Nachtgespräch
Naturfilmer sprach in Kufstein über das Ende der Vielfalt

Naturfilmer Florian Guthknecht berichtete in seinem Vortrag unter anderem von in Deutschland eingeschleppten Waschbären, die dort die Naturschutzgebiete bedrohen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Der Naturfilmer Florian Guthknecht hielt im Kultur Quartier einen Vortrag über Massensterben von Pflanzen und Tieren und erklärte, warum das Eindringen von fremden Tierarten in heimische Ökosysteme so gefährlich ist.

KUFSTEIN (bfl). In ein nächtliches Gespräch begab sich Florian Guthknecht am Donnerstag, den 9. Jänner im Kufsteiner Kultur Quartier. Der deutsche Tierfilmer, Regisseur und Journalist hielt im Rahmen der Kufsteiner Nachtgespräche den Vortrag "Das Ende der Vielfalt" und beleuchtete das Verhältnis von Mensch und Natur. Sein Steckenpferd: das Massensterben von Pflanzen und Tieren. In seinem Vortrag legte er den Fokus auf die Frage, was passiert, wenn Tier- und Pflanzenarten in fremde Ökosysteme gelangen.
Gutknecht, der als erster Journalist im Jahr 2017 die bayerische Staatsmedaille für Umweltschutz erhielt, lieferte dabei gleich zu Beginn seines Vortrages erschreckende Zahlen. "Eine Million Arten werden in den nächsten Jahrzehnten aussterben. 85 Prozent aller Feuchtgebiete sind zerstört. 23 Prozent aller Landflächen können nicht mehr genutzt werden", so Gutknecht. 

Invasion zerstört Gleichgewicht

Er zeigte im Anschluss auf, was passiert, wenn fremde Tierarten durch Menschenhand in ein neues Ökosystem gelangen. Die Folgen sind so unabsehbar wie katastrophal, denn oft wird das komplette Gleichgewicht des Ökosystems durch Invasion der Arten zerstört. Ist dies einmal passiert, ist es schwer das Gleichgewicht wieder herzustellen. 
Angefangen von in Deutschland "eingeführten", alles fressenden Waschbären bis hin zu Ratten, die die Sturmtaucher-Vögel auf der italienischen Insel Monte Cristo bedrohen, nannte Guthknecht viele Beispiele für Invasoren – deren Eindringen jedoch immer erst durch Menschenhand möglich wurde. Der Mensch verändere Lebensräume der Pflanzen und Tiere auch indem er sie kleiner mache und unter Druck setze, argumentierte Guthknecht. 
"Ich glaube es gibt noch Chancen, aber wir müssen Gas geben", sagte der Tierfilmer gegen Ende seines Vortrags. Die Natur habe viele Mechanismen, um derartige Eingriffe zu überleben. Das Artensterben werde aber weitergehen, zeigte sich der Vortragende auch in der angeregten Diskussion im zweiten Teil des Nachtgespräches überzeugt. 

Drei weitere Nachtgespräche

Besucher erwartet im Frühjahr eine spannende Fortsetzung der Nachtgespräch-Reihe. Am 26. März wird Georg Kaser über den Klimawandel sprechen, während Otto Schwetz am 23. April über die Neue Seidenstraße referieren wird. Kufsteins Kulturreferent Klaus Reitberger kündigte im Rahmen des Nachtgesprächs zudem ein zusätzliches Nachtgespräch an. Am 21. Mai wird der ehemalige USA-Korrespondent und Fernsehjournalist Hanno Settele einen Vortrag über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA halten.

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