AKV Insolvenzstatistik 2022

1.002 Konkurse in Tirol im Jahr 2022

Starker Anstieg der Insolvenzzahlen nach der "Corona-Pause"; gesamt 1.002 Konkurse tirolweit im Vorjahr.

TIROL, BEZIRK KITZBÜHEL.Die „Corona-Pause“ ist vorüber ist. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen (Zahlungen, Zuschüsse, Stundungen von Beiträgen) hatten zu einem Rückstau von Firmeninsolvenzen geführt, der nun langsam aufgelöst wird, wie von Seiten des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) erklärt wird. In Tirol nahmen demnach 2022 die Firmeninsolvenzen um über 100 Prozent zu.

Am stärksten betroffen warden die Branchen Beherbergung und Gastronomie. Dies gründet zum einen in der im Tourismusland Tirol hohen Anzahl solcher Betriebe, zum anderen aber auch in der besonderen Betroffenheit dieser Branche von den Schwierigkeiten der letzten Jahre wie der Corona-bedingten Einschränkungen, Inflation, stark steigende Rohstoff- und Produktionskosten, Konsumationsrückgang infolge der Inflation, Personalmangel usw.
Unter den Top-10-Insovenzen Tirols im Vorjahr findet sich auf Rang sechs das Hotel Sonneck e. U. in Kössen mit Passiva von 3,84 Millionen Euro.

Mangelnde Deckung

Als besonders problematisch wird die Tatsache, dass immer mehr Verfahren mangels Kostendeckung erst gar nicht eröffnet werden oder aufgrund derart geringen vorhandenen Vermögens ohne jegliche Quotenausschüttung enden, bewertet.
Das heißt, dass im Vorjahr bei 317 insolventen Tiroler Unternehmen tatsächlich in 168 und somit in über der Hälfte der Fälle die Gläubiger einen Komplettausfall erlitten.

Immerhin konnten in Tirol 2022 aber auch bei Fortbestand des Unternehmens 28 Sanierungspläne (Zahlungspläne) angenommen werden: diese Unternehmen bleiben somit am Wirtschaftsstandort tätig, sind potentielle Arbeitgeber und tragen weiterhin zur Wertschöpfung bei. Und eine ganze Reihe von Unternehmen, deren Insolvenzen erst in den letzten Monaten des Jahres eröffnet wurden, planen ihren Fortbestand und eine Entschuldung mittels Sanierungsplans.

Tirol – Firmeninsolvenzen 317 (2021: 155), Privatinsolvenzen 685 (2021: 533).