Luxusforsthaus am Lutzenberg?

Foto: Grüne

KITZBÜHEL (niko). Am 20. April wurden unterhalb des Hochmoor-Naturschutzgebietes und innerhalb der Gewässerschutzzone des Schwarzsees ca. 5.000 m² eines alten Privatwaldes am Lutzenberg gerodet. Anrainer hatten bereits 2006 Einspruch gegen eine beabsichtige Nutzungsänderung des Nachbarn erhoben. Die Bezirksgrüne warnen vor weiterer Verhüttelung des Lutzenbergs und illegalen Umwidmungen.

Mitten in der Brutzeit begannen die Holzfällerarbeiten. Was die Anrainerfamilien Gredler, Brandstätter, Spinn und Bernhard seit langem befürchteten, trat also unvorangemeldet ein. Der Transportunternehmer F. E. (aus OÖ) habe in der Vergangenheit am Lutzenberg mehrere Grundstücke aus einer Konkursmasse übernommen und will seit Jahren mit Nachdruck bauen. "Ein 'Alibi-Bauernhof' wurde bereits auf Stelzen in die Moorlandschaft gesetzt. Folgt jetzt ein Pseudo-Forsthaus? Die wenigen alteingesessenen Familien glauben nicht, dass es dem Besitzer allein um den Ertrag der über 100-jährigen Fichtenstämme ging. Würde eine Umwidmung gestattet werden, wird der Spekulation und dem Ausverkauf des Lutzenberg Tür und Tor eröffnet", erklärt Grünen-Sprecher Helmut Deutinger.

Laut Wolfgang Österreicher von der BH Kitzbühel dürfe Nutzwald rechtlich zwar abgeholzt werden, bedenklich sei aber die Auswirkung der drastischen Maßnahme auf das Gleichgewicht des sensiblen Biotops innerhalb der Gewässerschutzzone.

Die Gründe 3358/2 und 3358/3 sind als Freiland gewidmet. So soll es auch bleiben, fordern die Grünen. Das Naherholungsgebiet rund um den Schwarzsee soll auch optisch erhalten bleiben. Unwiederbringlich sei zwar der alte Baumbestand, aber noch schlimmer wäre das Zubetonieren durch noch mehr Zweitwohnsitze. Der Lutzenberg sei ohnehin schon stark besiedelt.

Von Stadtseite war bis Redaktionsschluss nur zu erfahren, dass es hier kein neues Wohngebiet geben werde.

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