Austellung von Wolfgang Böhmer
"Existenz – eine künstlerische Annäherung" im Alpinarium Galtür – mit VIDEO

Ausstellungseröffnung in Galtür: Journalist und freischaffender Künstler Wolfgang Böhmer (Mi.) mit Alpinarium-GF Anton Mattle (li.) und Projektleiter Helmut Pöll.  | Foto: Othmar Kolp
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 GALTÜR (otko). Mit einer Lesung eröffnete der Journalist und freischaffende Künstler Wolfgang Böhmer seine Ausstellung im Alpinarium Galtür.

20 Jahre danach

Das Alpinarium Galtür zeigt in einer Sonderausstellung mit dem Titel "Existenz – eine künstlerische Annäherung" bis einschließlich 28. Jänner 2020 die Werke von Wolfgang Böhmer. Am 11. Dezember wurde die Ausstellung mit einer Lesung eröffnet.
Alpinarium-GF Bgm. Anton Mattle nahm die Begrüßung vor. "Das Jahr 2019 ist mit dem Gedenken an die Lawinenkatastrophe für Galtür ein spezielles Jahr. Gleich nach 1999 haben die Galtürer gesagt, dass es ein vor und nach der 'Lana' gibt. Für uns stellte sich daher auch die Frage, wie wir mit 20 Jahre danach umgehen. Unter anderem haben wir das Thema Verarbeitung aus künstlerischer Sicht beleuchtet. Dazu haben wir Künstler mit einem Bezug zu Galtür eingeladen", so Mattle. Neben den Galtürern Georg und Arthur Salner stellten auch Elmar Peintner und Gerald K. Nitsche aus.

Fragen den Existenzialismus

Der Journalist, Autor und freischaffenden Künstler Wolfgang Böhmer kehrte nun an jenen Ort zurück, der vor zwanzig Jahren in seinem Leben einen existentiellen Wendepunkt darstellt.  Wie so viele, hat Galtür auch das Leben des 48-Jährigen verändert. "Für mich war Galtür eine Wegkreuzung.  Dort habe sich als jungen Journalist die Wortlosigkeit der Katastrophe in Worte gekleidet. Zum ersten Mal habe ich hier die Sprache der Sprachlosigkeit erlebt, die mich seither begleitet", betonte Böhmer. Von Galtür aus hat er die Welt bereist und 15 Jahre über Naturkatastrophen, Terroranschläge, Kriege und Hungernöte berichtet. Seine Erlebnisse hat er in dem Buch "Nachbeben" verarbeitet, aus dem er Passagen vorlas. "Auf jeder meiner Reise habe sich ein Stück meiner Seele zurückgelassen. Das ist der Preis für die Neugierde. Ich habe aber auch Demut und Dankbarkeit für die Selbstverständlichkeit und den Frieden erfahren. Meine Arbeit als Künstler beginnt an der Grenze der Wortlosigkeit. Die Kunst dient als Katalysator und es ist ein Versuch Antworten auf existentialistische Fragen zu bekommen", erläuterte Böhmer.
Neben Bildern über den Terroranschlag "9/11" in New York sind auch sechs Werke unter dem Titel "Galtür/Ab-Riss" zu sehen. Die Bilder des Zyklus sind im vergangenen Sommer direkt an der Abbruchstelle der Lawinen von 1999 am Sonnberg entstanden. "Man wird immer wieder damit konfrontiert und zur Lawine ist alles gesagt, vielleicht ist es auch einmal Zeit für einen Ab-Riss. Die Bilder thematisieren die Verschiebung des Lebenshorizontes, den Riss in der Wahrnehmung der Natur, die Schicksalshaftigkeit und den vergeblichen Versuch der Beherrschtheit der Elemente", hob der Künstler hervor.

Spezielle Erfahrung

Für die musikalische Umrahmung sorgten unter der Leitung von Georg Juen Galtürer Jugendliche mit ihren Schlagwerken. Als besonderer Gast konnte GF Mattle auch den Strenger Fotografen Sepp Mallaun begrüßen, der von einer speziellen Erfahrungen aus dem Winter 1999 berichtete. Dem Mitglied der Lawinenkommission gelang auf der Dawinalpe ein einzigartiges Motiv, das über die Tirol Werbung Furore machte. "Das Bild hat symbolischen Charakter und soll daher in Galtür hängen", so Mallaun.
Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch Thomas Schönherr, der damals als Medienoffizier an die 300 Journalisten in der Landecker Pontlatzkaserne koordinierte. Beeindruckt und bewegt zeigten sich auch Diakon Karl Gatt, Mathias Wolfart (Obmann Verein Alpinarium), Franz Mair und Andrea Sigwart (Tiroler Versicherung), Dr. Fritz Treidl, Dr. Bruno Jörg, Edith Zangerle (Zum Lesa) und TVB-Geschäftsführer Andreas Steibl.

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