Covid-Pandemie
Modekette Orsay schließt ihre Filialen

Die Modekette Orsay ist auch im DEZ vertreten. | Foto: DEZ
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Der österreichische Teil der deutschen Textilkette Ordia hat die Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Handelsgericht Wien beantragt. Die Modekette hat Filialen im Einkaufszentrum DEZ und in der Cyta in Völs.

INNSBRUCK. 239 Mitarbeiter sowie rund 110 Gläubiger sind von der bevorstehenden Insolvenz betroffen. Die Verbindlichkeiten liegen laut KSV1870 bei circa 15 Millionen Euro. Bereits im November 2021 wurde über das Vermögen der in Deutschland befindlichen Muttergesellschaft, die Orsay GmbH, ein Insolvenzverfahren eröffnet. Als Grund wurden massive Umsatzeinbußen durch die Covid-Pandemie angegeben.

Keine Weiterführung

"Aufgrund der vorliegenden Informationen geht der KSV1870 aus heutiger Sicht davon aus, dass das Schuldnerunternehmen mittelfristig nicht fortgeführt werden kann und der vom Handelsgericht Wien zu bestellende Insolvenzverwalter das Unternehmen zu verwerten hat", so der Kreditschutzverband. Laut Schuldnerangaben wird keine Sanierung angestrebt.

Modekette Orsay, mit einer Filiale im Cyta, meldet Insolvenz an. | Foto: Cyta
  • Modekette Orsay, mit einer Filiale im Cyta, meldet Insolvenz an.
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Konkursentwicklung

Im April wurden vom KSV vier Insolvenzen in Innsbruck angeführt. Ein Blick auf die Entwicklung der Insolvenzen zeigt eine Zunahme der Privatinsolvenzen im Jahr 2021 gegenüber 2020 von 38,6 Prozent sowie ein Plus von 1,9 Prozent bei Unternehmensinsolvenzen in Innsbruck. Firmeninsolvenzen werden laut Prognose weiter steigen und die Verteuerung vieler Lebensbereiche – vor allem beim Wohnen, bei den Treibstoffen und bei der Energie – wird auch zu einem Anstieg der Privatinsolvenzen beitragen. Waren in den Jahren vor Covid immer rund 5.500 Unternehmen insolvent, so ist der Rückgang um mehr als jeweils 2.000 Fälle in den vergangenen beiden Jahren 2020 und 2021 untypisch. Creditreform hat von Walter Schwaiger von der TU Wien die Ausfallsrisiken der Unternehmen durch den so genannten Verhinderungseffekt - Insolvenzen, die durch die staatlichen Maßnahmen verhindert wurden – errechnen lassen. Schwaiger schätzt, dass rund 2.500 Unternehmen insolvenzgefährdet sind. Sollte diese Gefahrenpotential für die Gläubiger schlagend werden, würde Österreich wieder bei der Vor-Corona-Lage von 5.000 und mehr Insolvenzen landen. Verstärkt wird die Insolvenzgefährdung durch derzeit nicht einschätzbare Entwicklungen in der Pandemiebekämpfung sowie durch weitere wirtschaftliche Unsicherheiten wie Inflation/Preisdruck, Fachkräftemangel und Mehrkosten durch die Klimapolitik. Das werden zuerst die Kleinst- und Kleinunternehmen zu spüren bekommen. Das neue Jahr 2022 wird somit auf jeden Fall ein Mehr an Firmeninsolvenzen bringen.

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