Stöcklfeld 41 & 45
Debatte über Wohnungssuchende in Kirchberg entflammt

1. Bürgermeister-Stellvertreter Josef Eisenmann, Bürgermeister Helmut Berger und GR Peter Schweiger (Ausschussobmann Soziales Wohnen) weisen die Vorwürfe der NEOS zurück. | Foto: Johanna Bamberger
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Offener Brief von Mietern, veröffentlicht von den NEOS, sorgt für hitzige Diskussionen in Kirchberg; Bürgermeister Helmut Berger, 1. Bürgermeister-Stellvertreter Josef Eisenmann und Ausschuss-Obmann für Soziales Wohnen GR Peter Schweiger dementieren Vorwürfe.

KIRCHBERG. Vor einigen Tagen wurde von den NEOS in Kirchberg ein offener Brief veröffentlicht, der in der Gemeindestube die Wogen hochgehen ließ.
In dem Schreiben heißt es, dass die 28 Mieter der Häuser "Stöcklfeld 41 und 45" über 40 Jahre lang dort gewohnt hätten, sich aber nun eine neue Bleibe suchen müssten, da der Eigentümer die Objekte verkauft hat. Bis spätestens 2025 müssen die Bewohner ausgezogen sein, die Mietverträge werden nicht mehr verlängert.

"Verantwortliche setzen auf Zeitfaktor"

In dem Brief, der von den MieterInnen verfasst wurde, heißt es weiters, dass man deswegen um Unterstützung in der Gemeinde angesucht hat: "Wir führten Gespräche mit Bürgermeister Helmut Berger, seinem 1. Stellvertreter Josef Eisenmann, der auch Mitglied des Ausschusses für Soziales Wohnen ist sowie dem Ausschussobmann GR Peter Schweiger. Erfolgreich waren diese Gespräche aber nicht. Die Verantwortlichen setzen auf den Zeitfaktor und hoffen, dass sich das Problem von selbst löst."
Die MieterInnen beklagen in dem Brief weiter, dass sie sich die Wohnungen am freien Wohnungsmarkt nicht leisten können und sie deswegen auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen seien. Dort seien sie aber mit den Worten "die Warteliste ist lang, 300 Bewerber stehen auf der Liste" vertröstet worden, wie es in dem offenen Brief heißt.

Berger: "Keine Wohnungen auf Vorrat bauen"

Um den Sachverhalt klar darstellen zu können, führten die BezirksBlätter ein Gespräch mit Berger, Eisenmann und Schweiger. "Leider können wir keine Wohnungen auf Vorrat bauen. Die Warteliste ist tatsächlich, wie in anderen Gemeinden auch, sehr lang. Wir sind aber sehr bemüht, jedem zu helfen, der in Kirchberg auf der Suche ist, Härtefälle werden natürlich vorgereiht", so Berger.
Schweiger ergänzt: "Von den 28 suchenden Mietern in den Gebäuden 'Stöcklfeld 41 und 45' sind momentan zehn bei uns gelistet, die sich um eine Wohnung beworben haben, davon sind aber zwei nicht mehr in Kirchberg gemeldet, vier davon haben Aussicht auf eine neue Wohnung, eine hat bereits eine neue Wohnung gefunden und zwei davon stehen bereits auf der Warteliste. Weiters haben wir eine Absage erhalten."
Die Vorwürfe, man habe einer Mieterin eine neue Wohnung zugewiesen, die "versifft, voll von Schimmel und elektrisch desolat" gewesen sei, dementiert Schweiger: "Der Ausschuss hat sich die Wohnung vorher angesehen, bei der Begehung haben wir nichts dergleichen gefunden."

154 registrierte Wohnungssuchende

Um sich bei der Gemeinde Kirchberg für eine Wohnung o. ä. zu bewerben, wurde vor wenigen Jahren ein Fragebogen eingeführt, der bei Abgabe eine Gültigkeit von 12 Monaten aufweist. Mit Stand 26. September 2023 gab es in Kirchberg 154 Suchende, die in der Gemeinde registriert sind.
Die NEOS sind in Kirchberg nicht Teil des Ausschusses für Wohnen und Soziales. Schweiger, Eisenmann und Berger orten hinter dieser Aktion politisches Kalkül: "GR Florian Huter, Fraktionsführer der NEOS, war noch bei keiner der 14 Sitzungen des sozialen Wohnungsausschusses als Zuhörer anwesend. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass man sich vorher über die aktuelle Situation erkundigt und gemeinsam das Gespräch sucht."

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