Corona - Fieberbrunn - Aubad
Fieberbrunner Aubad bleibt im Sommer geschlossen

Das Aubad wird im Zeichen von Corna nicht geöffnet. | Foto: Kitzb. Alpen
  • Das Aubad wird im Zeichen von Corna nicht geöffnet.
  • Foto: Kitzb. Alpen
  • hochgeladen von Klaus Kogler

Gemeinde und TVB einigten sich, die Badeanlage in der Sommersaison nicht aufzumachen. An Lösungen zur Zukunft des Aubades wird gearbeitet
FIEBERBRUNN (niko). Da sich hartnäckig Gerüchte über eine Schließung des Aubads Fieberbrunn hielten, informiert der Betreiber Sport- und Freizeit Ges.b.R. (Marktgemeinde Fieberbrunn und TVB PillerseeTal) über den aktuellen Stand der Dinge.

"Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch in den Gemeinden und Tourismusverbänden spürbar, die Auswirkungen spüren wir heuer, aber auch in den kommenden Jahren. In einer der schwersten Zeiten seit 1945 stehen sowohl für Gemeinde als auch für den TVB der verantwortungsbewusste Umgang mit den finanziellen Ressourcen sowie die Gesundheit der Bürger und Gäste an oberster Stelle – dies auch mit dem Bewusstsein, teilweise unpopuläre Entscheidungen treffen zu müssen, um einen ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten", so TVB-GF Armin Kuen.

Bgm. Astner informiert

"Rückgänge bei den Gemeindeeinnahmen verursachen ein großes Budgetloch, sodass allen klar sein sollte, in welcher schwierigen Entscheidungsphase sich auch die Marktgemeinde Fieberbrunn befindet. Die Gemeinde hat sich vorrangig um die Aufrechterhaltung der Grundversorgung ihrer Bürger zu kümmern. Dazu gehören insbesondere Investitionen in das Straßennetz, in die Wasserversorgung, in die Kanalisation und das Klärwerk, in das Feuerwehrwesen, in die Schulen und den Kindergarten, in das Pflegeheim, in den Friedhof, in den Katastrophenschutz und in die Bachverbauungen. Erst wenn diese Investitionen durch ausreichend finanzielle Mittel sichergestellt sind, kann und darf die Gemeinde Budgetmittel für eine Freizeitinfrastruktur verwenden. Das Budget 2020 muss aufgrund der aktuellen Situation überarbeitet und auf mögliche Einsparungen geprüft werden – ein Bestandteil dabei ist die Schließung des Aubades in der Sommersaison", so Bgm. Walter Astner.

Sinkende Gästezahlen

"Mit der verordneten Schließung aller Beherbergungsbetriebe am 16. März fand eine bis dahin sehr erfolgreiche Wintersaison ein jähes Ende. Glaubt man den aktuellen Aussagen der Politik, wird es keine Reisefreiheit geben, solange es kein Medikament gegen den Corona Virus gibt. Dies zwingt den Tourismusverband nun zum Handeln. Man muss von stark sinkenden Gästezahlen im heurigen Sommer und damit ausbleibenden Einnahmen in Millionenhöhe ausgehen (bei einem jährlichen Budget von 4,1 Mio. €), die Auswirkungen werden den Tourismusverband auf Jahre belasten", ergänzt Kuen. Daher sei der TVB gezwungen, in vielen Bereichen Einsparungsmaßnahmen durchzuführen.

Was bedeutet das für die Sommersaison?

Gemeinde und TVB erwarten durch die Corona-Krise Einnahmenausfällen von jeweils bis zu 1 Mio. Euro; eine zeitnahe Entscheidung über den Sommerbetrieb der Badeanlagen war daher unumgänglich. Das Aubad mit Hallenbad, Freibad und Sauna bleibt im Sommer geschlossen. Dies wurde in einer Sitzung des Gemeindevorstandes gemeinsam mit TVB-Obfrau Bettina Geisl und GF Kuen am 31. März einstimmig beschlossen. Zudem stehen alle Aufsichtsräte des Tourismusverbandes hinter diesem Beschluss.

"Ein Hallenbad kann in dieser Situation ein Brandherd zur Verbreitung des Virus sein. Mit dem Lauchsee sind wir in der glücklichen Lage, den Bürgern und Gästen eine Bademöglichkeit bieten zu können, die zugleich viel Platz zur Kontaktvermeidung bietet. An Lösungen für Sportpass- und Jahreskartenbesitzer wird bereits gearbeitet", so Astner und Kuen.

Das Aubad

Das 1970 vom damaligen Fremdenverkehrsverband Fieberbrunn errichtete Hallenbad erwirtschaftete noch Mitte der 1990er-Jahre einen kleinen Überschuss gegenüber den laufenden Ausgaben. Seither hat sich jedoch sowohl das Freizeitverhalten der Einheimischen als auch die Tourismuswirtschaft stark verändert, sodass seit den 90er-Jahren die Besucherzahlen im Aubad um fast 50 % gesunken sind und der jährliche Abgang exorbitant gestiegen ist.

Gemeinde und TVB  haben bislang den Betrieb des Aubades noch finanzieren können, wenngleich die Zahlen schon an der Grenze der Leistbarkeit angelangt sind. Der Abgang lag in den letzten Jahren im Durchschnitt bei ca. 260.000 € pro Jahr (ohne Berücksichtigung von nötigen Investitionen), die Besucherzahl des Bades hat sich im Zeitraum 1996 bis 2019 halbiert. Aufgrund dieser Entwicklung sehen sich Gemeinde und TVB in der Verantwortung, nach Lösungen zu suchen.

Seit 2019 arbeitet eine Arbeitsgruppe aus Gemeinde- und Tourismusvertretern, Vertretern der Schulen sowie externen Personen am Thema „Zukunft Aubad“.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.