Tunnelanschlag
Ausbau der Mühlauer Quelle wurde feierlich gestartet

Die Stollenarbeiter im von ihnen ausgesprengten Tunnel, der die regionale Trinkwasserversorgung von Innsbruck für Jahrzehnte sichern soll. | Foto: David Zennebe
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Mit dem traditionellen Tunnelanschlag startete am 25. April 2022 der Ausbau der Mühlauer Quelle. Damit soll die regionale Trinkwasserversorgung Innsbrucks  auf Jahrzehnte gesichert werden.

INNSBRUCK. Direkt neben der bestehenden Stollenanlage, aus der seit inzwischen mehr als 70 Jahren quellfrisches Wasser in die Innsbrucker Haushalte fließt, wurde heute gebührend gefeiert: Ein zusätzlicher Trinkwasserstollen wurde hier angeschlagen. Mehrere hundert Meter wird der neue Quellstollen in das Gestein der Nordkette ragen und das bestehende Stollensystem, das im Zuge der Arbeiten saniert wird, ergänzen. Damit wollen die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) sicherstellen, dass auch die nachkommenden Generationen mit naturbelassenem Trinkwasser direkt aus der Nordkette versorgt werden können.

Einer der Bergleute mit Tunnelpatin Camilla Altmann kurz vor der Sprengung, mit letzten Erklärungen des Vorgangs. | Foto: Thomas Steinlechner
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26 Millionen Euro Investition

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi ist voll des Lobes für das Projekt: 

„Vom Ausbau der Mühlauer Quelle profitieren wir alle. Das Quellwasser fließt dadurch auch für unsere Kinder, Enkelkinder und nachfolgende Generationen verlässlich aus dem Wasserhahn. Die hohe Trinkwasserqualität in Innsbruck ist nicht selbstverständlich, deshalb sind die Arbeiten extrem wichtig und zukunftsweisend.“

Zudem betont er aber auch, dass nach 70 Jahren der Ausbau und die Sanierung der Anlage dringend notwendig seien. Außerdem solle man den Umweltschutzgedanken nicht außer Acht lassen:

„ Das Karwendel ist Österreichs größter Naturpark. Wir müssen wertvoll damit umgehen",

gibt Willi mahnend zu bedenken.

Das Quellwasser fließe aufgrund der notwendigen Arbeiten auch noch für unsere Kinder, Enkelkinder und nachfolgende Generationen verlässlich aus dem Wasserhahn, ist Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi überzeugt | Foto: David Zennebe
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Vorsitzender des Vorstands der IKB, Direktor Helmuth Müller, erklärte bei der heutigen Pressekonferenz, dass die Planung für dieses Projekt bereits im Jahr 2016 begonnen habe, der Bau allerdings nur halb solange dauern soll, nämlich drei Jahre. Außerdem investiere laut Müller die IKB 26 Millionen Euro in den Ausbau der Mühlauer Quelle.

IKB-Vorstandsvorsitzender Helmüth Müller (links) und Aufsichtsratschef Manfried Gantner machen für den Ausbau und die Sanierung der Mühlauer Quelle 26 Millionen Euro locker. | Foto: David Zennebe
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Versorgungssicherheit als Gebot der Stunde

Vorsitzender des Aufsichtsrates der IKB, Andreas Altmann weißt darauf hin, dass das jetzige Stollensystem im Jahr 1953 in Betrieb genommen wurde und seitdem das Standbein der Innsbrucker Trinkwasserversorgung darstellt. Darüber hinaus ist er überzeugt, dass man langfristig Verantwortung übernehmen muss. Schließlich habe man im Zuge des Ukraine-Krieges gesehen, wie wichtig Versorgungssicherheit sei, so Altmann.

Andreas Altmann, Aufsichtsratsvorsitzender der IKB betont die Versorgungssicherheit durch dieses Projekt. | Foto: David Zennebe
  • Andreas Altmann, Aufsichtsratsvorsitzender der IKB betont die Versorgungssicherheit durch dieses Projekt.
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Landwirtschaft wird Mehrbedarf benötigen

IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer geht davon aus, dass bis 2040 wesentlich mehr Menschen in Innsbruck leben werden. Allein diese Tatsache mache einen Ausbau der Trinkwasserversorgung für ihn unerlässlich. Überdies werde die Landwirtschaft nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels einen Mehrbedarf benötigen, so Pühringer. Während der Bauarbeiten können bei Engpässen Gewässer aus einzelnen Stollenteilen der Hall AG, dank einer Kooperation, herausgenommen werden, erklärt das IKB-Vorstandsmitglied.

Die Trinkwasserversorgung bleibe während der Arbeiten durchgehend und auf höchstem Niveau in Betrieb, verspricht IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer. | Foto: David Zennebe
  • Die Trinkwasserversorgung bleibe während der Arbeiten durchgehend und auf höchstem Niveau in Betrieb, verspricht IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer.
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Technisch komplexer Bau

Das Bauvorhaben ist technisch höchst anspruchsvoll. Erfahrene Expertenteams beobachten daher seit langem das Quelleinzugsgebiet und arbeiten ab sofort durchgängig im Inneren des Berges.

„Wir ergreifen alle Maßnahmen, um den Stollen möglichst schnell vorzutreiben. Gleichzeitig ist uns besonders wichtig, während der herausfordernden Arbeiten sowohl die Mitarbeitenden vor Ort als auch die Natur und die umliegenden Quellen und Oberflächenwässer zu schützen. Dazu werden die Bauarbeiten durchgängig geologisch und naturschutzrechtlich begleitet“,

so Pühringer. Die Trinkwasserversorgung bleibt während der Arbeiten durchgehend und auf höchstem Niveau in Betrieb. Mehr dazu unter www.ikb.at/trinkwasser

Karwendel als „größte Spielwiese der Tiroler"

Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber freut sich als zuständiger Stadtrat für Gesundheit, dass die Trinkwasserversorgung für die nächsten Generationen gesichert ist. Für Anzengruber ist das Karwendel die „größte Spielwiese der Innsbrucker." Um den Naturpark Karwendel auch während der Bauarbeiten als Naherolungsgebiet zu sichern, ist die Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Natur der Stadt Innsbruck von großer Bedeutung.

 „Wir arbeiten seit Projektbeginn sehr gut mit der IKB zusammen und sind ständig in regem Austausch. Die Ausweichrouten wurden gut ausgeschildert, damit Erholungssuchende und Natur- beziehungsweise Sportbegeisterte weiterhin ihren Freizeitaktivitäten nachgehen können. Außerdem wurde eine Kontaktstelle eingerichtet, um offene Fragen direkt zu klären“,

so Anzengruber.

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber befürwortet das Projekt und will als Gesundheitsstadtrat „die Spielweise der Innsbrucker" durch Ausweichrouten sicherstellen. | Foto: David Zennebe
  • Vizebürgermeister Johannes Anzengruber befürwortet das Projekt und will als Gesundheitsstadtrat „die Spielweise der Innsbrucker" durch Ausweichrouten sicherstellen.
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Video zur Reise des Innsbrucker Wassers

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