Frischer Wind am Burggraben

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INNSBRUCK. Ein frischer Wind weht in den alten Mauern des Burggrabens: Karin Seiler-Lall ist die neue Geschäftsführerin des Tourismusverbandes. Das STADTBLATT sprach mit ihr über die aktuellen Herausforderungen.

STADTBLATT: Welche Aufgaben haben Sie als GF des Tourismusverbandes?

Karin Seiler-Lall: Ich leite ab sofort einen Tourismusverband einer Landeshauptstadt mit 44 dazugehörigen Gemeinden. Der Verband hat in Tirol das größte Budget und die zweitgrößten Nächtigungszahlen. Man muss als Leiterin alle Wünsche der Region unter einen Hut bringen. Da in unserem Verband viele unterschiedliche Interessen vertreten werden – die Feriendörfer und die Stadt haben beispielsweise andere Erwartungen an uns – ist das eine große Herausforderung.

Wo gibt es Ihrer Meinung nach Aufholbedarf?
Vor einigen Jahren gab es einen Positionierungsprozess, die Region als "alpin-urban" zu vermarkten. Diese Positionierung soll in Zukunft noch handfester gemacht werden. Dadurch wird es einfacher, in dieser Region passende Produkte zu entwickeln.

Die Herkunft der Gäste: Auf welchen Markt will man sich fokussieren?
Einerseits werden wir die Nahmärkte wie Deutschland oder Italien im Fokus behalten, andererseits wächst der asiatische Markt. Die Chinesen kommen meist für einen Tag, lieben Shoppen, Berge und Kultur und vor allem die Marke Swarovski zieht. Aber auch den kaufkräftigen arabischen Markt darf man nicht außer Sicht lassen.

Was fehlt in Innsbruck, welche Nächtigungsart sollte man forcieren?
Es braucht eine gute Mischung. Einerseits boomen Privatvermieterplattformen wie "airbnb", andererseits hat Innsbruck mit "Nala" und dem "aDLERS" auch im Boutiquehotelbereich aufgeholt. Für die Luxus-Zielgruppe ist es wichtig einen gewissen Umfang an Angeboten der internationalen 5-Sterne-Kategorie zu haben.

Sommertourismus vs. Wintertourismus?
Beides ist wichtig, obwohl sich Tirol als Region im Sommer generell sehr günstig im Übernachtungspreis verkauft.

Die 3-Mio.-Nächtigungsgrenze wurde heuer geknackt: Was für ein Gefühl ist es, jetzt die Leitung zu übernehmen?
Natürlich ist das eine super Basis. Eine Herausforderung ist die aktuelle Bettenzahl in Innsbruck für die Akquise von größeren Kongressen oder Veranstaltungen. Meine Vorstellung wäre es, weniger Zielgruppen abzudecken, dafür aber Spitzenprodukte anzubieten.

Das Interview führte
Agnes Czingulszki

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