 zu Aladins Problem & "weiter: " immerhin zählt auch eine solche Haupsorge zum Alltäglichen. Das leuchtet ein, wenn wir an die Statistik denken..."

Zu Corona passend auch in Stil & Inhalt cit. aus Ziffer 2 folgender Gedanken-Gang :

"Zu bedenken ist auch , daß NICHTS dahinter stecken kann - das Problem beruht auf Einbildung. Auch die Angst hat ihre Mode - heute bevorzugt sie den Atomkrieg und das Karzinom, also den kollektiven und den persönlichen Untergang.

Früher, als die Paralyse grassierte, besonders in den oberen Schichten, und dort wiederum unter den Künstlern, bildeten sich viele ein, von diesem Leiden befallen zu sein, und mancher brachte sich deswegen um. Aber gerade, wenn nichts dahinter steckt, wird das Problem noch unheimlicher. Der Schrecken droht nicht mehr als dieser oder jener, sondern in seiner ungeteilten Macht.

Ziffer 3 sagt so stilschön: "Wenn ich beim Frühstück in meiner Tasse rühre und das Kreisen der Schlieren verfolge, so spricht mich das Gesetz an, nach dem sich das Universum bewegt - im Wirbel der Spiralnebel, im Strudel der Milchstrassen.
   Daraus lassen sich geistige und auch praktische Schlüsse ziehen. Der Anblick erinnert mich an den Apfel des Newton oder an den Dampf den Watt als Knabe dem Teekessel entströmen sah, längst bevor er seine Maschine erfand. >Das gibt zu denken< sagen wir. Offenbar geht dem Denken der Einklang mit der Materie voran; ihm folgt die traumhafte Stimmung, die den Gedanken erzeugt und der er entspringt. 
   Aber was hilfts? Mag das Universum kreisen oder zerfallen - dahinter bleibt das Problem." Cit. Ende

Der Charakter des Autors im Ich-Erzähler zeigt sich dem ihn lesenden Freunde im Stil, ruhig & diszipliniert, doch unser junger Aladin bricht die erfolgversprechende Armeekarriere ab, indem er sich "von einem Impuls getrieben, den er mit der Vokabel >DENKSPIELE< umschreibt, durch Fahnenflucht in den Westen absetzt."

Etwas ebenso ehrenrühriges haben wir uns vor der Kärntner Stellungskommission geleistet, wo man unser Handcap der Einäugigkeit übersehen wollte, da der Psychiater einen etatmässigen Charakter festgestellt hatte & auf die prinzipiell staatsmässigen kann kein System im Ernstfall verzichten, wie auch Jünger als "Aladin" meint. Immerhin waren wir noch nirgends auf unser Vaterland vereidigt, was sich freilich in der Angelobung als Patientenanwalt für Psychiatrie 1991, beim Gelöbnis zum Gerichtsjahr 1993, sowie im Gelöbnis auf das Wohl & Heil der Stadt Innsbruck zum Gemeinderat Herbst 2012 bis dato geändert hat. Bis dato deshalb, weil Gelöbnisse nicht verjähren oder per se verfallen, sofern sie nicht mit eidunfähigen Korruptionären oder anderen De-Facto-Atheisten abgeschlossen  wurden, worin wir mit Jünger wiederum wichtigerweise konform gehen.

"Wollen Sie denn zum Bundesheer?"hiess die Gewissensfrage also vor den Kommissaren, was sogleich mit einem hysteroiden "Nein, bitte nein!" ohne eines Nachdenk-Augenblicks abgeschmettert wurde - zugegeben im Nachhinein zu bedauern - aber wir Herz-Jesu-"Klassen"-Kameraden waren damals teils am Rande eines Wahn-Suizides nach 8 Jahren Dauer-Internierung & die covidgeprüfte Jugend könnte nun nachempfinden, was jahrelanges Notstands-Performance ohne Party,  ohne School-Power & mit verordneter Enthaltsamkeit in permanenter Überwachung & systemischer Bespitzelung bedeutet, wie das auch Colleg-Kollege Spassmacher Josef Hader so treffend für die Analog-Abteilung der Benediktiner-Eliteschmide Kremsmünster dem ORF-Interviewer angab.

Das unser Studium sich wie bei Jüngers Protagonisten "unter schwierigen Umständen" vollzog, können wir nicht behaupten.

2 Waisenrenten & Vermögen von etwa 350tausen Euro nach heutigen Immobilien-Bewertung, das gab Halt, auch wenn mit rauen Besen hineingefegt in die vorgezogene Erwachsenwelt, hatte doch eine ehemalige Fussball-Torwartlegende unsere Mutter 1983 im Vollrausch hinbevördert in die "bessere" Welt, wie behauptet wird & so wurden wir mit 17 Jahren gerichtlich für volljährig erklärt, um das Erbe tränenreich antreten zu können & hatten in diesem zarten Alter unsere ersten 350tausend Schillinge Schulden, da eine Immo-Sanierung not tat, um diese vermieten zu können, zu halbbrüderlichen Zinskondition von 8,5 -10,5 Prozent, banküblich damals, was zu einer mittelfristig mehrfachen Rückzahlung des Tilgungs-Kapitals führte.

Anyway, wir waren jung & brauchten das Geld, was die meisten Tiroler Hoteliers & viele Gewerbetreibende nicht nur seit Corona verstehen müssten, aber nicht zugeben dürfen, verschlechtert sich dadurch die ohnehin schon angespannte Bonitätslage.

So sehen wir noch heute als arme "Kirchenmäuse" von Exekutors-& Konkusrichters Gnaden die Lösung aller echten Lebensprobleme im Zugang zu Lebensmittel, im Zugang zu Geld, denn Wasser, Luft, Licht & Sonne, all diese Gottesgaben sind wie das tägliche Brot die Basis für Gesundheit & ein Leben in Glück & Wohlstand.

Ach, was sind wir Werkersleut ohne Hilfe von Freunden oder wohlmeinenden Verwanden, selbst schon als Kind miterlebt beim väterlichen Hausbau am Lande im schönen Innviertel, der bajuwarischen Perle am Rande zu Bayerns Altötting, an katholischen Thing-Platz in Palting - nahe den Weilern Fischerjuden - Schimmerljuden -Jaxjuden.

Auch Jüngers Bürgerssohn ist nach dem Studium wie gesagt notorisch pleite & die Schulden mehren sich. Unsere Roman-Figur "ist deshalb froh in dem Beerdigungsinstitut PIETAS, das seinem Onkel gehört unterzukommen". Der stellt gleich die Schulden glatt & eine erfolgreiche Zusammenarbeit beginnt, doch nur als lokaler Übergang, denn die Beschäftigung mit dem Tod als Geschäft "lässt den Gedanken an TERRESTRA aufkommen, eine riesige Kultstätte für den Planeten. Dieser Gedanke erweist sich als wirtschaftlich realisierbar und seine Realisierung als äußerst lukrativ." (Cit. Buchdeckel Ende)

Auch mir, also uns politischen Akteuren erscheinen Gottes Wege oft schwer zu verstehen, haben wir doch in unserer Bio eine Unzahl an verschieden Arbeitsweisen zu zeigen - unter anderem 2017 im Innbrucker Bestattungswesen - weil wir uns soziologisch verdingen müssen, auch wenn wir für eine Großzahl unserer Mitbürger wie OUTCASTS OF THE UNIVERSE, seltsame Fälle oder schlicht wie durchgeknallte Bohemiens wirken.

Deshalb werden wir selbst mißtrauisch, wenn ausgerechnet uns jemand einen Blankoschein  für unser Problem anbietet, doch war das schließlich 2001 der Fall, als wir auf Elitekonditionen im Finanzierungsbereich stiessen, die ein Normalbürger nicht versteht, weil er sie nicht kennt.

Warum sollte man auch Devisenoptionen auf sein Währungsportfolio verkaufen & das mit der eigenen Währung im Kreditwesen & auf alle frei konvertierbaren Gelder des handelbaren Globus?

Unser eigener Firmenkundenberater, der hochgeschätze Dietmar S. bei der Bank unseres einstigen Vertrauens meinte anerkennend: "Heinrich, da scheint ihr ja echt DEN STEIN DER KREDIT-WEISEN, ein PERPETUUM MOBILE DES GELDES, den HEILIGEN GRAL DES TRADENS als Sicherungskonstante gefunden zu haben."

Das war tatsächlich so & hat uns das ermutigt, die Idee eines elitären Friedhofs durch einen LIVINGROOM in B2B zu ersetzen, nicht bewußt, aber im nachhinein als Sendungsproblem zu erkennen.

Der mythischen Zeichen für unser Problem gibt es so viele wie unterschiedliche Kulturen, von arabischen Unendlichkeitsschleifen als Symbol für ewiges Alpha zum Omega, die Abspiegelung in M. C. Eschers Infinitesimal-Kategorien als kindgerechte Schaubilder & für uns Bajuwaren & Kelten Europas der Drache, der sich selbst in der Schwanz beisst & so das Heil als Kreis des Lebens abbildet. Die nordische Midgardschlange, die schon als Ouroboros den alten Ägyptern am Sahel des Ra bekannt war.

Jünger zentriert das Problem so.   " Aladin war der Sohn eines Schneiders in einer der zahlosen Städte Chinas, ein verspielter Knabe - doch nur er konnte den Schatz heben."

Den Schatz, den wir finanztechnisch heute TREASURY-BUSINESS nennen.

Es geht nach Jünger "um die Entscheidung zwischen innerer und äußerer, zwischen geistiger und realer Macht, schlechthin um das Heil."

Den Nihilismus, den er als Langzeitrepräsentant des deutschen Dilemmas zwischen einem gewesenen Reich der have-nots im struggle 4 life gegen die siegreiche Elite der haves & des heutigen status quo haben wir für uns durch die Weltidee eines christlich-sozialistischen Idealismus in der Denkspur der Alten unserer Vorfahren seit der Antike replatziert & ist uns bewußt, dass wir dadurch unser Imago als merkwürdige "Vögel" bestärken.

Wir wissen, dass eine soziale Neuordung im Gange ist & wir möchten dazu mit Jüngers schlesischen Armee-Aladin in Ziffer 4-5 des Roman-Essays sagen:

"Unsere soziale oder moralische Stellung spielt keine Rolle dabei. Wir mögen ein Fürst oder Tagelöhner sein, ein Schafhirt, eine Hure, ein Taschendieb - meist aber wie ich,  ein gewöhnlicher Mensch.

Jeder hat sein Amt, seine Aufgabe. Was war unser Schöpfungsgedanke, wozu sind wir berufen - wer hat uns davon auch nur eine Ahnung vermittelt, hat uns noblilitiert.

Nun bin ich kein Dichter, das muß ich zugeben, obwohl ich das >was ich leide<, ausdrücken kann - freilich nur im Selbstgespräch. >Ausdrücken<: das ist schon das Wort dafür, wie immer es gelingen mag. Es läuft also auf eine Befreiung hinaus, auf eine Art Beichte in der Hoffnung auf Selbstabsolution. Kein anderer Richter, kein Priester über mir." (Stil-Proben-Cit. Ende)

Wer möcht heut unser Heimatland neu errichten
Mit Hausverstand & Verse-Dichten?
Unser liebes Abendland
Moralisch abgebrannt!??
Gottes Heil in Pandemia schwer vonnöten
Wir wittern tausend Mörgenröten
Ala ad-Din(ero)
Rebellen unterm Süd-Sombrero
Das Heil aus des Orients Juden
Wir in Christo auf & zu uns luden
Das Herz des Idealismus brennt
Einst Occident - nun Orient
Des Wessi-Rechtstaatlers "Barbar"
Bekennt heute: Allahu akbar
Con dios y dio mio: Allelujah
Beware o Marilyn Mansons
Superstar

Die verwendete Ausgabe:   ALADINS PROBLEM, Stuttgart: Klett-Cotta, 1983

Uns allen ein gesegnetes Allerheiligen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.