Kinderbetreuung
Pilotprojekt "Schnelle Hilfe – Wir betreuen Ihr krankes Kind" startet ab November

Klaus Abraham, Astrid Malle, Sara Schaar, Günther Albel und Maria Eggert stellten das neue Pilotprojekt "Schnelle Hilfe – Wir betreuen Ihr krankes Kind" vor | Foto: hehn
  • Klaus Abraham, Astrid Malle, Sara Schaar, Günther Albel und Maria Eggert stellten das neue Pilotprojekt "Schnelle Hilfe – Wir betreuen Ihr krankes Kind" vor
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Ein neues Pilotprojekt soll Kärntner Eltern bei der Betreuung ihres kranken Kindes unterstützen, wenn der Pflegeurlaub bereits aufgebraucht ist und es auch sonst keine anderen Möglichkeiten mehr zur Verfügung stehen.

KÄRNTEN (kh). Viele Eltern wissen nicht was sie tun sollen, wenn ihr Kind plötzlich krank wird, sie aber keinen Pflegeurlaub mehr zur Verfügung haben und Freunde und Verwandte nicht zur Verfügung stehen.
Daher startet das Familienreferat gemeinsam mit der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe (AVS) Kärnten das Pilotprojekt "Schnelle Hilfe – Wir betreuen Ihr krankes Kind". Das der Bedarf im Krankheitsfall der Kinder da ist, weiß auch Maria Eggert vom Familienreferat des Landes, denn immer wieder rufen Eltern an, fragen nach Unterstützungsleistungen oder direkter Hilfe im Notfall.
Die Pilotphase wird vom Land Kärnten mit 95.000 Euro finanziert. Eine laufende Evaluation des Projektes soll zudem das Angebot an die Bedürfnisse der Eltern anpassen.

Im Oktober soll eine Informationskampagne zum Pilotprojekt starten, im November soll die Betreuung von kranken Kindern beginnen. 

Wer wird betreut?

Betreut werden Kinder bereits Kleinkinder im Alter von ein paar Monaten bis hin zu 13-Jährigen. Die qualifizierten Mitarbeiter des AVS betreuen die Kinder vor Ort für mindestens fünf Stunden und maximal zehn Stunden. Die Kosten für die Eltern betragen sieben Euro pro Stunde.
Es handelt sich um jedoch um kein Babysitting oder eine Haushaltshilfe, stellt Abraham klar. Auch chronisch kranke Kinder können, zumindest in der Pilotphase, nicht betreut werden, da sie meist spezielle Betreuung benötigen und die Mitarbeiter dafür umfassend vorab informiert werden müssen. Doch das bestehende Angebot "Gerade Jetzt" in Graz zeigt, dass Eltern den Dienst meist wirklich nur in Notsituationen in Anspruch nehmen, erklärt Abraham.

So funktioniert's

Eltern, die merken das ihr Kind krank wird, können bereits am Vorabend oder in der Früh beim AVS anrufen und die Betreuung des Kindes vereinbaren. Die Betreuungsstunden pro Kind sind nach oben hin offen.
Da Kinder im ersten Jahr im Kindergarten oder ähnlichem sehr häufig krank sind, macht es wenig Sinn hier eine Grenze zu setzen, ist Astrid Malle vom Büro für Frauen, Chancengleichheit und Generationen der Stadt Klagenfurt überzeugt.
Villachs Bürgermeister Günther Albl ist von dem Projekt ebenfalls überzeugt und sieht große Notwendigkeit beim Ausbau der Kinderbetreuung, da das Familiennetzwerk aufgrund von veränderten Lebensrealitäten häufig ausfällt.

"Versicherung" für Betreuung

In Graz können sich Eltern für die Betreuung ihrer kranken Kinder quasi versichern lassen. Dabei zahlen sie eine Art Mitgliedsbeitrag von 14,50 pro Monat und erhalten so bis 30 Stunden Betreuung pro Jahr rückerstattet.
Landesrätin Sara Schaar kann sich in Kärnten eine ähnliche "Versicherung" für Eltern in Verbindung mit der Familienkarte des Landes gut vorstellen. Bis November soll hier noch an einem konkreten Modell gearbeitet werden.

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