Corona-Krise
Ab Freitag wieder Maskenpflicht "nachts" im öffentlichen Raum

In Kärnten gilt ab Freitag Maskenpflicht im öffentlichen Raum zwischen 21 und 2 Uhr in touristischen "Hotspots" wie Velden. Weitere "Hotspots" werden noch definiert. 

KÄRNTEN. "Präventive Maßnahmen in Tourismusregionen": Unter diesem Motto stand die heutige Koordinationssitzung in Bezug auf das Corona-Virus in Kärnten. Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner und Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig informierten danach, dass ab Freitag (10. Juli) eine zeitlich und örtlich begrenzte Maskenpflicht gilt – zwischen 21 und 2 Uhr, also in den Nachtstunden. Sie gilt im öffentlichen Raum in "Hotspots" in Kärnten. In Lokalen oder Restaurants gilt das nicht. Die entsprechende Verordnung wird vorbereitet.
Velden ist so ein "Hotspot", Schuschnig nannte aber auch andere Örtlichkeiten am Wörthersee (wie Pörtschach), auch am Faaker See und Klopeiner See. Die konkreten "Hotspots", also wo genau die Maskenpflicht dann gilt, werden von den Behörden mit den Touristikern gemeinsam definiert.

"Velden darf kein Sommer-Ischgl werden!"

Als der Tourismus in Kärnten wieder durchgestartet ist, sei Eigenverantwortung ein wesentlicher Baustein gewesen. Doch Appelle und Kontrollen der Exekutive hätten an gewissen "Hotspots", etwa Velden, nicht ausgereicht, so Schuschnig. Abstands- und Hygieneregeln wurden missachtet. Unternehmer, die darauf hingewiesen haben, seien verbal und auch teilweise körperlich attackiert worden. "Daher setzen wir diese entschlossene Maßnahme, um Infektionsherde zu verhindern. Velden darf kein Sommer-Ischgl werden", so Schuschnig. 

Präventive Maßnahme

Prettner betonte, es sei eine präventive Maßnahme, vor allem in den Abendstunden sei die Situation teilweise schlimm. Diese Maskenpflicht im öffentlichen Raum soll bewusst machen, dass "das Virus keinen Urlaub macht". 
Kontrollieren wird die Exekutive. In erster Linie sollen die Beamten Personen auffordern, den Mund-Nasen-Schutz anzulegen. Wird das nicht getan, "wird die Exekutive entsprechend vorgehen", so Schuschnig. 

Gastro-Sprecher begrüßt Maßnahme

Der Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie Stefan Sternad begrüßt diese Maßnahme: "Wir befürworten diese Vorsichtsmaßnahme. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass es derzeit speziell in Regionen mit höherem Gästeaufkommen mitunter Probleme beim Einhalten der Corona-Regeln gibt."
Eine Kontrolle des Verhaltens ihrer Gäste sei für Gastronomen kaum möglich. 

Köfer: "Maskenpflicht ist Symbolpolitik!"

Für Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer ist die zeitlich und örtlich beschränkte Maskenpflicht "kurios", denn: "Diese Regelung wirkt sehr willkürlich, alibihaft und riecht nach klassischer Symbolpolitik. Verhält sich das Virus in den Nachtstunden anders als untertags und ist Velden mehr gefährdet als irgendwelche andere Tourismusorte und sonstige Ballungszentren? Auch hier tummeln sich tausende Bürger auf engstem Raum und oftmals ohne jeglichen Abstand."
Für Köfer wäre es besser, an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger zu appellieren und alle Mitarbeiter im Tourismus in Kärnten zu testen. Hier pocht er auf Testungen gleich im jeweiligen Betrieb.

FPÖ fordert Teststationen in den Tourismus-Regionen

FPÖ-Chef Gernot Darmann fordert im Zusammenhang mit dem Ansturm von Gästen in den Tourismus-Hotspots folgendes: "Es ist dringend notwendig, gezielt alle Mitarbeiter in den Tourismusbetreiben in den Hotspots zu testen. Diese haben häufig Gästekontakte und müssen oft auf engstem Raum zusammenarbeiten. Daher muss die Landesregierung umgehend Teststationen direkt in allen Tourismuszentren einrichten, um den Mitarbeitern von Tourismus- und Gastronomiebetrieben sowie Geschäften die beschwerliche Anreise zu Testungen zu ersparen. Diese war bisher ein Hemmnis für die Betroffenen. Die regelmäßige Testung aller Mitarbeiter in den Tourismuszentren würde für ihre Sicherheit sorgen, aber auch zur Sicherheit besorgter Gäste beitragen." 1.200 freiwillige Tests für Mitarbeiter in der Wörthersee-Region bisher sind Darmann zu wenig.

72 Arbeitsstipendien für Kulturschaffende

Wie die WOCHE bereits berichtete, gibt es für Arbeitsstipendien für Kulturschaffende aufgrund der Corona-Krise mehr Budget – aufgestockt wurde von 100.000 auf 200.000 Euro. Für die Arbeitsstipendien gab es 94 Bewerbungen (44 Frauen, 50 Männer).
"Nach Durchsicht der Bewerbungsunterlagen – zu den Vergabekriterien zählte neben dem Kärnten-Bezug und der Projektinnovation auch eine entsprechende Covid-19-Begründung – wurden seitens der jeweiligen Fachbeiräte des Kärntner Kulturgremiums nun 72 Stipendien an 37 Frauen und 35 Männer vergeben", so Landeshauptmann Peter Kaiser.
Zehn Stipendien gibt es für Darstellende Kunst, sechs für Foto und Film, zwölf für Literatur, 16 für Musik, 21 für Bildende Kunst, fünf für Wissenschaft und zwei für Kulturvereine. 
Die Stipendien werden – je nach Wunsch – in drei oder sechs Monatsraten ausgezahlt und das ab Juli. 

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