Egger Gruppe, Jahrespressekonferenz
Egger Gruppe mit 4,45 Milliarden Euro Umsatz

Egger-Gruppenleitung: Thomas Leissing, Michael Egger jun., Hannes Mitterweissacher, Frank Bölling. | Foto: Kogler
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  • Egger-Gruppenleitung: Thomas Leissing, Michael Egger jun., Hannes Mitterweissacher, Frank Bölling.
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Schwieriges Marktumfeld für St. Johanner Holzwerkstofhersteller; Umsatzplus, EBITDA gesunken, über 11.000 Mitarbeiter, ein Werk mehr.

ST. JOHANN. Die Egger Gruppe blickt auf ein äußerst volatiles Geschäftsjahr 2022/23 (Mai – April) zurück. Das Unternehmensumfeld war gekennzeichnet von stark steigenden Zinsen, hoher Inflation, rückläufigen Neubauzahlen, sehr volatilen Rohstoff- und Energiemärkten sowie geopolitischen Unsicherheiten. Trotz dieser Herausforderungen kann das St. Johanner Familienunternehmen eine stabile Entwicklung berichten. Sie erwirtschaftete einen gruppenweiten Umsatz von 4,45 Milliarden Euro (+5,1 %) und ein EBITDA von 602,5 Millionen € (–31,3 %).

"Die Nachfrage nach unseren Produkten war in der Pandemie wegen des Cocooning-Effekts extrem hoch. Wir sehen nun die Rückkehr auf ein Normalniveau",

so Gruppensprecher Thomas Leissing. Er betont, dass alle gestiegenen Kosten nicht vollständig in den Preisen abgebildet werden konnten; auch daraus erkläre sich das Minus beim Gewinn um über 30 %.

"Wir sind solide finanziert; der Free Cashflow lag bei 402,4 Mio. €, die Nettoverschuldung bei knapp 902 Mio. €, die Eigenkapitalquote liegt mit knapp 46 % weiter auf hohem Niveau",

so Leissing. Er verweist auch im Investitionsbereich auf einen "Wachstums-Meilenstein": die Mehrheitsbeteiligung am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB (21. Werk der Egger-Gruppe). Insgesamt wurden 540,6 Mio. € investiert (+84 %). Vor allem in die Kreislaufwirtschaft, Rohstoffsicherheit (u. a. mehr Recyclingholz), erneuerbare Energien und optimierte Logistik, Ausbildung und Arbeitssicherheit sowie weitere Veredelungskapazitäten wurde investiert. In St. Johann etwa wurde ein Hochregallager um 32 Mio. € errichtet.

Produktbereiche

Die Gruppe produzierte im Geschäftsjahr 9,6 Mio. Kubikmeter Holzwerkstoffe und Schnittholz (–8 % wegen gesunkener Nachfrage, Anm.). Diese Menge speichert 6,4 Mio. Tonnen CO2.
Die Entwicklung in den Produktbereichen fiel unterschiedlich aus. Die Decorative Products brachten ein Umsatz von 3,78 Mrd. € (+8,9 %, 80 % des Gesamtumsatzes), die Flooring Products erbrachten 511 Mio. € (+0.8 %), die Building Products bilanzierten 435 Mio. € Umsatz (–18,7 %).

In den Absatzmärkten gab es ebenfalls Unterschiede: Westeuropa blieb stabil (51,3 % Anteil), Zentral-/Osteuropa war rückläufig, ebenso Überseegebiete, während es in Süd- und Nordamerika ein Wachtstum gab.

Der Ausblick auf das bereits laufende neue Geschäftsjahr fällt gedämpft aus. Krieg, Krisen, volatile Märkte, hohe Inflation, unsichere Währungssituationen (u. a. Argentinien) machen die Situation nicht leichter. "Im Baubereich bzw. im Wohnbau gibt es Rückgänge, dagegen nimmt der Bereich Renovierung wieder zu. Wir blicken aber weiterhin langfristig auf Wachstum. Wir werden auch weiter in vielen Bereichen investieren, in ähnlicher Höhe wie 2022/23", so Michael Egger jun., der auch den mittlerweile über 11.000 Mitarbeitern seinen großen Dank für deren täglichen Einsatz ausspricht.

Russland

In den zwei russischen Werken läuft die Produktion unverändert.

"Dort produzieren wir nur für den Inlandsmarkt. Wir bleiben auch dort, wie viele andere Unternehmen auch. Die Einhaltung der Sanktionen ist uns jedoch sehr wichtig und wird  umgesetzt",

so Leissing.
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