ÖGB - Equal Pay Day
Frauen mit starken Gehaltseinbußen

Sonja Föger-Kalchschmied, ÖGB-Frauen Tirol. | Foto: ÖGB Tirol
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ÖGB Frauen Kitzbühel zum Equal Pay Day: 22,8 % weniger Geld als männliche Kollegen.

BEZIRK KITZBÜHEL. Der Equal Pay Day ist jener Tag, von dem an Frauen im Vergleich zu Männern das restliche Jahr ohne Bezahlung arbeiten. In Kitzbühel fand dieser heuer am 9. Oktober statt (Tirol: 18. Okt.). Dazu ÖGB Regionalfrauenvorsitzende Biljana Vrzogic:

„Wenn wir in diesem Tempo weiter machen, haben wir in Tirol erst 2096 eine echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern erreicht."

„Wir müssen noch mehr für Frauenanliegen kämpfen, denn davon wird die gesamte Gesellschaft profitieren", so Vrzogic.
Jährlich verdienen Kitzbühelerinnen 11.614 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, das entspricht einem Einkommensnachteil von 22,8 %. 84 Tage arbeiten sie daher sozusagen unbezahlt.

Kinderbetreuung und bessere Bezahlung

„Der ausschlaggebende Punkt bei der Gehaltsschere ist die traditionelle Rollenverteilung, die immer noch in vielen Familien vorherrscht. Spätestens nach dem ersten Kind reduzieren meist Frauen ihre Arbeitsstunden oder verzichten ganz auf ihren Job. Da in Tirol vor allem in den ländlichen Regionen immer noch keine flächendeckende, ganzjährige Kinderbetreuung garantiert werden kann, kehren Frauen selten in ihren Vollzeitjob zurück. Damit einher gehen schlechte Aufstiegschancen, das bringt somit natürlich Gehaltseinbußen mit sich“, erklärt Sonja Föger-Kalchschmied, ÖGB-Landesfrauenvorsitzende.

Die Gewerkschaftsfrauen fordern einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes und Öffnungszeiten, die mit den Arbeitsrealitäten im Einklang stehen.

„Im Bundesländervergleich sind wir in Tirol mit durchschnittlich 38 Schließtagen in Kindergärten das traurige Schlusslicht",

so Föger-Kalchschmied.

Nicht jede Frau ist gleichzeitig auch Mutter – trotzdem ist die Lohnschere Realität für viele berufstätige Frauen. „Das liegt vor allem daran, dass Frauen oftmals in Niedriglohnbranchen arbeiten, die noch dazu gewerkschaftlich schlecht organisiert sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir diese Frauen vergessen. Wir fordern einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 € in frauendominierten Berufen“, betont Föger-Kalchschmied.

Sonja Föger-Kalchschmied, ÖGB-Frauen Tirol. | Foto: ÖGB Tirol
Biljana Vrzogic, ÖGB. | Foto: ÖGB Tirol
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