Vorsicht vor Schneeblindheit
INNSBRUCK. Kreuzbandverletzungen, Knöchelbrüche oder den berühmten Skidaumen – wenn man an die typischen Verletzungen beim Skifahren denkt, würde einem im ersten Moment keine Augenverletzung in den Sinn kommen. Gerade aber unser Sehorgan sollte bei langen Aufenthalten im Freien bzw. beim Wintersport besonders geschützt werden.
INNSBRUCK (sk). Kreuzbandverletzungen, Knöchelbrüche oder den berühmten Skidaumen – wenn man an die typischen Verletzungen beim Skifahren denkt, würde einem im ersten Moment keine Augenverletzung in den Sinn kommen. Gerade aber unser Sehorgan sollte bei langen Aufenthalten im Freien bzw. beim Wintersport besonders geschützt werden.
Klare Sicht durch Brille
Auch in der heurigen Skisaison werden in Tirol wieder bis zu 5.400 Verletze erwartet. „Der Wintersport ist für unsere Augen eine ungewohnte Belastung“, sagt Joseph Gaertner, Tiroler Landesinnungsmeister der Augenoptiker. „Die meisten unterschätzen, wie sehr der Skiurlaub ihre Augen stresst, aber auch, welches Risiko dadurch entsteht.“ Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist das rasante Tempo. Mit Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h brettern Skifahrer die Abfahrten hinunter. Sich dann auf des Wesentliche vor sich zu konzentrieren, strengt die Augen extrem an. Die Peripherie wird dabei viel schwächer wahrgenommen. „Wer ohne die geeignete Brille fährt, die die eigene Sehschwäche korrigiert, kann Entfernungen, Geschwindigkeiten und die Fahrtrichtungen anderer Skifahrer gar nicht rechtzeitig einschätzen. Schlechte Sicht ist eine Mitursache für viele Skiunfälle“, sagt Gaertner. Ein weiteres Problem, das unseren Augen ziemlich zusetzt, ist die trockene Luft im Winter. Ungwohnter Fahrtwind und trockene Räume im Inneren belasten die Augen zusätzlich. Schutz davor bietet eine Brille, die die Augen ausreichend abdecken sollte, oder Nachbenetzungstropfen.
Vorsicht vor Schneeblindheit
Haben Sie schon einmal etwas von der Krankheit Keratitis solaris gehört? Wer diese Frage mit "Nein" beantworten kann, hat die beginnenden Symptome dieser Krankheit aber bestimmt schon gespürt. Keratitis solaris, was umgangssprachlich auch als Schneeblindheit bezeichnet wird, entsteht, wenn das Auge längere Zeit ungeschützt starker UV-Strahlung ausgesetzt ist. Pro 1.000 Meter Seehöhe nimmt die UVB-Strahlung um circa 10 % zu. Trockener Neuschnee und großflächige Schneehänge beispielsweise reflektieren zudem das Sonnenlicht fast vollständig. Im schneebedeckten Gelände ist die Strahlung bis zu 16-mal höher als im aperen Zustand. Eine zu hohe UV-Belastung kann auch Ursache für den Grauen Star oder für eine Netzhautschädigung sein. „Eine Augenbelastung besteht dabei nicht nur bei strahlendem Sonnenschein – eine Wolkendecke reduziert die UV-Belastung beispielsweise nur um zehn Prozent“, sagt Augenoptiker Gaertner. Es wird bei Aufenthalten auf der Piste daher dazu geraten, Brillen oder Kontaktlinsen mit dem für Ihre Augen passenden UV-Schutz zu tragen.
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