Milchwirtschaft
Milchbauern sorgen für höchste Qualitätsstandards
Die Bedeutung der "Milch" für die (Land-)Wirtschaft Tirols; kleinstrukturierte Milchvieh-Betriebe.
WESTENDORF (niko). In der Sennerei Westendorf präsentierten Bezirksbauernobmann LA Josef Edenhauser und LK-Vizepräsidentin und Bezirksbäuerin Helga Brunschmid die Bedeutung des Produkts "Milch" für die heimische Wirtschaft. Die Sennerei gilt als gelungenes Beispiel, wie Verarbeitung und Vermarktung bäuerlicher Produkte funktionieren kann (mehr dazu folgt!).
621 Milchbauern liefern 63,5 Millionen Liter Milch pro Jahr. Das zeigt, wie die Landwirtschaft im Bezirk vom Produkt "Milch" geprägt ist. "Die heimische MIlch kommt ohne Gentechnik, künstliche Farb- und Konservierungsstoffe und Aromen aus und basiert auf auf höchsten Tierschutz-, Qualitäts- und Hygienestandards. Egal ob bei Milch, Käse oder Joghurt, diese Kriterien werden ständig weiterentwickelt", so Edenhauser.
Da nicht alle Betriebe die strengsten Kriterien erfüllen könnten (täglicher Auslauf), wird an der besseren Vermarktung der Kombi-Betriebe (Anbinde- und Auslaufhaltung, Weide- und Almhaltung) gearbeitet. Hier werden derzeit Kriterien zur Bewertung erarbeitet, so Brunschmid.
Kleinstrukturiert
Dabei ist das viel Arbeit, denn die Tiroler Milchvieh-Betriebe sind sehr kleinstrukturiert (14,5 Kühe/Betrieb, im Vergleich Dänemark 140 Kühe). "Diese sind Lebensmittelproduzenten, erhalten aber auch den Lebens- und Erholungsraum für Einheimische und Touristen; die Land- und Forstwirtschaft hat enorme Bedeutung für Wirtschaft und Tourismus", so Edenhauser. Dafür gelte es das Bewusstsein zu schärfen, nicht zuletzt nach dem "Kuhurteil". "Es gibt nun neue Gesetze und Verhaltensregeln, die auch die Eigenverantwortung der Wanderer betonen; es muss informiert und aufgeklärt werden, ein Sperren von Wegen ist nicht gewollt, wir wollen die Almen offen halten", so Edenhauser.
"Wir arbeiten hier gut mit den Bauern zusammen, helfen auch sofort, wenn es Problemfälle oder Anzeigen gegen Almbauern gibt, wir stehen zu 100 % hinter der Landwirtschaft", betont TVB-GF Max Salcher (Brixental).
Woher kommt's Essen?
"Konsumenten müssen erfahren, woher ihr Essen kommt und welch hohe Qualitätsstandards heimische bäuerliche Erzeugnisse erfüllen. Da setzen wir diverse Initiativen. Bäuerinnen gehen in die Volksschulen, um schon die Kinder zu informieren und Bewusstsein zu bilden. Das Projekt 'Reden wir über die Milch" wird auch heuer fortgesetzt; dabei werden den LandwirtInnen Argumentationshilfen gegeben, um ihre Qualitätsprodukte und die Landwirtschaft ganz allgemein den Menschen besser erklären zu können. Für die Milchlieferanten haben wir einen 14-tägigen Newsletter zu verschiedenen Themen eingerichtet", so Brunschmid.
Die Bezirksbäuerin betont, dass immer mehr Menschen wissen wollen, woher ihr Essen kommt und dass der Regionalitäts-Gedanke stark zunimmt. Der Herkunftskennzeichnung komme daher besondere Bedeutung zu.
Wichtig für den Erhalt der kleinen Betriebe sei auch die Infrastruktur der Tirol Milch. "Wir verarbeiten die Milch von 4.400 Betrieben in Tirol", so TM-GF Stefan Lindner.
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