Photovoltaik-Anlagen liefern auch im Winter ausreichend Strom
Tirol will bis 2050 energieautonom sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ausbau verschiedener Energiequellen in Betracht gezogen werden.
TIROL. Grüne Bezirkssprecher Thomas Haidenberger und der Grüne Energiesprecher Hermann Weratschnig wollen den Ausbau von Photovoltaikanlagen in Tirol forcieren.
Photovoltaik-Anlagen auch im Winter
Immer noch besteht das Vorurteil, dass Photovoltaik-Anlagen im Sommer viel und im Winter wenig Strom erzeugen. Die Praxis zeigt allerdings, dass sie auch im Winter ausreichend Strom liefern. Ein Vorteil dieser Anlagen gegenüber Wasserkraft ist folgender: „Je höher das Einzugsgebiet für die Bäche und Flüsse liegt, desto weniger Wasser steht im Winter für die Stromerzeugung zur Verfügung. So ist es nicht verwunderlich, dass die erzeugte Strommenge im Winterhalbjahr nur einen Bruchteil der Jahresmenge ausmacht, oft deutlich unter 20%." Die Niederschläge fallen im Winter vor allem in Form von Schnee und sind so für die Nutzung für die Wasserkraft erst mit der Schneeschmelze wieder nutzbar.
Winter - eine Zeit höheren Stromverbrauchs
Aber gerade im Winter ist der Stromverbrauch sehr hoch. Allerdings zeigt sich bei niederen Temperaturen ein weiterer Vorteil der Photovoltaik-Anlagen. „PV-Module arbeiten bei niedrigen Temperaturen deutlich besser. Sinkt die Temperatur um 1°C, steigt ihr Wirkungsgrad um 1%. PV-Anlagen erreichen so an guten Standorten durch diesen „Kälteturbo“ im Winterhalbjahr deutlich höhere Anteile an der Jahresproduktion“, so Thomas Haidenberger. Allerdings müssten die PV-Module vom Schnee befreit werden.
Ziel: Tirol 2050 energieautonom
Das Land Tirol will bis 2050 in der Energieversorgung unabhängig sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen mehrere Maßnahme ergriffen werden. Maßnahmen sind beispielsweise die Förderung von E-Mobilität oder der Ausbau der Wasserkraft. Allerdings - so Thomas Haidenberger und Hermann Weratschnig - müsse bei der Stromerzeugung auf unterschiedliche Energiequellen gesetzt werden: „Im Photovoltaikbereich hat sich in den letzten Jahren auf Landes- und Bundesebene einiges getan. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Rahmenbedingungen nach wie vor zu wenig motivierend sind, um die Erzeugung von Sonnenstrom im nötigen Ausmaß zu steigern“, so Thomas Haidenberger.
„Mit der Kraft der Sonne könnte auf den Dachflächen bestehender Gebäude gleich viel Strom erzeugt werden wie mit der gesamten derzeit in Tirol ausgebauten Wasserkraft“, berufen sich die beiden auf die Potenzialstudie “Tisolar” des Landes Tirol.
Daten der PV-Anlage am Gemeindezentrum von Iselsberg-Stronach für die Jahre 2015 und 2016. Deutlich ist zu erkennen, wie der Ertrag in den Wintermonaten über der jeweiligen Prognose liegt. Modulleistung: 46,375 kWp
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.