Jungunternehmer
Die Krise ist auch eine Chance

Dominik Jenewein, Landesvorsitzender Jungen Wirtschaft Tirol zieht eine Corona-Bilanz und blickt auf den Jungunternehmer-Preis. | Foto: Die Fotografen
  • Dominik Jenewein, Landesvorsitzender Jungen Wirtschaft Tirol zieht eine Corona-Bilanz und blickt auf den Jungunternehmer-Preis.
  • Foto: Die Fotografen
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Mit 1. Jänner 2020 übernahm der Stubaier Unternehmer Dominik Jenewein den Vorsitz der Jungen Wirtschaft Tirol. Es folgten Strategiebesprechungen und Planungen mit den Schwerpunkten Wirtschaftsbildung und Nachhaltigkeitsaspekte. Statt dem geplanten Jahresprogramm kam aber Corona und der Lockdown. Für Jenewein und den JW-Vorstand eine große Herausforderung, wie der Landesvorsitzende im Bezirksblätter-Gespräch erzählt.

Neugründungen

Beim Blick auf die Zahl der rund 1.300 Neugründungen zeigt die Corona-Krise nur leichte Auswirkungen. Rund fünf Prozent weniger als im Vorjahr wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. "Das liegt vor allem auch daran, dass Jungunternehmer optimistisch in die Zukunft starten und einige die Krise auch als Chance wahrgenommen haben. Mit innovativen und kreativen Angeboten sind neue Lösungen angeboten worden", fasst Dominik Jenewein zusammen und erinnert an die Beispiele der regionalen Lieferdienste und Online-Shops. "Vor allem im digitalen Bereich hat sich Corona als Innovationsturbo gezeigt."

Aufgabenstellungen

Die Begrüßung der neuen Mitglieder ist aber nur ein kleiner positiver Aspekt im Aufgabengebiet des JW-Landesvorsitzenden. "Da wir alle Sparten der Wirtschaft abdecken, stehen wir in der Betreuung unserer Mitglieder immer wieder vor spannenden Aufgaben", erklärt Jenewein den grundlegenden Unterschied gegenüber der Struktur der Wirtschaftskammer die nach Sparten und Fachgruppen gegliedert ist. "Mit dem Lockdown haben sich auch unsere Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit geändert", blickt Jenewein auf den März zurück. "Im Mittelpunkt stand natürlich die Interessensvertretung und unterstützende Maßnahmen für die JW-Mitglieder." Dabei kam der JW die Kombination aus den Erfahrungen des Corona-Alltags und den vorliegenden politischen Maßnahmen entgegen. "Wir haben in vielen Bereich eingreifen und die schnellen Lösungsangebote auch an die Bedürfnisse anpassen können." Es hat sich dabei gezeigt, dass konstruktiv geübte Kritik von den Verantwortlichen durchaus positiv angenommen wurde. Als Beispiel führt Dominik Jenewein die Bundesvorsitzende der JW an. Christiane Holzinger ist als Steuerberaterin tätig und hat  daher auch aus erster Hand über die Erfahrungen und Problemfelder berichten können. "Dank unserer umfassenden Kommunikation, die vor allem auf digitaler Basis abgelaufen ist, haben wir einen regelmäßigen Austausch üben können." Die positiven Erfolge der JW wurden auch von den Mitgliedern entsprechend aufgenommen. Jetzt gilt es für die JW-Tirol sich auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten. "Es wird sicher ein schwieriger Herbst, daher diskutieren wir offene Fragen bereits jetzt und wollen uns auf die Fragen wie zeitverzögerte Auswirkungen, mögliche Insolvenzfälle oder die Problematik des Bau- und Baunebengewerbe im Frühjahr vorbereiten und möglichst klare Antworten finden", hält Jenewein fest.

Sommercocktail

Eine kleine Herausforderung war auch der Sommercocktail der Jungen Wirtschaft Tirol. Eigentlich ist es eine der größten Veranstaltungsreihen der Wirtschaftskammer. Rund 1200 Teilnehmer sind bei den Events in den einzelnen Bezirken mit dabei. Informationsaustausch und Netzwerken stehen dabei im Mittelpunkt. Bei der virtuellen Abwicklung 2020 konnte mit dem Vortrag von Leo Hilinger, der anschließend auch rede und Antwortstand, ein besonderer Höhepunkt geboten werden. Aber auch die Fragerunde mit dem gesamten JW-Landesvorstand im Chatbereich hat überaus positives Feedback ausgelöst. Trotz der positiven Resonanz auf den virtuellen Sommercocktail freut sich Jenewein aber im nächsten Jahr wieder vor Ort Veranstaltungen durchführen zu können.

Jungunternehmerpreis

Aktuell steht die Junge Wirtschaft Tirol mitten in den Vorbereitungen des Jungunternehmerpreises 2020. In 3 Kategorien werden die Sieger, Unternehmen, die innerhalb der letzten 5 Jahre gegründet wurden, im Stile der Oscar-Verleihung gekürt. Außerdem gibt es den Start-up-Preis, bei dem  bereits die Unternehmensidee ausreicht. Dominik Jenewein war 2016 selbst Preisträger des Jungunternehmerpreises, eine Erfahrung, die ihm bestens in Erinnerung geblieben ist. "Die Spannung vor der Prämierung, die Freude sich als Jungunternehmer mit starken Partnern und Freunde präsentieren zu können und die Motivation sich zu Bewähren und zu bestätigen ist gewaltig. Auf die Preisträger warten nicht nur Sach- und Geldpreise. "Auch das Interesse der Öffentlichkeit, die mediale Berichterstattung und vor allem die Anerkennung der erbrachten Leistungen sind unheimlich motivierend und aufbauend. Neben Dominik Jenewein werden heuer Martin Granig (Co-Founder und CEO des Tiroler FinTech Start-ups Monkee (www.monkee.rocks) und Start-up-Beauftragter der JW-Tirol), Stefan Garbislander (Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik, Innovation und Strategie der Wirtschaftskammer Tirol und Tiroler Standortanwalt), Klaus Schaller (Leiter des Standortes Innsbruck des Kreditschutzverbandes von 1870), Manfred Pletzer (geschäftsführender Gesellschafter der Tiroler Pletzer Gruppe und Vizepräsident der WK-Tirol) sowie Felicitas Kohler (Geschäftsführerin der Firma planlicht) in der Jury vertreten sein. Der Jungunternehmerpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Bis zum 27.09.2020 sind Einreichungen möglich, am 3.12.2020 ist die Preisverleihung mit einem "coronaangepassten" Galaabend geplant. Alle Information zum Jungunternehmerpreis gibt es unter www.tiroler-jungunternehmerpreis.at

Handwerk hat goldenen Boden

Für Dominik Jenewein ist der Jungunternehmerpreis auch ein Spiegel der Tiroler Wirtschaftspolitik. Neben den vielen innovativen Projekten, die wir aufgrund unseres Bildungsstandortes präsentieren können, hat auch das Handwerk in der Tiroler Wirtschaft eine große Bedeutung. "Traditionsunternehmen, die auf moderne Kommunikation und innovative Lösungen bauen, sind bestens für die Zukunft gewappnet", ist sich Jenewein sicher. Mit den erfolgreichen Standbeinen im Tourismus, Industrie, Bildung und Handwerk sieht der JW-Landesvorsitzende, Tirol wirtschaftlich auf einen positiven Weg.

Weitere Nachrichten aus Tirol finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.