Tirol - Landwirtschaft - Ökologie
Bäuerlich-ökologisch in die Zukunft

J. Hechenberger, H. Brunschmid, J. Fuchs, K. sen., K. jun. und Th. Brandtner, H. Bachler, J. Edenhauser und M.  Pirnbacher beim Hauserbauern. | Foto: LK Tirol
  • J. Hechenberger, H. Brunschmid, J. Fuchs, K. sen., K. jun. und Th. Brandtner, H. Bachler, J. Edenhauser und M. Pirnbacher beim Hauserbauern.
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Spitze der Landwirtschaftskammer lud nach Waidring; heuriger Schwerpunkt ist die "Ökologisierung".

TIROL, WAIDRING. Die Landwirtschaftskammer Tirol setzt jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt. 2022 wurde das Thema „Ökologisierung“ ausgewählt, da darauf in der nächsten Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU vermehrt Wert gelegt wird. Diese startet ab 2023 und stellt Umwelt, Klimaschutz und Biodiversität in den Fokus.

„Die Tiroler Landwirtschaft ist schon jetzt auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise bedacht – über 90 % der Betriebe beteiligen sich bereits am Österreichischen Umweltprogramm ÖPUL. In der neuen GAP-Periode stehen den Höfen teilweise neue Maßnahmen zur Verfügung. Wir wollen mit einer optimalen Beratung sicherstellen, dass jeder Betrieb alle sich ihm bietenden Optionen kennt und so die höchstmögliche Unterstützung aus den Förderprogrammen abholen kann“,

erklärte LK-Präsident Josef Hechenberger bei der heurigen Bezirksrunde beim Hauserbauern in Waidring.

Allein im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits über 600 Beratungsstunden zu den neuen Rahmenbedingungen geleistet.

„Ziel unserer Beratung ist es auch, die Betriebe gut auf neue Herausforderungen, wie etwa Auswirkungen durch den Klimawandel, vorzubereiten",

so Hechenberger.

Chancen nutzen

Dass es die Landwirtschaft beherrscht, sich auf ändernde Rahmenbedingungen einzustellen und diese auch als Chance zu sehen, beweisen die teilweise breit aufgestellten Tiroler Betriebe: „Es hat sich gezeigt, dass ein guter Weg, um einen Hof weiterzuentwickeln, die Diversifizierung ist. Sei es Urlaub am Bauernhof oder die Direktvermarktung – mehrere Standbeine bieten gerade in Krisenzeiten Sicherheit“, betont LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid. Als Landesbäuerin (aus Kirchdorf, Anm.) ist ihr die Rolle der Frauen auf den Höfen ein besonderes Anliegen:

„Wir haben viele gut ausgebildete Bäuerinnen, die aus vielfältigen Branchen kommen. Diese Berufsausbildung mit der Situation am Hof zu kombinieren und neue Angebote zu schaffen, wie etwa im Sozialbereich, ist eine Vision, die ich für die Zukunft habe. Daher loten wir Möglichkeiten aus, klären Stolpersteine ab und wollen so dazu beitragen, dass der Lebensraum Bauernhof auch als Arbeitsplatz neu gedacht wird.“

Landwirtschaft im Bezirk

Im Bezirk Kitzbühel gibt es rund 1.500 landwirtschaftliche Betriebe und 750 Almen. Der bedeutendste Betriebszweig ist die Rinderhaltung bzw. die Milchproduktion. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei schon lange bei den Betrieben angekommen, wie Bezirksobmann Josef Fuchs erklärt:

„Ich bin froh, dass unsere Betriebe ökologisch wirtschaften, das spiegelt sich auch in der hohen Bioquote von 39 % wider. Eine standortangepasste Landwirtschaft ist aus meiner Sicht nämlich das, was auch in Zukunft Bestand haben wird. Gerade in der aktuellen Krisensituation zeigt sich, dass es gut ist, wenn man möglichst wenig Betriebsmittel zukaufen muss und auch im Energiebereich nicht komplett abhängig ist. Auf unseren Höfen und Almen wird auch besonders stark mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz gebaut, was ökologisch und klimatechnisch absolut top ist."

Um den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion zu unterstützen, gibt es einige Neuerungen, so LA Josef Edenhauser.

„Zur Bewältigung des enormen Ansturmes auf die Antragstellung für PV-Anlagen werden 30 zusätzliche MitarbeiterInnen bei der Tinetz angestellt. Ab November ist eine Automatisierung der Antragstellung über ein Online-Portal gegeben. Eine weitere geplante Erleichterung ist der Wegfall der technischen Prüfung für Kleinanlagen bis 20 kW."

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