Projekt
Kinder werfen tiefe Blicke in den Hechtsee – mit Video

Forscher entnahmen im Rahmen eines Projektes aus den Tiefen des Hechtsees geologische Proben, die die Kinder näher erkunden konnten.   | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Forscher entnahmen im Rahmen eines Projektes aus den Tiefen des Hechtsees geologische Proben, die die Kinder näher erkunden konnten.
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Forscher der Uni Innsbruck luden mit Verein "natopia" 55 Schüler und Kindergartenkinder aus Wörgl und Kufstein zur Untersuchung von Material aus dem See. 

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Ein See kann viel über Geschichte erzählen, vor allem dann, wenn man seine Geologie erforscht. Gelegenheit dazu hatten Schüler der MS Wörgl und VS Zell sowie Kindergartenkinder des Kindergarten Sparchen 1 am Freitag, den 29. April. Ein Team der Arbeitsgruppe für Sedimentgeologie am Institut für Geologie der Universität Innsbruck lud gemeinsam mit dem Verein "natopia" an den Hechtsee.
Die insgesamt 55 Kinder konnten dabei den Hechtsee und seine Geologie besser kennenlernen. Mit Hilfe einer Bohrplattform holten die Forscher zunächst Sedimentkerne aus dem See. Das Material wurde mit einem Plastikrohr nach "oben" gebracht, welches dann mit einem Schneidegerät geöffnet wurde.

Messungen zeigen Geschichte

Gemeinsam mit den Kindern führten die Forscher verschiedene Messungen mit dem entnommenen Material durch. "Man kann wirklich feine Schichten sehen", erklärt Ariana Molenaar von der Arbeitsgruppe Sedimentgeologie. So stecken in einem Meter ungefähr 2000 Jahre an Geschichte. Im Hechtsee sind beispielsweise die Spuren des großen Erdbebens von Lissabon 1755 archiviert und nach wie vor ersichtlich.

"Das Erdbeben hat eine sehr große Welle im Hechtsee erzeugt, das ist auch geschichtlich aufgezeichnet. Dadurch kam es zu einer großen Ablagerung im Hechtsee und das können wir auch heute noch sehen",

erklärt Molenaar. Erkennbar sind in den Schichten aber auch Hochwasserereignisse oder Klimaschwankungen. 

"Tiefer Sehen" dank Projekt

Die Kufsteiner und Wörgler Kinder sind Teil des Wissenschaftskommunikationsprojektes „Tiefer Sehen – Tiroler Seen als geologische Archive“. Insgesamt zehn Tiroler Schulen sind hier beteiligt und arbeiten mit dem Team der Universität Innsbruck sowie dem gemeinnützigen Verein "natopia", der sich der Naturvermittlung und Umweltbildung widmet, zusammen.
Das Projekt hat im letzten Herbst begonnen, wobei mit den Kindern bereits Exkursionen durchgeführt wurden. Rund 300 Kinder haben in dieser Woche in Tirol mehr über die Seen: Piburger See, Blindsee, Plansee, Achensee und Hechtsee gelernt. Anfang Juli sollen dann noch einmal alle teilnehmenden Schulklassen für einen Forscherkongress an die Universität Innsbruck kommen. Die Kinder werden dort dann selbst "Erforschtes" rund um ihren See vorstellen.

Weitere Beiträge aus und rund um Kufstein findest du hier.

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