Pendlerpauschale - Reform
Von Pendlerpauschale geht nur kleiner Teil nach Tirol

VCÖ fordert Änderungen beim Pendlerpauschale. | Foto: MEV
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Österreichweit wird ein Viertel der Pendlerpauschale von Personen mit mehr als 50.000 Euro Einkommen beantragt.
TIROL (vcö/niko). Die Tiroler haben wenig von der Pendlerpauschale, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Obwohl rund neun Prozent von Österreichs unselbständig Erwerbstätigen in Tirol wohnen, beträgt der Anteil der Tiroler bei der Pendlerpauschale nur knapp mehr als fünf Prozent. Österreichweit wurde zuletzt ein Viertel des Pendlerpauschale von Personen mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Euro beantragt. Vier von zehn Personen, die Pendlerpauschale beziehen, haben einen Arbeitsweg zwischen zwei und 19 Kilometern. Der VCÖ fordert eine Umgestaltung der Pendlerpauschale mit verstärkten ökologischen Anreizen und besserer sozialer Treffsicherheit.

Kurzer Arbeitsweg

"Wer meint, das Pendlerpauschale unterstützt in erster Linie Personen aus strukturschwachen Regionen, die lange Arbeitswege haben, irrt", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Österreichweit haben vier von zehn Beschäftigten, die ein Pendlerpauschale erhalten, einen kurzen Arbeitsweg zwischen zwei und 19 Kilometern. Die Anzahl der Pendlerpauschale Beziehenden mit kurzem Arbeitsweg ist viermal so hoch wie die Anzahl der Personen mit einem Arbeitsweg von über 60 Kilometern.

Da das Pendlerpauschale ein Steuerfreibetrag ist, profitieren Personen mit hohem Einkommen für den gleichen Arbeitsweg von einem höheren Pauschale. Mittlerweile wird bereits rund ein Viertel des Pendlerpauschales von Personen mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Euro im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung beantragt. Beim Kleinen Pendlerpauschale beträgt der Anteil von Personen mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Euro bereits 30 Prozent.

"Mit dem Verkehrsabsetzbetrag gibt es ohnedies eine Unterstützung für die Fahrt zur Arbeit. Ich denke, es herrscht in Österreich Konsens darüber, dass Personen mit hohem Einkommen auf keine zusätzliche Pendlerförderung angewiesen sind, um in die Arbeit fahren zu können", spricht sich  Schwendinger für eine grundlegende Umgestaltung des Pendlerpauschales mit höherer sozialer Treffsicherheit aus.

Ökologisch gestalten

Angesichts der Klimakrise sind ökologische Kriterien beim Pendlerpauschale nötig, betont der VCÖ. Derzeit wird sogar das Pendeln mit dem Auto stärker gefördert als das Pendeln mit dem Öffentlichen Verkehr. Wer keine "zumutbare öffentliche Verkehrsverbindung" zum Arbeitsplatz hat, erhält bereits ab einem Arbeitsweg von zwei Kilometern Pendlerpauschale, wer eine "zumutbare öffentliche Verkehrsverbindung" hat, hingegen erst ab einem Arbeitsweg von 20 Kilometern.

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