Standort Kundl
Novartis will Covid-19 Impfstoff produzieren

Die Firma Novartis mit Standort in Kundl unterstützt die weltweite Lieferung eines weiteren Covid-19 Impfstoffs und nutzt die eigenen Produktionskapazitäten, um bei der Bekämpfung der Pandemie zu helfen. | Foto: BB Archiv
  • Die Firma Novartis mit Standort in Kundl unterstützt die weltweite Lieferung eines weiteren Covid-19 Impfstoffs und nutzt die eigenen Produktionskapazitäten, um bei der Bekämpfung der Pandemie zu helfen.
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Die Firma Novartis mit Standort in Kundl unterzeichnet erste Vereinbarung mit "CureVac" zur Herstellung des Covid-19 Impfstoffkandidaten.

KUNDL (red). Wie Novartis mit Standort in Kundl bekannt gab, hat das Unternehmen eine erste Vereinbarung über die Herstellung der mRNA und des vorformulierten Wirkstoffes für den Covid-19 Impfstoffkandidaten von "CureVac" unterzeichnet, um im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen.

„Als Unternehmen, das Medizin neu denkt, sind wir bestrebt, mit unseren Produktionskapazitäten beizutragen, die weltweite Lieferung von Covid-19 Impfstoffen und Therapeutika aktiv zu unterstützen. Wir freuen uns die bereits zweite Ankündigung darüber machen zu können, wie wir bei Novartis bei der Produktion von Impfstoffen weltweit helfen und hoffen, dass noch weitere Vereinbarungen dieser Art folgen werden,“

sagt Rene Luginbuehl, Global Head Large Molecules, Novartis Technical Operations.

Erste Lieferung im Sommer

Die Vorbereitungen für den Produktionsstart, den Technologietransfer und die Testläufe laufen bereits am Novartis Produktionsstandort in Kundl. Vorbehaltlich einer verbindlichen Vereinbarung plant die Firma, die Produktion im zweiten Quartal 2021 in Tirol aufzunehmen. Erste Lieferungen des vorformulierten mRNA Wirkstoffes an "CureVac" werden für den Sommer 2021 erwartet.

Fünfzig Millionen Dosen noch 2021

Das Ganze erfolgt in einer neuartigen High-Tech-Fertigungsanlage, die sich bereits im Bau befand und an die Bedürfnisse der Impfstoffproduktion für "CureVac" angepasst wird. Es handelt sich um sogenannte Messenger Ribonukleinsäure (mRNA), deren Herstellung äußerst komplex ist. Novartis plant, in 2021 bis zu fünfzig Millionen Dosen des formulierten mRNA-Wirkstoffes für "CureVac" in Österreich am Tiroler Standort Kundl zu produzieren. Für 2022 sind bereits bis zu 200 Millionen Dosen geplant. Der vorformulierte Wirkstoff wird anschließend an "CureVac" zur Weiterverarbeitung und Abfüllung des Impfstoffes geliefert.

Nukleinsäuren 

Erst im November 2020 hatte Novartis bekanntgegeben, Kundl zu einem Nukleinsäure-Kompetenzzentrum, vor allem für die Zell- und Gentherapie-Pipeline, auszubauen.

„Novartis ist am Standort Kundl Pionier und verfügt über jahrzehntelange Expertise in der biopharmazeutischen Produktion von Proteinen auf Basis mikrobieller Technologien. Dies schafft die Voraussetzung für die Herstellung von Nukleinsäuren, im speziellen von mRNA-Wirkstoffen, welche die Grundsubstanz vieler innovativer Therapien und moderner Impfstoffe sind. Derzeit erweitern wir unseren Standort um zusätzliche Kapazitäten für die Produktion von mRNA, um den steigenden Bedarf bestmöglich zu bedienen,“

so Mario Riesner, Geschäftsführer Novartis Kundl/Schaftenau.

Novartis Reaktion auf die Covid-19 Pandemie

Novartis leistet verschiedenste Beiträge zur weltweiten Bekämpfung der Corona-Pandemie und unterstützt die Stabilität der globalen Gesundheitssysteme. Kürzlich gab das Unternehmen eine Vereinbarung mit "BioNTech" bekannt, die Produktionskapazitäten für einen Covid-19-Impfstoff an seinem Standort in Stein, Schweiz, bereitzustellen. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, vierzig Millionen US-Doller zu spenden, um von der Pandemie betroffene Gemeinden in aller Welt zu unterstützen. Darüber hinaus beteiligt sich der Betrieb an mehreren wichtigen branchenübergreifenden Forschungsinitiativen, dem Covid-19 Therapeutics Accelerator, der von der Bill und Melinda Gates Foundation, Wellcome und Mastercard koordiniert wird, sowie an einer von der Innovative Medicines Initiative (IMI) unterstützten, auf Corona ausgerichteten Partnerschaft. Novartis hat zudem eine Zusammenarbeit mit Molecular Partners angekündigt, um zwei "DARPin®-Therapien" zu entwickeln, die für den potenziellen Einsatz gegen das Virus konzipiert sind. Das Unternehmen unterstützt zudem separat Covid-19-bezogene klinische Untersuchungen mehrerer Medikamente von Novartis. In den Laboren habe man gemeinschaftlichen langfristige Anstrengungen begonnen, erste orale Medikamente gegen Covid-19 und andere Coronaviren zu entwickeln.

Zugang zu Medikamenten sichern 

Um den Zugang zu Medikamenten zu sichern, hat sich Sandoz, die "Generika- und Biosimilars-Division" von Novartis, als erstes Unternehmen verpflichtet, die Preise für eine Auswahl an wichtigen Medikamenten, die bei der Behandlung von Corona helfen können, stabil zu halten. Zudem ging Sandoz eine Partnerschaft mit "Civica Rx" in den USA ein, um eine stabile Versorgung mit wichtigen generischen Krankenhausmedikamenten zu unterstützen. "Wir stellen 15 Medikamente zur Behandlung von Schlüsselsymptomen von Covid-19 für Länder mit niedrigem und niedrigem mittlerem Einkommen ohne Gewinn zur Verfügung, bis ein Impfstoff oder eine heilende Behandlung verfügbar ist", heißt es von Seiten der Firma. Darüber hinaus habe Novartis Gene Therapies eine Produktionsvereinbarung mit dem Massachusetts "Eye and Ear" und dem Massachusetts General Hospital geschlossen, um einen neuartigen genetischen Covid-19-Impfstoffkandidaten herzustellen. 

„Dieser Schritt ist ein weiteres sehr starkes Signal aus Tirol für den nachhaltigen Kampf gegen das Coronavirus und hat nicht nur für Österreich, sondern auch für ganz Europa eine große Bedeutung. Durch die Impfstoffproduktion in Tirol können wir die Rückkehr zur Normalität nachhaltig absichern, da zu erwarten ist, dass wir auch in den kommenden Jahren Impfstoffe gegen das Coronavirus benötigen werden. Engpässe beim Impfstoff wie derzeit soll es dann in Zukunft nicht mehr geben – dazu kann Tirol aktiv beitragen“,

freut sich Landeshauptmann Günther Platter.

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