Wörgl: "Tiermessie" hielt 19 Hunde in einem Haus
Polizei, Amtstierarzt und Tierschutzverein räumten am Wochenende ein Haus in Wörgl. 19 Hunde und zwei Katzen lebten auf engstem Raum inmitten von Kot und Kakerlaken.
WÖRGL. Vergangenen Donnerstag und Freitag machten Polizei, Amtstierarzt und Tierschutzverein einen grausigen Fund: Bei einer Tierhaltungskontrolle wurden 19 Hunde und zwei Katzen in einem Haus entdeckt.
Bereits 2014 fiel die Halterin mehrfach in Zusammenhang mit nicht korrekten Welpenverkäufen auf und stand seitens der Behörde und des Tierschutzvereins unter Beobachtung.
"Überall Kot und Kakerlaken"
Bei der Ankunft am 2. Juli um 10.30 Uhr war ein Hund im Garten und drei auf dem Balkon. Der Großteil der Tiere wurde gemeinsam in viel zu kleinen Räumen und im Flur gehalten. "Im Haus herrschten schlimme Zustände: Kot überall auf dem Boden, Couch, Bett und Wänden, Kakerlaken, bestialischer Gestank, Unordnung", so der Tierschutzverein in einer Aussendung.
Fünf Welpen in Sessel versteckt
Am 2. Juli wurden zunächst fünf erwachsene Hunde und neun Welpen im Alter von etwa zwölf Wochen gefunden. Die Hunde wurden auf die Tierheime Wörgl und Innsbruck-Mentlberg aufgeteilt. Eine säugende Mutterhündin, der nicht eindeutig Welpen zugeordnet werden konnten, wurde ebenfalls mitgenommen. Außerdem wurden zwei Katzen gefunden und ebenfalls zum Tierschutzverein gebracht.
Es bestand der Verdacht, dass sich im Haus weitere Hunde befinden, die von der Besitzerin verschwiegen wurden. Daher wurde am Tag darauf (3. Juli) eine Nachkontrolle durchgeführt und noch fünf weitere Welpen in einem Versteck (in einem von den Hunden beschädigten Sessel) entdeckt. Die Welpen waren erst wenige Tage alt. Die Jungen wurden zur genannten Mutterhündin gebracht und von dieser wieder angenommen.
Verängstigt und von Parasiten befallen
Der Zustand der Hunde war laut Tierschutzverein verstört und verängstigt, in einem Fall angstaggressiv. Die Hunde litten unter extremem Parasitenbefall, Bissverletzungen und aufgekratzter Haut. Nur ein Tier war gemeldet, gechipt und registriert, keiner der Hunde hat eine gültige Impfung.
Zweite Abnahme innerhalb eines Jahres
Laut BH Kufstein bestand der Verdacht einer vernachlässigten Unterbringung, Ernährung und Betreuung (§ 5 Abs. 2 des Tierschutzgesetzes).
Die Besitzerin hat die Abtretung von 16 Hunden und zwei Katzen unterzeichnet und besteht auf die Rückgabe von drei Hunden, worüber nun in einem Verfahren entschieden wird. Dieses Verfahren kann auch zu einem Tierhalteverbot führen. Diese Abnahme war mittlerweile die zweite innerhalb eines Jahres. Der Besitzerin wurden bereits im Jahr 2014 mehrere Hunde abgenommen.
Tiere werden betreut und anschließend vermittelt
Die Tiere wurden umgehend tierärztlich behandelt: geimpft, entwurmt, parasitenbehandelt, gechipt und registriert. Die freigegebenen Hunde stehen nach abschließender tierärztlicher Betreuung und Genesung beim Tierschutzverein zur Vermittlung.
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