Landwirtschaftskammer
Direktvermarktung als Chance

Betriebsführer Renate und Hannes Kammerlander, Bezirksobmann Josef Fuchs, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksstellenleiter Hans Bachler, Bezirksbäuerin-Stv. Maria Burgmann und LK-Präsident Josef Hechenberger. | Foto: LK Tirol
  • Betriebsführer Renate und Hannes Kammerlander, Bezirksobmann Josef Fuchs, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksstellenleiter Hans Bachler, Bezirksbäuerin-Stv. Maria Burgmann und LK-Präsident Josef Hechenberger.
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Im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde besuchte die Führung der Landwirtschaftskammer den Oberfasserhof in Westendorf.
WESTENDORF. Direktvermarktung liegt im Trend. Nicht nur bei den Konsumenten ist eine steigende Nachfrage zu spüren, auch bei den bäuerlichen Betrieben selbst ist das Interesse groß. Die Coronakrise hat diese Entwicklung noch einmal beschleunigt.

Regionale Lebensmittel gewinnen seit einigen Jahren an Bedeutung. Dieser Trend kommt der Landwirtschaft insgesamt, der Direktvermarktung jedoch im Besonderen zugute.

„Die Tiroler Landwirtschaft produziert hervorragende Lebensmittel von höchster Qualität. Immer mehr Betriebe vermarkten diese direkt oder haben Interesse, neue Vermarktungswege zu beschreiten. Um dem gerecht zu werden, widmen wir uns als Landwirtschaftskammer heuer dem großen Themenfeld Direktvermarktung“,

erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger.

Vielseitigkeit ist gefragt

Gerade der Einstieg in die Direktvermarktung ist für viele eine große Hürde:

„In der Landwirtschaft muss man extrem vielseitiges Wissen vorweisen und sich in unterschiedlichen Themengebieten auskennen. Das geht vom Pflanzenschutz über Veterinärmedizin bis hin zu Marketing und Steuerwesen. Bei der Direktvermarktung kommt da noch einiges dazu, weshalb es wichtig ist, für die Interessierten Anlaufstellen zu bieten, wo viele Fragen beantwortet werden können“,

ergänzt LK-Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid.

Was alles hinter der Herstellung von bäuerlichen Lebensmitteln steckt, muss den Konsumentinnen und Konsumenten auch vermittelt werden. Eine Aufgabe, die vor allem die Funktionärinnen der Tiroler Bäuerinnenorganisation übernehmen, wie die stellvertretende Bezirksbäuerin Maria Burgmann unterstreicht:

„Im Gespräch mit Konsumenten, bei Vorträgen an Schulen, bei Veranstaltungen usw. versuchen wir den Zusammenhang zwischen unserer Arbeit am Hof und den Lebensmitteln wiederherzustellen. Nur wer weiß, wie und wo seine Lebensmittel produziert werden, kann auch eine bewusste Kaufentscheidung treffen."

Chance für junge Betriebsführerfamilien

„Unser Bezirk ist stark touristisch geprägt. Dementsprechend ist auch für die Landwirtschaft die Zusammenarbeit mit dieser Branche wichtig. Generell lässt sich beobachten, dass gerade junge Hofübernehmer in der Direktvermarktung eine Zukunft sehen und sich dieses anspruchsvolle Betätigungsfeld auch zutrauen“,

führt Bezirksobmann Josef Fuchs aus.

Von der Schafkäserei zur Dorfkäserei

Als Renate und Johannes Kammerlander den Oberfasserhof übernommen haben, stand für sie fest, dass sie von der Landwirtschaft auch leben wollten:

„Ursprünglich war das ein klassischer Nebenerwerbsbetrieb mit Rindern. Wir haben dann auf Milchschafe umgestellt, weil sich das zur Bewirtschaftung unserer steilen Flächen angeboten hat. Außerdem kann ich als gelernter Käsemeister die Milch veredeln und wir können mit diesem Nischenprodukt eine größere Wertschöpfung erzielen“,

erklärt Johannes Kammerlander. Der Einstieg war mit einigen Unsicherheiten und Investitionen verbunden, erinnert sich Renate Kammerlander:

„Als wir vor zehn Jahren gestartet haben, gab es noch nicht so viele Schafmilchprodukte und wir wussten nicht, ob diese auch von den Konsumenten angenommen werden.“

Der mutige Schritt der Familie hat sich ausgezahlt. Ihre Schafmilchprodukte sind mittlerweile u. a. in Gastrobetrieben und Lebensmittelgeschäften rund um die hohe Salve zu finden. „Von Anfang an beliefern durften wir auch die Sennerei in Westendorf. Da der Käser dort heuer in Pension gegangen ist, haben wir uns entschlossen, die Sennerei weiter zu führen. Dafür verarbeiten wir jetzt auch Kuhmilch unserer Nachbarbauern“, schildern die Beiden ihren Schritt von der Schafkäserei zur Dorfkäserei.

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