Parken am Bergisel: "Stadt hat Blut geleckt"

Zahlreiche AnrainerInnen sind wegen der neuen Parkraumordnung aufgebracht: Man empfindet sie als Abzocke.
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  • Zahlreiche AnrainerInnen sind wegen der neuen Parkraumordnung aufgebracht: Man empfindet sie als Abzocke.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

BERGISEL (acz). Für die Bevölkerung am oberen Teil des Bergisels ist die neue Parkraumbewirtschaftung "Abzocke", "Schmarrn" und "Schikane". Was jahrzehntelang kein Problem war – das Parken entlang der Straßen am Bergisel – wird plötzlich geahndet. "Die Stadt hat Blut geleckt", meinen die Betroffenen und ärgern sich über die vielen Kontrollen.

Um die 300 Anrainer leben am Bergisel. Seit September 2015 gehört das Areal zur Kurzparkzone M. In Wirklichkeit geht sich am Bergisel, in den steileren Hängen, aber kaum mehr ein Parkplatz aus – da gesetzlich die Straße nicht breit genug ist. 42 Parkplätze stehen zwar zur Verfügung – 29 davon befinden sich aber im unteren Bereich. Die Bewohner klagen über Missstände, die ihnen das Alltagsleben erschweren.

Arztbesuche und Installateursarbeiten werden zum Hürdenlauf: Die "Besucher" müssten im unteren Bereich parken und zu Fuß hinaufgehen. Das kann insgesamt schon eine halbe Stunde Spaziergang bedeuten. Lieber kassiert man die 50 Euro Strafe. Dabei gäbe es in diesem Bereich sogar ein städtisches Grundstück, das seit geraumer Zeit brachliegt.


Keine Änderungen

Verkehrsstadträtin Sonja Pitscheider sieht keinen Anlass für Änderungen und meint: "Auf den Privatgrundstücken gäbe es genügend Platz für Parkflächen. Wir sehen bei 42 Stellplätzen und 26 ausgestellten Bewilligungen am Bergisel keinen Handlungsbedarf." Von Abzocke kann keine Rede sein, meint sie: "Jeder Parkschein ist ein Defizit für uns. Früher hat man das Auto hier illegal abgestellt." Für die Anrainer sieht es auch für die Zukunft – dank der gesetzlichen Lage, die 3,50 Meter minimale Straßenbreite vorschreibt – nicht rosig aus. Auch nicht, wenn die Parkraumordnung rückgängig gemacht werden würde.

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