Gesundheit ist Privatsache – in den meisten Unternehmen leider Realität

Foto: mev.de

TIROL/ÖSTERREICH (kr). Dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt, wussten schon die alten Römer. In der Arbeitswelt von heute spielt das Thema eine wichtigere Rolle denn je. Trotzdem fühlt sich jeder zweite Arbeitnehmer beim Thema Gesundheit von seinem Arbeitgeber allein gelassen. Wie steht es um betriebliche Gesundheitsförderung in Österreich? Das hat karriere.at mit einem Online-Stimmungsbild unter Usern abgefragt.

„Gesundheit ist Privatsache“ – diese Antwortmöglichkeit klickte jeder Zweite (51 Prozent) der 498 Umfrageteilnehmer auf Arbeitnehmerseite an. Anders gesagt: Das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung wird vom Arbeitgeberunternehmen nicht oder nur mangelhaft vorangetrieben. 18 Prozent der Befragten berichten, dass immer wieder Aktivitäten angeboten würden, welche die Fitness der Arbeitnehmer fördern sollen. Ein Viertel (25 Prozent) berichtet, dass Initiativen nur dann zustande kommen, wenn Mitarbeiter selbst das Heft in die Hand nehmen. Nur sechs Prozent geben an, dass Mitarbeitergesundheit Teil der Unternehmenskultur ist.

Anders sehen dies die befragten 143 Unternehmensvertreter: 23 Prozent der HR-Manager, Führungskräfte oder Unternehmer sagen, dass Gesundheitsprogramme fixer Teil der Unternehmenskultur sind. 28 Prozent geben an, immer wieder Aktivitäten zu setzen. Gut jeder Fünfte (21 Prozent) sieht die Verantwortung in dieser Frage bei den Mitarbeitern und lässt diese die Initiative ergreifen. Und knapp drei von zehn (28 Prozent) sehen Gesundheit als Privatsache an.

Investitionen mit Mehrwert

„Die unterschiedliche Sichtweise von Arbeitnehmern und Unternehmensvertretern zeigt, dass in diesem Bereich noch viel getan werden kann. Wie es scheint, gibt es in vielen Unternehmen Gesundheitsinitiativen, wie stark diese aber wahrgenommen werden, ist eine andere Frage“, analysiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Zwar sei der Arbeitgeber weder für einen gesunden Lebensstil seiner Mitarbeiter verantwortlich, noch könne man diese dazu verpflichten – dennoch zahlen sich Gesundheitsprogramme für beide Seiten aus. „Angebote für die Gesundheit der Mitarbeiter sind Investitionen ins Unternehmen, die sich auf mehreren Ebenen lohnen. Sie verringern im Optimalfall nicht nur die Anzahl der Krankenstandstage und erhöhen somit die Produktivität. Aktivitäten wie gemeinsame Teilnahmen an Laufevents, Fußballrunden oder geförderte Yoga-Stunden wirken sich auch positiv auf die Stimmung im Team und auf die positive Aufladung der Arbeitgebermarke aus. Fitnessangebote sind mittlerweile unverzichtbare Unternehmens-Benefits“, resümiert Smid.

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