Kraftwerksduell im Paznaun
Revision der Fa. Haider abgewiesen

Geplantes Wasserkraftwerk: Die Trisanna soll nach der Ortschaft See engergetisch genutzt werden. | Foto: Othmar Kolp
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PAZNAUN (otko). Energetische Nutzung der Trisanna: Die Revision der Fa. Haider im Widerstreitverfahren ist vor dem VwGH abgewiesen worden. Die Gemeinschaftskraftwerk Paznaun GmbH treibt nun die Umsetzung ihres 30-Mio.-Euro-Projekts voran.

Kraftwerkswettlauf an der Trisanna

Das Wasser der Trisanna im Paznaun ist für ein Kraftwerk heiß begehrt – insgesamt fünf Projekte von mehreren Bewerbern wurden für die energetische Nutzung des gleichen Abschnitts zwischen See und dem Wehr des Kraftwerks Wiesberg im Gföll eingereicht. Neben dem Vorhaben der Gemeinschaftskraftwerk (GKW) Paznaun GmbH, an dem die Gemeinden See, Kappl, Ischgl und Galtür mit 80 Prozent sowie die Firma Kofler aus Landeck beteiligt sind, waren auch drei unabhängige Projekte der Haider-Gruppe sowie ein gemeinschaftliches mit der Donau Chemie im Rennen. Das oberösterreichische Bauunternehmen wollte zusammen mit der Donau Chemie das bestehende Kraftwerk Wiesberg erweitern. Nach zahlreichen Projektsänderungen und Neueinreichungen konnte das Landesverwaltungsgericht mit seiner Entscheidung vom 13. Dezember 2018 diesen Widerstreit dahingehend auflösen, indem dem Vorhaben der GKW Paznaun GmbH der Vorzug eingeräumt wurde.

"Verfahren gewonnen"

Eine ordentliche Revision gegen den Entscheid des Landesverwaltungsgerichtshofs ist aber nicht möglich. Die Fa. Haider hat daher den Weg einer außerordentlichen Revision am Verwaltungsgerichthof (VwGH) beschritten. Die Donau Chemie hat darauf verzichtet.
"Die Revision der Fa. Haider im Widerstreitverfahren ist vor dem Verwaltungsgerichtshof abgewiesen worden. Damit haben wir die zweite Hürde genommen und das Verfahren gewonnen. Nun steht dem wasserrechtlichen Verfahren nichts mehr im Wege", zeigt sich der Galtürer Bgm. Anton Mattle in seiner Funktion als Geschäftsführer der GKW Paznaun GmbH erfreut.

Zeithorizont noch offen

Nun werde die Nutzung der Wasserkraft vorangetrieben. Vergangene Woche wurden alle Gesellschafter über die weitere Vorgehensweise informiert. "Die Erstellung der Unterlagen für die wasserrechtliche Verhandlung bzw. den Naturschutz wird aber eine gewisse Zeit oder gar ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Wir können aber aufgrund des Widerstreitsverfahrens auf vieles bereits zurückgreifen – jetzt geht es um die Details", so Mattle. Für die benötigten Grundflächen für das Krafthaus wird der Eigentümerfamilie des ehem. "Gasthauses Gföll" ein Kaufangebot für das gesamte Areal unterbreitet.
Rund 30 Millionen Euro sollen in das neue Kraftwerk investiert werden. Die Jahresstromproduktion liegt bei 30 Gigawattstunden. Mit großen Widerständen bei der Umsetzung rechnet GF Mattle aber nicht: "Vom Naturschutz her dürfte es kein großes Thema sein, da die Trisanna keinen natürlichen Flusslauf aufweist. In Sachen Restwassermenge haben wir klare Auflagen bekommen, die es auch umzusetzen gilt."

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