Elektro-Kutschen erobern die Städte
Eine Kutschfahrt ohne Pferde
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Für Pferde sind hektische Städte keine angemessene Umgebung. Unfälle sind dabei keine
Seltenheit. Das erkennen immer mehr Gesetzesgeber weltweit und führen strenge Verordnungen zum Tierschutz ein. Österreich hinkt bei den Regelungen zu den Fiakerpferden mächtig hinterher. Viele Städte steigen deswegen bereits auf Elektro-Kutschen um.
KREMS.[/b] Pferde sind Fluchttiere, normalerweise würden sie bei lauten Geräuschen weglaufen. Im Stadtverkehr ist das allerdings nicht möglich. Die Tiere sind ständig reizüberflutet und fristen ein völlig unnatürliches und belastetes Leben inmitten von Großstädten. Deswegen sind Elektro-Kutschen der neue Renner.
Elektro-Fiaker: „Dieselbe Kutsche, dasselbe Flair“
Pferde leiden in der Stadt, deswegen schlagen Tierschützer als Alternative Elektro-Fiaker vor: „Das ist genau dieselbe Kutsche, dasselbe Flair“, sagte Prinz. „Man könnte auch dieselben Stadtrundfahrten anbieten – nur dass eben kein Pferd vorgespannt ist. Es gibt dann auch keine Pferdeäpfel, keine Geruchsbelastung, keine Tierarztkosten. Es hätte auch viele Vorteile für die Fiaker, aber auch für die Stadt, weil der Mist wegfällt.“
Batterie statt Pferde
Der E-Fiaker schafft 25 km/h und sieht kaum anders aus als herkömmliche Kutschen - wird aber als tier- und umweltfreundliche Alternative angepriesen: der neue Elektro-Fiaker. Die Kutsche verfügt über 16 Kilowatt Leistung.
Andere Städte machen es bereits vor
Diese E-Kutschen werden in Köln, Berlin, München und demnächst wahrscheinlich auch in Wien für Stadtrundfahrten eingesetzt. Die Kutschen bieten neben der Fahrerposition 7 Plätze für Gäste, 6 Plätze im hinteren Kutschenraum, sowie einen Platz vorne neben dem Fahrer. Durch ein Faltdach können je nach Bedarf alle Plätze vor Regen geschützt werden. Und für die Frostbeulen wurde sogar eine Sitzheizung eingebaut.
Umstieg auf Elektro-Fiaker: Vorteile für Pferde, Kutscher und Städte
Vorteile für die Pferde: Die rund 400 Fiaker-Pferde in Österreich bekämen durch den Umstieg auf E-Kutschen die Chance, ein artgerechtes Leben in Privathaltung oder auf einem Tierschutz- bzw. Gnadenhof zu führen.
Vorteile für die Fiaker: Mit pferdelosen Kutschen ließen sich hohe Kosten für Futter, Medikamente, tierärztliche Behandlungen, Stallmiete und die Reinigung der Standplätze einsparen. Durch eine Zusammenarbeit der Stadt und den Fiaker-Unternehmen könnten die bestehenden Fiaker Standorte mit Elektro-Ladestationen ausgestattet und die Elektro-Kutschen den Fiakern beispielsweise in Form eines Leasingmodells zur Verfügung gestellt werden. Das heißt: Mit dem Einsatz der Elektro-Fiaker hätten die Kutscher weiterhin eine Existenzgrundlage.
Vorteile für die Städte: Auch die Städte würden profitieren. Es entstehen durch die Pferdehufe jedes Jahr Straßenschäden von bis zu 700.000 Euro. Zudem sind die Elektro-Fiaker klimaneutral.
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