Gastro-Jobs müssen "geil" sein
Tourismus-Visionär Andreas Braun plädiert für einen tiefgreifenden Imagewandel in der Gastronomie.
"Für junge, intelligente Leute muss ein Job in der Gastronomie der geilste Arbeitsplatz sein", formuliert Tourismus-Visionär Andreas Braun – jahrelang oberster "Tirol-Werber" – das Ziel. Anders sei dem Fachkräftemangel in der heimischen Gastronomie und Tourismuswirtschaft kaum beizukommen. Jahrelang habe man nur unreflektiert "Schule, Schule, Schule" gepredigt und damit ein "akademisches Prekariat" geschaffen, anstatt junge Menschen für einen Beruf im Tourismus zu begeistern. Dies sei auch auf das Image dieses Wirtschaftszweiges zurückzuführen, welches gerade in Innsbruck schlecht ist – wie die Olympia-Entscheidung im Herbst gezeigt habe.
Tourismus-Stammtisch
Die Tiroler Fachgruppe Hotellerie hat kürzlich einige Paradeunternehmer aus der Landeshauptstadt zum ersten Innsbrucker Tourismus-Stammtisch versammelt. Für Obmann Mario Gerber steht fest: "Ein regelmäßiger Austausch mit den Praktikern vor Ort ist uns ein wichtiges Anliegen. Dabei wollen wir über die aktuellen Anliegen und Probleme der Branche offen diskutieren." Dazu zähle auch, so Gerber, die schlechte "Tourismus-Gesinnung" in weiten Teilen der Bevölkerung. Um diese zu ändern, brauche es ein Umdenken bei den Hoteliers. Selbigen Umdenkprozess fordert Gerber auch in Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel. "Über viele Jahrzehnte wurde für den Gast fast alles getan und für die eigenen Mitarbeiter viel zu wenig. Dieses Problem wird der Branche zunehmend bewusst", so Gerber.
"Ende der Rekordjagd"
Für Innsbruck und seine Feriendörfer wurde bereits die neue Tourismusstrategie festgelegt, ergänzt Mario Gerber, zugleich Vorstandsmitglied im Tourismusverband: "Unter der starken Dachmarke Innsbruck wollen wir die Aufenthaltsdauer und damit die Auslastung nachhaltig und ganzjährig steigern. Grundsätzlich gilt für den Tourismus: Die permanente Rekordjagd muss ein Ende haben. Der Fokus muss zukünftig noch mehr auf Qualitätstourismus bei einem entsprechenden Preisniveau liegen. Entscheidend ist unterm Strich die Wertschöpfung."
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