"Wir können Sportgeschichte schreiben"

Hochfilzen hat sich schon bei der WM bewährt und wäre Fix-Standort für die Winterspiele 2026. | Foto: Maierhofer
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  • Hochfilzen hat sich schon bei der WM bewährt und wäre Fix-Standort für die Winterspiele 2026.
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TIROL/KITZBÜHEL/HOCHFILZEN (niko). Sechs Info-Abende in Innsbruck, elf in den Tiroler Bezirken: "Olympia im Dialog" tourte durch's Land, um über die mögliche Bewerbung von Innsbruck/Tirol für die Olympischen Winterspiele 2026 zu informieren und zu diskutieren. Am 26. September gab's den gut besuchten Olympia-Dialog in Kitzbühel (LMS-Saal).

Dass das ÖOC auf Tirol zugekommen sei, sich für die Winterspiele zu bewerben, zeige den Stellenwert Tirols, was Sport-Großereignisse belangt, führte LH-Stv. Josef Geisler aus. "Wir hätten eine sehr gute Chance, die Spiele an Land zu ziehen; wir haben auch die Unterstützung der Bundesregierung und haben daher ein klares Tirol-Angebot formuliert; wir könnten bestehende Sportstätten nützen, brauchen keine Neubauten und keine Milliarden – vielmehr kommt Geld (u. a. vom IOC) ins Land. Die Chance für Tirol ist groß, Sportgeschichte zu schreiben", wirbt Geisler für ein "Ja" bei der Volksbefragung zur Bewerbung (am 15. 10., zeitgleich mit der NR-Wahl).

Machbarkeitsstudie

Hubert Siller vom MCI präsentierte die Machbarkeitsstudie: Demnach wären die Winterspiele unter den Schlagworten Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit, lokale Verankerung, konservative Kostenkalkulation, ökologische Spiele, Nutzung vorhandener Sportstätten, Mehrwert für die Region subsummiert. 102 Bewerbe in 17 Sportarten stünden an mehreren Standorten am Programm. "Die Kitzbüheler Streif war nie eingeplant, das wäre für olympische Ansprüche viel zu schwierig; Biathlon würde fix in Hochfilzen stattfinden. 69 % der Medaillen würden außerhalb von Innsbruck vergeben. Eisschnelllauf würde in Inzell stattfinden, Eishockey müsste auf Stadien in Österreich und/oder Südtirol aufgeteilt werden, wobei die Finalspiele in Innsbruck in Szene gehen würden. Angedacht sind auch Trainingszentren im ganzen Land, u. a. Obertilliach. Es müssten nur wenige temporäre Bauten (Tribünen, Freestyle-Arena...) errichtet werden. Im Einsatz wären 2.900 Sportler (bzw. 4.500 Sportler und Offizielle) sowie 550 Sportler bei den Paralympics", führte Siller aus, der auch von 1 Millionen Zuschauer vor Ort spricht.

"Tirol/Innsbruck könnten die ersten nachhaltigen und ökologischen Spiele (Olympia & Paralympics) mit ausgeglichenem Budget in der operativen Durchführung (kein Steuergeld!) sein, würden Impulse für Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Wohnbau, Tourismus, Sportstätten, Mobilität und die Marke Tirol bringen", so Siller.

Appelle für ein "Ja" richteten u. a. die Olympia-Botschafter Alexander Pointner, David Kreiner und Bergbahn-Vorstand Josef Burger ans Publikum. "Vom einzigen politischen Gegner der Bewerbung (Liste Fritz, Anm.) werden Unwahrheiten verbreitet, wird Zwietracht gesäät; wahr ist, dass Tirol nachhaltig profitieren würde", so Burger.

Unterbringung kein Problem

Die Unterbringung der Sportler und Offiziellen würde zu 46 % in Innsbruck, 11 % in St. Anton, 13 % in Seefeld, 16 % in externen Quartieren, 8 % in Hochfilzen (rd. 400 Personen) und 6 % in Inzell erfolgen. 480.000 Betten stehen in den Kernzonen bereit.
Hochfilzens Bgm. Konrad Walk dazu: "Bei der WM haben wir 727 Athleten und Offizielle problemlos in der Region beherbergt, dazu kamen 800 Medienleute, 115 IBU-Leute und natürlich in der Hochsaison auch 'normale' Gäste und die Fans – und das alles ohne zusätzliche Bauten. Wir können alle, auch jene von Inzell, bei uns unterbringen; nicht zuletzt sind aktuell neue Hotels in Hochfilzen und Fieberbrunn bereits heute in Planung bzw. in Bau." Auch Siller bestätigt, dass genug Kapazitäten zur Einquartierung der Olympioniken bestehen. Nur in Innsbruck würden neue Wohnbauten entstehen, die natürlich nach den Spielen nachgenützt würden.

"Zusätzliche Kosten für die Sicherheit sind im operativen Budget nicht enthalten; bei 3 bis 4 Milliarden an Konsumausgaben bei den Spielen würden aber auch die Staatseinnahmen stark steigen und die Kosten für die öffentliche Sicherheit wären leicht abgedeckt", so Siller.

Das Budget für die Durchführung der Spiele liegt lt. Kostenplan bei 1,175 Milliarden Euro, wobei allein der IOC-Beitrag 525 Mio. Euro ins Land bringen würde.

"Wenn es bei der Befragung am 15. 10. eine Ablehnung von 51 % gibt, ist das Ganze gestorben; bei 51 % Ja arbeiten wir weiter; wir haben dann ein Jahr Zeit, die Bewerbung zu perfektionieren. In der ersten Jahreshälfte 2018 erfolgt die offizielle Bewerbung, im September 2019 entscheidet das IOC über den Austragungsort der Winterspiele 2026", erklärt LH-Stv. Geisler.

Fotos: Kogler, Maierhofer, O-Bewerbung, HSV

Hier findest du alle Beiträge zur Olympia 2026-Volksbefragung in Tirol

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