Redewendungen rund ums Holz
Astrein auf dem Holzweg 'mal auf Holz geklopft...

Das Element "Holz" ist Inhalt vieler Sinnsprüche. | Foto: Schweinöster
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Holzauge, sei wachsam & andere viel verwendete „hölzerne“ Weisheiten...

(niko). Die Tradition des „auf Holz klopfen“ geht bis in die heidnische Zeit zurück, als man glaubte, die Götter würden in den Bäumen leben. Auf Holz zu klopfen war eine Möglichkeit, dem Gott zu huldigen und sich dessen Gunst zu versichern.

Es gibt zwei Theorien, warum das Klopfen auf Holz hilft: Entweder verschreckt das Klopfen die bösen Geister oder die guten Geister werden damit herangerufen und bringen Glück.

Heute wird das symbolische Klopfen auf Holz meist als Vorsichtsmaßnahme angewendet und sollte stets erfolgen, nachdem man über gute Dinge gesprochen hat, die einem vermutlich widerfahren (werden oder mögen) bzw. dass wie bisher alles auch künftig gut gehen möge
Manche Leute klopfen drei Mal auf Holz, um auch ganz sicher zu gehen!

„Astrein“ sagt mancher, wenn etwas besonders toll ist. Die Re- dewendung kommt aus der Forstwirtschaft, wenn ein Holzstück frei von Ästen bzw. Astlochern ist.

"Sich einen Ast lachen": Das hat hier eigentlich nichts zu suchen; "Ast" war früher ein anderes Wort für "Buckel" – es ging also um die Körperhaltung beim Lachen.

„Zittern wie Espenlaub“ heißt's, wenn man vor Kälte oder Angst zittert wie die Blätter der Espe oder Zitterpappel im Wind.

„Hanebüchern“ ist eine Handlung, die als unglaublich gilt oder die einem die Haare zu Berge stehen lässt. Ursprünglich bedeutet der Ausdruck „aus dem Holz der Hagebuche“ (besonders knorrig, schwer zu bearbeiten).

"Holz vor der Hütt'n" haben beschreibt eine Dame mit ausladender Oberweite.

Der Ursprung von „Holzauge, sei wachsam“, ist nicht eindeutig, es gibt jedoch zwei Theorien (in Zusammenhang mit Schießscharten bzw. dem Tischlerhandwerk).

Wer sich "auf dem Holzweg" befindet, geht irr, versteht etwas falsch oder läuft in eine Sackgasse. Frühe Holzwege (für den Holztransport) endeten nämlich gerne mal mitten im Wald.

Für jemanden „die Kastanien aus dem Feuer holen“ – da riskiert man einiges. Das Sprichwort beruht auf einer Fabel.

"Etwas auf dem Kerbholz haben" – jemand hat sich etwas zu Schulen kommen lassen; das Kerbholz oder der Kerbstock war im Mittelalter gebräuchlich; damit wurden Schuldverhältnisse dokumentiert.

"Einen Stein im Brett haben": Alte Redensart (16. Jhdt.), die auf ein Brettspiel (ähnlich Backgammon) zurückgeht.

Beliebig ließe sich die Sammlung fortsetzen: Wenn mit jemandem nicht gut Kirschen essen ist, wenn man jemandem auf den Leim geht, wenn man Süßholz raspelt, wenn man Pech hat und ein Pechvogel ist oder wenn man jemandem Zunder gibt....

Beispiele für Sprichwörter:

"Trüge jeder Narr einen Kolben, das holz würde teuer"
"Dem reichen Walde wenig schadet, dass sich ein Mann mit Holz beladet"
"Unglück, Holz und Haar wachsen immerdar"
"Torheit und Stolz wachsen auf einem Holz"
"Lieber eine Feindschaft aus ganzem Holz als eine geleimte Freundschaft"

Das Element "Holz" ist Inhalt vieler Sinnsprüche. | Foto: Schweinöster
Das Klopfen auf Holz ist gebrauchlich. | Foto: Kogler
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