Innsbruck, wie es früher einmal war
Nachdenken, schmunzeln und staunen

4Bilder

Jedes Jahr erscheint im Verlag der Wagner'schen Buchhandlung der Kalender "Innsbruck, wie es früher einmal war." Lukas Morscher, Leiter des Innsbrucker Stadtarchivs, wählt dafür zahlreiche historische Bilder aus. Beim Durchblättern unternimmt man eine Reise in die Vergangenheit Innsbrucks und darf über erhellende Texte schmunzeln und nachdenken. Die Bezirksblätter haben mit Lukas Morscher über das Entstehen dieses einzigartigen Kalenders gesprochen.

Herr Morscher, seit 2015 erscheint im Verlag der Wagner’schen Buchhandlung der Kalender „Innsbruck, wie es früher einmal war“. Nach welchen Kriterien suchen Sie das historische Bildmaterial aus?

Lukas Morscher: Es sollen Bilder sein, die neugierig machen, wo man etwas Neues entdecken kann. Ein paar Häuser weiter und doch unbekannt. Idealerweise. Außerdem müssen es qualitätvolle Aufnahmen sein. Möglichst alt und alle „aus einem Guss“. Leider geht das nicht immer. Es freut mich immer sehr, wenn ich irgendwo einen Kalender hängen sehe. Das passiert immer wieder.

Wenn ihr Blick über eine historische Aufnahme schweift, worauf achten Sie besonders?

Morscher: Details. Menschen und ihre Kleidung. Schaut jemand aus dem Fenster? Gibt es Auslagen, in die wir schauen können? Natürlich auch allerlei Maschinerien. Ein altes Fahrrad oder Auto ist immer sexy. Auch wenn ich mich damit nicht auskenne. Dann, ob sich bauliche Veränderungen zeigen, die uns etwas erzählen.

Welchem Gebäude, das abgerissen wurde, trauern Sie besonders nach?

Morscher: Da gibt es leider sehr viele und derzeit werden es laufend mehr. Ein Gründerzeithaus hat eine ganz andere Qualität als die vielen vor allem auf Gewinn schielenden Machwerke der Gegenwart. Von den historischen Abbruchverbrechen sind beispielsweise der sog. Kräuterturm, ein Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung, der Ende des 19. Jh. für ein paar Parkplätze und ein Haus geopfert wurde. Heute wäre das eine echte Sehenswürdigkeit. Aber es gibt noch viel mehr. Leider.

Gibt es eigentlich auch Orte, die sich kaum verändert haben?

Morscher: Natürlich, gleich daneben. Der Domplatz zum Beispiel. Aber auch mehrere Straßenzüge in Wilten, bei denen neben den Kriegsschäden nur die Dachböden ausgebaut wurden. Auch im Saggen gibt es noch ursprüngliche Straßenzüge.

Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, wo würden Sie in Innsbruck vor über 120 Jahren am liebsten spazieren gehen?

Morscher: Da ist es zuerst wichtig kein Zahnweh zu haben und auch sonst gesund zu sein. Sonst würde ich vor so einer Zeitreise abraten… Vor 120 Jahren war die Stadt noch deutlich kleiner. Der Saggen, und große Teile von Wilten und Pradl waren gerade Neubaugegenden, also eher fad. Dann bleiben eigentlich nur die damals noch selbständigen Dörfer wie Amras, Igls oder Hötting. Oder eben die Märkte in der Innenstadt.

Der Kalender ist in der Wagner'schen Buchhandlung und im Onlineshop erhältlich:
https://www.wagnerscheverlag.at/innsbruck-wie-es-frueher-war-2023

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.