Heim am Hofgarten wird erneut inspiziert
Innenministerium unter Beschuss: Zweifel an Gutachten zum Heim am Hofgarten führen zu neuer Prüfung.
Geradezu rührig wirkte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei ihren jüngsten öffentlichen Auftritten zum Thema Asyl-Unterkünfte. Gebetsmühlenartig betont die VP-Ministerin, wie dringend Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge aus den Krisengebieten im Nahen Osten gebraucht werden. Zumindest in Innsbruck scheint ihr Ministerium diesbezüglich jedoch ein doppeltes Spiel zu spielen. Seit der Unterzeichnung der Verträge für das neue Sicherheitszentrum ist das Innenministerium nämlich Eigentümer des Heimes am Hofgarten, das innerhalb der nächsten Jahre zugunsten des neuen Polizei-Hauptquartiers abgerissen werden soll. Doch obwohl die Stadt mehrfach den Vorschlag unterbreitet hat, das Gebäude bis zu dessen Abbruch für Asylwerber zur Verfügung zu stellen (zuletzt Bgm. Oppitz-Plörer bei der Messe-Eröffnung), lehnt das Ministerium diese Idee kategorisch ab.
"Wille ist enden wollend"
Dabei stützt sich das Ministerium auf ein Gutachten, das besagt, dass das Gebäude in zu schlechtem Zustand sei, als dass man es temporär für die Unterbringung von 100 Flüchtlingen herrichten könnte. Ein Gutachten, dessen Wahrheitsgehalt mittlerweile in Zweifel gezogen wird. „Bisher hatte ich leider den Eindruck, dass das Interesse des Innenministeriums enden wollend ist", erklärt StR Gerhard Fritz. Er hofft, dass mittlerweile ein "Umdenken" eingesetzt hat. Die für Flüchtlinge zuständige Sozial-LRin Christine Baur kündigte jedenfalls an, dass die Angaben des Ministerium überprüft werden sollen: „Die Abteilung Hochbau des Landes, die Flüchtlingskoordination und die Baupolizei der Stadt werden insbesondere die sanitären Bedingungen erneut überprüfen“, so Baur.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.