Speisekarte im TirolBerg sorgt für Wirbel

Wirtschaft und Politik üben Kritik an der Verwendung ausländischer Produkte beim TirolBerg in St. Moritz. | Foto: GEPA
  • Wirtschaft und Politik üben Kritik an der Verwendung ausländischer Produkte beim TirolBerg in St. Moritz.
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  • hochgeladen von Sabine Knienieder

TIROL. Die Speisekarte im TirolBerg in St. Moritz sorgte am vergangenen Wochenende für Wirbel - heimische Speisen kamen aus Ungarn, Deutschland oder Kroatien. Mit dem TirolBerg, von der Tirol Werbung betrieben, sollte Werbung für das Land Tirol gemacht werden. Die Tirol Werbung entschuldigt den Fehler mit "Wirtschaftlichkeit", so Winfried Vescoli, RfW/FW-Obmann: Schon im Sommer 2016 gab es Kritik an der Tirol Werbung, als diese im Tirol Shop Produkte "Made in China" verkaufte.

Kritik kommt von Wirtschaft und Politik

  • Winfrid Vescoli (FPÖ-Tirol): Der Tirol Werbung fehle es an notwendiger Sensibilität und Kostenkontrolle, Sponsoring und Kostendeckung müssten selbstverständlich sein. "Das Ergebnis kann aber nicht eine verfälschte Darstellung von Produkten sein, sondern Ehrlichkeit gegenüber den Konsumenten."
  • Josef Hechenberger (Landwirtschaftskammer Tirol): Beim TirolBerg würde zwar mit bäuerlichen Traditionen und der ländlichen Idylle geworben, das Bekenntnis zur Landwirtschaft und ihren hochwertigen Produkten fehle. Es werden hier billigere, ausländische Produkte bevorzugt. Der TirolBerg solle eigentlich - laut den Verantwortlichen - ein Schaufenster für die Spitzenleistungen Tirols sein. Wenn mit Tirol geworben wird, sollte daher auch Tirol drinnen sein.
  • Georg Dornauer (SPÖ Landwirtschaftssprecher): Für Georg Dornauer wäre es eigentlich selbstverständlich, dass bei der Bewerbung Tirols die ausgezeichneten heimischen Produkte verwendet werden. Diese Verwendung ausländischer Produkte zeige aber, dass die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft nicht funktioniert - auch wenn der Landtag etwas anderes sagt.
  • Gabriele Fischer (Grüne Landwirtschaftssprecherin): Der TirolBerg sei das Vorzeigeprojekt der Tirol Werbung, daher schneide man sich selbst ins Fleisch, wenn nicht einmal die Tirol Werbung auf die Qualität der heimischen Produkte setzt. Für die Grüne Landwirtschaftssprecherin ist dieser Fall nur deswegen bekannt geworden, da in der Schweiz die Herkunft des Fleisches angegeben werden muss. Eine Ähnliche Lösung könnte sie sich auch für Österreich vorstellen.

Agrarmarketing wird Partner beim TirolBerg

Bei einem Treffen bezüglich des TirolBerges kam es zu einem klärenden Gespräch. Anwesend waren Landeshauptmann Günther Platter, Josef Geisler, der Geschäftsführer der Tirol Werbung, Josef Geisler, der Geschäftsführer der Agarmarketing Tirol, Wendelin Juen und der Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger. Josef Geisler hob die Stärken der Tiroler Produkte hervor und Günther Platter bekräftigte: „Wo Tirol drauf steht, muss auch eindeutig Tirol drin sein.“.
Es wurde beschlossen, dass künftig die Agrarmarketing Tirol fixer Partner beim Projekt TirolBerg und anderen Großveranstaltungen sein soll. Sie werde den Bereich der Kulinarik übernehmen. Es müssen alle Kräfte gebündelt werden - gerade auch im Hinblick auf den Lebensraum Tirol 4.0, so der Landeshauptmann. Für Josef Hechenberger sei dies ein wichtiges Zeichen für die Zukunft "Von dieser Entscheidung erhoffe ich mir eine entsprechende Breitenwirkung, sodass die Verwendung unserer heimischen Qualitätsprodukte künftig als eine Selbstverständlichkeit betrachtet werden kann!“

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