In der Hitze gibt's Hundeeis

Klimaanlage für Kleintiere: Eine Plastikflasche mit tiefgefrorenem Wasser.
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INNSBRUCK. Nicht nur die Menschen haben mit den hochsommerlichen Temperaturen zu kämpfen, auch die Tiere mögen es lieber etwas kühler. "Eine Ausnahme bilden dabei die Reptilien, aber die sind ohnehin drinnen im Haus", erklärt Simone Obermünchner, Leiterin des Tierheims Mentlberg, beim Besuch des STADTBLATTES. Obwohl das Tierheim neben einem Wald liegt, ist die Hitze zur Mittagszeit fast unerträglich.

Kreative Methoden zur Abkühlung

Um den zirka 320 Tieren das Leben etwas zu erleichtern, sind die Tierpfleger des Heimes kreativ geworden. Für die Kleintiere gibt es mit Wasser gefüllte und tiefgefrorene Flaschen, die ihnen in ihre Käfige gelegt werden, im Katzenraum werden Ventilatoren aufgestellt und die Hunde bekommen Hundeeis (gefrorenes Fleisch). Letztere haben auch ein kleines Becken in ihrem Auslauf und können darin Erfrischung suchen. Ältere Hunde oder jene, die Wasser gar nicht mögen, werden mit einem Schlauch vorsichtig abgespritzt. Man achtet auch darauf, dass es im Gehege genug Schatten gibt. Die Hundehäuser bieten ebenfalls Schutz vor der sengenden Sonne. Es gibt aber auch Hunde, die wenig oder gar kein Fell haben. Die müssen dann mit Sonnencreme eingeschmiert werden. "Ab 25 Grad, vor allem wenn es über mehrere Tage so heiß ist, bekommen die Tiere Schwierigkeiten mit den Temperaturen", erklärt Obermünchner.

Auch Wildtiere haben mit der Hitze zu kämpfen

Beim STADTBLATT-Besuch klingelt es an der Tür des Tierheimes. Davor steht eine Mutter mit zwei Kindern, in ihrer Hand ein kleiner Korb, darin zwei winzige, noch halbnackte Spatzen. Die Kinder haben die Vögel im Garten im Gras gefunden, Obermünchner übernimmt die Tiere und sagt: "In der Stadt legen Vögel manchmal ihre Nester in die Dachrinnen. Da das Blech bei dieser Hitze viel zu heiß wird, springen die Kleinvögel aus dem Nest heraus, obwohl sie gar nicht fliegen können. Diese Fälle kommen jetzt vermehrt vor." Auch Wildtiere haben Probleme, wenn es so heiß wird. Igel, Vögel, Bienen finden kein Wasser mehr, daher appelliert Obermünchner an jene mit Garten: "Wassernäpfe helfen. Dabei sollten diese flach sein, damit die Tiere nicht ertrinken. Wer Schwämme oder Steine in den Napf legt, hilft auch den Bienen." Auch über Spenden freut man sich im Tierheim. Man ist auf der Suche nach Sandmuscheln, Ventilatoren und Kühldecken.

Fiakerpferde

Auch die Fiakerpferde haben es bei diesen Temperaturen heiß. Wie eine der Kutschenfahrerinnen erklärt, wird darauf geachtet, dass die Pferde genug trinken und nach der Fahrt im Schatten stehen. Eine große Kutschenrunde dauert eine Stunde, eine kleine eine halbe Stunde, danach gibt es eine Verschnaufpause. Trotzdem appelliert der für Tierschutz verantwortliche Vizebürgermeister Franz X. Gruber an die TierhalterInnen, den Pferden bei über 32 Grad Celsius hitzefrei zu geben. Zum Thema Tierschutz wurde von der Stadt auch eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Verbesserungsmaßnahmen für Fiakerpferde einläuten soll.

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