Gemeindeverband
Grünes Licht für Schlachthof-Projekt in Fließ

Regionales Vorzeigeprojekt: Der Schlachthof in Fließ soll für 2,3 Millionen Euro ausgebaut und umfassend modernisiert werden.  | Foto: Carolin Siegele
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FLIEß, BEZIRK LANDECK (otko). Insgesamt 16 Gemeinden beteiligen sich an dem regionalen Vorzeigeprojekt der Modellregion Landeck. Dazu wird ein neuer Gemeindeverband gegründet. Der Fließer Schlachthof wird für 2,3 Millionen Euro umgebaut und modernisiert.

Schulterschuss für die Regionalität

Die regionale Schlachtstelle in Fließ beim Alten Zoll soll saniert und umfassend modernisiert werden. Dazu hat die "Modellregion Landeck", eine Plattform zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Fließ ein Projekt ausgearbeitet. Über 2,3 Millionen Euro sollen investiert werden, davon steuert das Land Tirol 600.000 Euro als Förderung bei. Die restlichen rund 1,8 Millionen Euro sollen von einem neu zu gründenden Gemeindeverband, an dem sich die Kommunen beteiligen, gestemmt werden.
Die Befürworter verweisen bei dem Vorzeigeprojekt auf die kurzen Transportwege, das Tierwohl und die Planungssicherheit für die Bauern. Zudem soll auch gleichzeitig regionale Vermarktung gestärkt werden.

Regionales Vorzeigeprojekt: Der Schlachthof in Fließ soll für 2,3 Millionen Euro ausgebaut und umfassend modernisiert werden.  | Foto: Carolin Siegele
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Bei der Präsentation im November 2020 hatten zunächst 21 Gemeinden ihr grundsätzliches Interesse bekundet. Bei der Fassung der notwendigen Grundsatzbeschlüsse gab es dann aber zum Teil Diskussionen in den Gemeinderäten. Fünf Gemeinden fassten den Beschluss aber nur unter Vorbehalt. Allen voran wurde immer wieder der Standort und der Verteilungsschlüssel kritisiert – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Schlachthof-Projekt ist auf Schiene

Am 17. März 2021 dann eine vorbereitende Sitzung zur Gründung eines Gemeindeverbandes betreffend Thematik Schlachthof Fließ statt. Dort wurden die Parameter nochmals besprochen und der Verteilungsschlüssel etwas adaptiert. Schließlich wurde den Gemeinden nochmals bis 15. April eine Frist gesetzt, um eine definitive Entscheidung für Beteiligung zu fällen.

Bernhard Pircher, Manager der Modellregion Landeck: "Das Projekt ist ein wichtiges Signal für die Regionalität." | Foto: Bernhard Pircher
  • Bernhard Pircher, Manager der Modellregion Landeck: "Das Projekt ist ein wichtiges Signal für die Regionalität."
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"Es schaut gut aus und das Projekt ist nun auf Schiene. 16 Gemeinden sind nun fix dabei und beteiligen sich. Es ist ein wichtiges Signal für die Regionalität und die weitere Absicherung der kleinsturkturierten Landwirtschaft",

zeigt sich Projekt-Koordinator Bernhard Pricher von der Modellregion hocherfreut.

Der Fließer Bgm. Hans-Peter Bock "ist positiv überrascht", dass sich so viele Gemeinden beteiligen. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Fließer Bgm. Hans-Peter Bock "ist positiv überrascht", dass sich so viele Gemeinden beteiligen.
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Auch der Fließer Standortbürgermeister Hans-Peter Bock ist zufrieden:

"Ich bin positiv überrascht, da ich dachte, dass noch einige wegbrechen. Offenbar haben nun doch alle erkannt wie wichtig dieses Projekt ist."

Ein Wermutstropfen sei aber die Absage der Stadt Landeck sowie weiterer Gemeinden wie zum Beispiel Schönwies für eine Beteiligung.

Die Pläne wurden bereits im Schlachthaus in Fließ eingehend diskutiert: Nach den Grundsatzbeschlüssen soll noch heuer ein neuer Gemeindeverband gegründet werden. | Foto: Bernhard Pircher
  • Die Pläne wurden bereits im Schlachthaus in Fließ eingehend diskutiert: Nach den Grundsatzbeschlüssen soll noch heuer ein neuer Gemeindeverband gegründet werden.
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Prozedere für Gemeindeverbandsgründung

Die Gemeinden Faggen, Fendels, Fiss, Fließ, Flirsch, Grins, Kaunertal, Ladis, Pians, Prutz, St. Anton am Arlberg, Serfaus, Strengen, Tobadill, Tösens und Zams haben ihr Interesse bekundet einen Gemeindeverband zu gründen. Am 28. April findet dazu die nächste Sitzung statt, zu der die BH Landeck geladen hat.

"Dort sollen dann die Gemeindeanteile und die Verteilung der Prozente festgelegt werden. Auch die notwendige Fixierung der Satzung und der Statuten für den zu gründenden Gemeindeverband Schlachthof Fließ werden dort abgesegnet",

informieren Pircher und Bock.
Danach müssen diese von den beteiligten Gemeinden nochmals beschlossen werden. Nach der Beschlussfassung durch die Gemeinderäte muss die Satzung zur Verordnungsprüfung dem Land Tirol vorgelegt werden. Erst danach kann die konstituierende Sitzung für den Gemeindeverband "Schlachthof Fließ" stattfinden, wo die Organe gewählt und die Beschlüsse für die Planung und den Bau gefasst werden. Dieses gesamte Prozedere soll bis in den Sommer abgeschlossen sein.

Die teils schmale und unübersichtliche Zufahrt zum Schlachthof wird von der Gemeinde Fließ ausgebaut. | Foto: Carolin Siegele
  • Die teils schmale und unübersichtliche Zufahrt zum Schlachthof wird von der Gemeinde Fließ ausgebaut.
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Baustart im Herbst realistisch

Das Gebäude, das sich im Besitz der Gemeinde Fließ befindet, soll dann an den Verband weiterverkauft werden. Antragsteller und Bauherr für den Umbau ist dann der neue Gemeindeverband. Für den Fließer Dorfchef Bock ist ein Baubeginn im Herbst 2021 durchaus realistisch. Die Fertigstellung könnte dann bis Herbst 2022 erfolgen. Allerdings muss der Schlachtbetrieb in dieser Zeit aufrechterhalten werden.
Schon im Sommer soll aber die Zufahrt zum Schlachthof um 60.000 bis 70.000 Euro von der Gemeinde ausgebaut werden. "Diese ist nicht optimal und wir hätten auch ohne das Projekt dort etwas tun müssen", so Bock abschließend.

Schulterschluss der Gemeinden für Schlachthof in Fließ


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