Corona - FPÖ vs. Kitzbühel-Stadtzeitung
Gamper-Angriff und Obermoser-Abwehr

Kitzbüheler Auseinandersetzung rund um Coronaverordnungen. | Foto: Kogler
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  • Kitzbüheler Auseinandersetzung rund um Coronaverordnungen.
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LA Gamper (FPÖ) mit Vorwürfen gegen Kitzbüheler Stadtzeitung; Konter und Richtigstellung des Zeitungsverantwortlichen.
KITZBÜHEL (niko). Irritiert zeigt sich der freiheitliche Kitzbüheler Gemeinderat und Landtagsabgeordnete Alexander Gamper über die aktuelle (April-)Ausgabe des Kitzbüheler Amtsblattes. "In der Ausgabe wird der Umgang mit Covid-19-Maßnahmen herabgespielt. Es wird eine Information der Landessanitätsdirektion für Tirol mit Stand 16. März abgedruckt, wobei die Stadtzeitung erst Ende März in Druck ging: Zitat Zeitung: 'Nach bisher vorliegenden Informationen besteht die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Das Übertragungsrisiko von Mensch zu Mensch ist relativ gering und liegt nach derzeitigen Informationsstand etwas höher als jenes der Influenza. Vergleichsweise sind Masernviren 5 bis 7x leichter übertragbar.'“
Gamper weiter: „Solche Schlampereien dürfen einfach nicht passieren. Ich erwarte mir eine Richtigstellung und Entschuldigung der Redaktionsleitung“, der zugleich darauf verweist, dass gerade durch die eingangs zitierte Passage - der zur Drucklegung veralteten Information der Landessanitätsdirektion für Tirol - das Ansteckungsrisiko für Menschen, die zur Hochrisikogruppe gezählt werden, marginalisiert werde.

Im Zuge dessen fordert der FPÖ-Politiker auch eine Neuausrichtung der Stadtzeitung: „Das Mitteilungsblatt der Stadt wäre als Instrument gedacht, wie man den Bürgern wichtige Entscheidungen, Anordnungen und Informationen zukommen lassen kann. Stattdessen wird es vom Bgm. Klaus Winkler seit Jahren zur reinen Selbstdarstellung verwendet. Für mich ist nun mit der unüberlegten Veröffentlichung der nachweislich veralteten Covid-19-Information der Punkt erreicht, wo ich neben einer Neuausrichtung des Stadtblattes auch Konsequenzen bei der Redaktion des Amtsblattes verlange.“

Obermoser kontert und stellt richtig

Pressesprecher und Stadtzeitungs-Macher Felix Obermoser entgegnet: "Das ist keine veraltete Information, sondern ist noch heute (11. 4., Anm.) so auf der Homepage des Landes Tirol. Wenn, dann müsste Gamper sich wohl beim Land beschweren, wenn er glaubt, dass das nicht stimmt."

Obermoser konkretisiert weiter: "Das Land Tirol wirbt jeden Tag in allen Zeitungen damit, dass man sich über seine Homepage über Corona informieren kann: https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/infekt/coronavirus-covid-19-informationen/ Auf der Startseite ist ganz oben unter dem Link "Unterlagen und Informationen der Landessanitätsdirektion für Tirol" auch heute, 11. April, die besagte Information „Allgemeines zum Coronavirus“: https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/infekt/coronavirus-covid-19-unterlagen-und-informationen/ Die Stadtzeitung ging am 3. April in Druck und die Information ist acht Tage später nach wie vor aktuell. Wenn LA Gamper behauptet, dass dies eine veraltete Information ist, dann kennt er offensichtlich die Homepage des Landes Tirol nicht, oder er sieht sie sich nicht an."

Ob die Information (auf der Landesseite) richtig oder falsch ist, könne er, Obermoser, nicht beurteilen, da er kein Mediziner sei. "Ich maße mir aber nicht an, es besser zu wissen, als die Spezialisten des Landes Tirol", so Obermoser, "die Stadtzeitung ist also der falsche Adressat für die Kritik Gampers. Wenn er der Meinung ist, dass eine Covid-Info des Landes falsch ist, dann soll er die Kritik als Landtagsabgeordneter eben an der richtigen Stelle im Land Tirol anbringen. Allem Anschein nach hat sich Gamper nicht richtig informiert und daher fälschlicherweise die Stadtzeitung beschuldigt, falsch zu informieren."

Filzer kritisiert

Dazu nimmt auch GR Manfred Filzer (Liste UK) Stellung: "Die Reaktion und Argumentation von Obermoser ist nicht nachvollziehbar. Als Pressereferent der Stadtgemeinde müsste er mitbekommen haben , dass die Aussagen des Tiroler Sanitätdirektors nicht nur in Tirol und bundesweit für Aufsehen gesorgt haben, sondern auch in diversen internationalen Publikationen. Von ihm stammt ja auch die Aussage, dass eine Ansteckung durch den Barkeeper (in Ischgl, Anm. d. Red.) nicht möglich sei. Als gewissenhafter Pressereferent hinterfrage ich schon auch Veröffentlichungen anderer Stellen, bevor ich diese einer breiteren Öffentlichkeit weiterleite", so Filzer

Kitzbüheler Auseinandersetzung rund um Coronaverordnungen. | Foto: Kogler
Pro und Kontra rund um Coronaverordnungen. | Foto: pixabay
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