Kosmetik
Nach 15 Jahren Kampf kommt endlich die Lehrzeitverlängerung
Von nun an haben Lehrlinge in der Kosmetik drei statt zwei Jahre Zeit, gute Fachkräfte zu werden. Ein Meilenstein und vor allem eine Aufwertung für diese Branche. Doch der Kampf geht weiter – nämlich um den Meistertitel.
INNSBRUCK. Der Beruf Kosmetikerin oder Kosmetiker ist nicht nur schön, sondern kann auch hart sein. Vor allem hat die Branche immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Astrid Westerthaler ist Innungsmeisterin der Landesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Berufe Kosmetikerin und Fußpflegerin aufzuwerten und mit einem eigenen Kollektivvertrag und der Lehrzeitverlängerung wurde dies schon schrittweise umgesetzt.
Die Lehrzeit wurde aufgestockt
Innungsmeisterin KommR Astrid Westerthaler hat 15 Jahre lang gemeinsam mit der Bundesinnung für eine Lehrzeitverlängerung der Kosmetik-Lehre gekämpft. Seit 2021 hat diese Berufsgruppe einen eigenen Kollektivvertrag – zuvor war die Kosmetik an die Frisörverträge gekoppelt. Mit 2024 ist es jetzt gelungen, endlich auch eine Lehrzeitverlängerung durchzusetzen. Ab 1. Februar 2024 treten die Änderungen in Kraft.
"Seit 2009 laufen die Verhandlungen für die Lehrzeitverlängerung, um eine bessere und fundiertere Ausbildung zu gewährleisten. Ich bin froh, dass wir dieses Ziel endlich erreichen konnten",
freut sich Innungsmeisterin Astrid Westerthaler. Die Kosmetik-Lehre dauert somit nicht mehr zwei, sondern drei Jahre.
Den Beruf attraktiver machen
Nicht nur der neue Kollektivvertrag mit der Lehrzeitverlängerung wertet die Kosmetik-Lehre auf, sondern auch neu eingeführte Berufsbezeichnungen. So heißen Kosmetikerinnen künftig Kosmetologinnen und Fußpflegerinnen Podologinnen. Dies soll dazu beitragen, dass der Beruf für jungen Menschen sowie deren Eltern attraktiver wird, denn auch diese Branche hat mit Fachkräftemangel zu kämpfen.
Übung macht den Meister
Nachdem die Lehrzeitverlängerung erfolgreich über die Bühne gegangen ist, hat Innungsmeisterin Astrid Westerthaler bereits ein neues Ziel vor Augen: Die Branche hofft sich den Meistertitel holen zu können. Denn derzeit bekommen Absolventinnen und Absolventen einer Kosmetik-Lehre nach erfolgreich abgelegter Befähigungsprüfung diesen Titel nicht verliehen, obwohl sie die Auszeichnung "staatlich geprüft" erhalten.
"Im Moment ist die allerhöchste Prüfung, die Befähigungsprüfung auf dem Level NQR6 – jedoch ohne Meistertitel. Jetzt kämpfen wir darum, dass sich dies ändert",
so Astrid Westerthaler.
Lehrlinge vor den Vorhang
"Wenn Lehrlinge bei Lehrlingswettbewerben erfolgreich sind, heißt das meist auch, dass sich der Betrieb sehr um seine Lehrlinge kümmert und ihnen eine gute Ausbildung bietet",
meint Astrid Westerthaler. Es ist vor allem auch wichtig, dass sich die Ausbilderinnen fortbilden, denn die Kosmetikbranche entwickelt sich ständig weiter. Betriebe mit Lehrlingen müssen, um ihnen die beste Ausbildung bieten zu können, deshalb am Zahn der Zeit bleiben. Was ebenfalls wichtig für die Ausbildung der zukünftigen Kosmetikerinnen ist, ist das duale Lehrsystem. Dabei verbringen die Lehrlinge 9 1/3 Wochen in der Berufsschule und das restliche Lehrjahr erlernen sie die Praxis im Betrieb.
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