Katastrophenmanagement
Gemeinde Ried i.O. bereitet sich mit Projekt KEMAP vor

Präsentation des Projekts KEMAP Ried: Bgm. Daniel Patscheider, LH Anton Mattle und Projektleiter Karlheinz Eckhart (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
21Bilder
  • Präsentation des Projekts KEMAP Ried: Bgm. Daniel Patscheider, LH Anton Mattle und Projektleiter Karlheinz Eckhart (v.l.).
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Mit dem Projekt KEMAP (Komplexes Einsatz Management) hat sich die Gemeinde Ried im Oberinntal auf ein Blackout, Muren, Überschwemmung oder Trinkwasserknappheit vorbereitet. Neben der Selbstvorsorge soll auch die Kommunikation verbessert werden. LH Mattle sprach über das Katastrophenmanagement bei der Lawinenkatastrophe in Galtür.

RIED IM OBERINNTAL (otko). Die Gemeinde Prutz hat es vorgemacht und sich mit dem Projekt KEMAP (Komplexes Einsatz Management für Prutz) im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses mit dem Blackout und vier weiteren Katastrophen- und Krisenszenarien über ein Jahr lang intensiv beschäftigt. Mit solch einem Katastrophenmanagement auf kommunaler Ebene soll die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit an bestimmte Szenarien gestärkt werden. Die öffentliche Hand und die Einsatzorganisationen sollen besser vorbereitet sein. Auch braucht es mehr Bewusstseinsbildung und einen Appell für die Selbstvorsorge an die Bevölkerung und die Unternehmen. Nun hat auch die Gemeinde Ried im Oberinntal solch einen umfassenden Katastrophenschutzplan erstellt.

Zahlreiche Interessierte kamen zur Projektvorstellung in die Feuerwehrhalle Ried im Oberinntal. | Foto: Othmar Kolp
  • Zahlreiche Interessierte kamen zur Projektvorstellung in die Feuerwehrhalle Ried im Oberinntal.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Steuerungsgruppen mit Bürgerbeteiligung

Im Beisein von Landeshauptmann Anton Mattle, vielen interessierten BürgerInnen und Vertretern der Einsatzorganisationen wurde am 23. Juni das Projekt KEMAP Ried von Bgm. Daniel Patscheider und Projektleiter Karlheinz Eckhart in der Feuerwehrhalle vorgestellt.

"Uns wurde bewusst, dass die Gemeinde Ried im Oberinntal bisher über kein einheitliches Katastrophenmanagement verfügt. Daher wurde das Projekt KEMAP Ried ins Leben gerufen. Mit Karlheinz Eckhart wurde ein Experte ins Boot geholt, der über viel Fachwissen verfügt und bereits bei KEMAP Prutz federführend dabei war. In vier Steuerungsgruppen wurde das Projekt KEMAP Ried mit einer Bürgerbeteiligung und Experten erarbeitet, die eine eigene Dynamik entwickelt hat",

dankte der Dorfchef allen Beteiligten für ihre Mitarbeit. Bei der Gemeinderatssitzung am 6. Juli wurde zudem die Gemeindeeinsatzleitung namhaft gemacht.

Foto: Othmar Kolp


In diesem Zusammenhang erinnerte Bgm. Patscheider an vergangene Katastrophen und Ereignisse in der Gemeinde wie die Muren am Fendler Bach 1994 und 2005 oder die Unterbrechung der Trinkwasserleitung im Jahr 2021 und den Waldbrand am Fendlerberg vor Kurzem.

"Unser Ziel muss sein ein gemeinsames uns professionelles Sicherheitskonzept zu erstellen. Alle BürgerInnen und Gäste können sich in Ried im Oberinntal sicher und wohlfühlen",

so Patscheider.

Präsentation des Projekts KEMAP Ried: Bgm. Daniel Patscheider, LH Anton Mattle und Projektleiter Karlheinz Eckhart (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
  • Präsentation des Projekts KEMAP Ried: Bgm. Daniel Patscheider, LH Anton Mattle und Projektleiter Karlheinz Eckhart (v.l.).
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Sondersituation bei einem Blackout

Für den Projektleiter Karlheinz Eckhart ist das Thema Katastrophen- und Zivilschutz seit dem Ende des Kalten Krieges auf dem Fokus der Öffentlichkeit großteils verschwunden.

"Wir hatten bis zur Corona-Krise einen Neo-Liberalismus mit Just-in-Time. Daher brauchte niemand eine Notbevorratung zu Hause. In den letzten Jahren ist aber aufgrund der Klimawandels und des Schreckgespenstes Blackout ein gewisses Umdenken bemerkbar", stelle Eckhart fest. Gerade das Thema kleiner Netzausfälle in der Stromversorgung wurde im vergangenen Jahr in Tirol schon einmal Realität. Im Sommer waren in Innsbruck 140.000 Haushalte ohne Strom und in der Gemeinde Nauders dauerte der Ausfall mitten in der Saison mehrere Stunden."

Projektleiter Karlheinz Eckhart. | Foto: Othmar Kolp
  • Projektleiter Karlheinz Eckhart.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Falls es aber zu einem Netzausfall kommen sollte, brauche es schnelle Informationen und Ansprechpartner für die Bevölkerung.

"Die Panik vor einem großen Blackout ist aber übertrieben. Falls es aber doch passieren sollte, sind wir in Prutz-Ried in einer Sondersituation. Die TIWAG baut vom Spitzenstromkraftwerk Kaunertal von Prutz aus wieder das Netz auf. Wir hätten dann nach einer Stunde wieder Strom",

verriet Eckhart.
LH Mattle schilderte dann in einem rund einstündigen, teils berührenden und ergreifenden Vortrag seine Erfahrungen als Einsatzleiter beider Lawinenkatastrophe 1999 in Galtür.

LH Anton Mattle. | Foto: Othmar Kolp
  • LH Anton Mattle.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Katastrophenplan und Kommunikation

Im Projekt KEMAP Ried wurden neben dem Blackout auch ein größeres Überschwemmungsereignis am Inn, ein Murenereignis und Wasserknappheit eingestuft. Mit dem nun generierten Wissen sollen EntscheidungsträgerInnen auf kommunaler Ebene unterstützt werden. Die Bevölkerung soll auf Krisensituationen besser vorbereitet werden. Allen vor soll auch die Kommunikation verbessert werden.

Bist du für Krisen- oder Katastrophenszenarien genügend gerüstet?
Foto: Othmar Kolp


Das könnte auch dich interessieren:

Gemeinde Prutz ist für Krisenszenarien gerüstet
Neues Tanklöschfahrzeug in Ried im Oberinntal gesegnet
Neue Klimahaltestellen in Ried im Oberinntal
Lawinenkatastrophe: Stilles Gedenken in Galtür zum 20. Jahrestag

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.